Leserbriefe
Hier lesen Sie Leserbriefe und Briefe an Vertreter des öffentlichen Lebens.
Zum MAZ-Artikel v.01.03.2011 –„Bis Juni könnte es eine Lösung geben“
„Keine Flugrouten über Blankenfelde – Mahlow“
„ Bis Juni könnte es eine Lösung geben,- aus Sicht des Senats von Berlin und der Flughafengesellschaft läuft es auf Geradeausstarts von der Nordbahn aus und 15 Grad Abkurvung von der Südbahn..
„Damit kann der Flughafen die Luftverkehrsstruktur aufbauen, die nötig ist“, sagte Schwarz.
Es kann doch nicht sein, dass der gesamte Lärm und Dreck von den Starts und Landungen zu Lasten Brandenburgs und speziell Blankenfelde – Mahlow`s geht. Wo bleibt die Fürsorge des Ministerpräsidenten Platzeck, der Unheil vom Volke fernhalten soll? Ist der Wahlerfolg seines Parteifreundes Wowereit bei den Berliner Abgeordnenhauswahlen wichtiger als die eigene Bevölkerung?
Man kann nur hoffen und darauf bestehen, dass die Entscheidung der DSF bei der Festlegung der Flugrouten in erster Linie von der Sicherheit und der Minimalbetroffenheit der Bevölkerung ausgeht. Keine Flugrouten über Blankenfelde – Mahlow.
Der Südwesten Berlins (außer Lichtenrade ) ist nach Luftverkehrgesetz von „ zumutbarem Lärm“ betroffen. Sollte es doch so kommen, dass von der Nordbahn geradeaus geflogen wird, fordern wir für Blankenfelde die Umsiedlung, wie es die hiesige Gemeindevertretung schon im Jahre 2000 beschlossen hat.
Bürger von Blankenfelde – Mahlow wehrt euch, kommt zu Protestaktionen Der Standort BBI – Schönefeld ist ungeeignet , hier wird gegen die Richtlinien der ICAO verstoßen, weil ohne Not dicht besiedeltes Gebiet ( bestehend aus 3 Siedlungsachsen: Görlitzer Bahn, Dresdner Bahn, Anhalter Bahn ) überflogen wird.
H. Berger, Blankenfelde-Mahlow, Ortsteil Blankenfelde
Ein nicht veröffentlichter Leserbrief zum Artikel "18 weitere Klagen gegen den Flughafen"
von Peter Neumann
in der Berliner Zeitung vom 8.2.2011, Seite 18
Sehr geehrter Herr Neumann,
wir stimmen sicher darin überein, daß das Bundesverwaltungsgericht den rechtskräftigen BBI-Planfeststellungsbeschluß nicht "wegen der Flugrouten" aufheben wird. Inzwischen dürfte es zum Allgemeinwissen jedes Betroffenen zählen, daß die Routen im Planfeststellungsverfahren nicht planfestgestellt wurden. Ihre Festlegung ist erst in Form einer Rechtsverordung im Frühjahr 2012 zu erwarten. Dennoch versuchen gegenwärtig zahlreiche Betroffene, wie Sie schreiben, die Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses zu erreichen.
Das Bundesverwaltungsgericht kann solchen Klagen oder Einreden nur nachgehen, wenn der Verdacht besteht, daß der Planfeststellungsbeschluß rechtswidrig erging. Hier wird die Sache spannend, denn ich frage mich, was haben die kürzlich bekannt gewordenen Flugroutenentwürfe der Deutschen Flugsicherung mit einem womöglich rechtswidrigen Planfeststellungsbeschluß zu tun? Und vor allem bleibt völlig unklar, warum das Bundesverwaltungsgericht einen womöglich rechtswidrigen Planfeststellungsbeschluß nicht schon 2006 einfach aufhob.
Die Antwort liegt auf der Hand. Es geht nicht in erster Linie um die Flugrouten, Herr Neumann! Wer sich mit den diversen BBI-Flugroten beschäftigt, vergeudet Zeit und Energie. Es geht vielmehr um die Frage, wie es dazu kommen konnte, daß es der Vorhabensträger und die Planfeststellungsbehörde seit 1998 erfolgreich geschafft haben, die Öffentlichkeit, insbesondere die potentiell Betroffenen und letztlich auch das Bundesverwaltungsgericht gemeinschaftlich und systematisch über den wahren Umfang der Lärmbetroffenheit zu täuschen.
Das Problem, mit dem sich das Bundesverwaltungsgericht beschäftigen muß, ist nicht das Problem der Flugrouten. Das Problem heißt: Verdacht auf Verfahrens- und Prozeßbetrug, Herr Neumann, und ist sicher einmalig in der Geschichte eines deutschen Obergerichtes! Und wenn das Gericht, wie ich vermute, einen solchen Betrug erkennen sollte, ist es um den BBI in Schönefeld geschehen. Ein neuer Anfang mit denselben Akteuren, demselben Plan und an derselben Stelle scheint mir dann allerdings völlig ausgeschlossen zu sein!
Mit freundlichen Grüßen
Gunnar Suhrbier
Sehr geehrter Herr Nowakowski,
als Besucher der Veranstaltung in der Urania betreffs der Flugrouten am 10.01.2011 kann ich nur folgendes Resümee ziehen.
Schade um die investierte Zeit, schade um die sieben Euro Eintritt (eine wohltätige Spende wäre sinnvoller gewesen).
Ich bin nicht nur Zuhörer gewesen, sondern ich bin auch Betroffener der sich mehrfach gemeldet hat und leider nicht zum Sprechen kam. Ich hatte Statements als Bürger (Danke, dass Berlin Tegel bisher von Flugunfällen verschont wurde und ähnliche auch in meinen Gedanken) auf Lager um ein gewisses Verständnis zu vermitteln.
Fragen hätte ich gern den Herren Stolpe und Brettschneider gestellt warum die Landesregierung von Brandenburg mit derartiger Intensität den Bau des BBI betrieben hat.
Wenn auch nicht unbedingt ein Freund von Herrn Ratzmann stelle ich auch die Frage nach Legalität und Legitimität.
Herr Brettschneider hat in seiner für mich arroganten und kaltschnäuzigen die Betroffenheit von Menschen missachtenden Art nur meinen Ekel vor den mich regierenden so genannten Eliten bestärkt (Sehet ihr seid nichts, euer Tun ist nichts und euch zu wählen ist ein Gräuel).
Dieser Mensch ist wie sein Chef, Herr Vogelsänger (den ich auf einer Podiumsdiskussion in Grünheide erlebte), so von sich eingenommen, dass er scheinbar normalen Menschenverstand ausklammert und sich nur auf bestehende Richtlinien, wenn auch hirnrissig, beruft.
Herr Vogelsänger wurde auf genannter Veranstaltung auf offenkundige Mängel / Fehler hingewiesen und antwortete mit Hochhalten einer Verordnung dass alles Rechtens sei. Einem Normalbürger stellt sich die Frage wessen Geistes Kind diese Leute sind.
Von Ihnen Herr Nowakowski würde ich erwarten, dass auch Sie nach neuesten Erkenntnissen den Standort Schönefeld in Frage stellen. Er war politisch entstanden (Motive der beteiligten drei Herren sind für mich garantiert falsch vermittelt).
Herr Ahlgrimm – Vorsitzender der Schutzgemeinschaft der Umlandgemeinden – hat Herrn Vogelsänger (Chef von Herrn Brettschneider) nahe gelegt über einen neuen Standort für BBI nachzudenken – interessant.
Frau Bergmann / Pohl wird sich nach ihrer Aussage, dass sie sich für alle Betroffenen verantwortlich fühlt entsprechende Fragen gefallen lassen und Frau Krautzmann sollte mal Heimatkunde belegen, denn auch Bohnsdorf, Müggelheim, Hessenwinkel, Wilhelmshagen und Rahnsdorf sind Teile von Berlin über das sie meint regieren zu müssen
Ich glaube nicht, dass dieser Brief veröffentlicht wird, hoffe aber trotzdem eine gewisse Befindlichkeit bei Ihnen geweckt zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Pfennigwerth
Vor 20 Jahren hatte Berlin noch 4 Flughäfen: Schönefeld, Tempelhof, Tegel und Gatow. Zwei dieser Flughäfen sind bekanntlich inzwischen geschlossen und
- man reibt sich die Augen - demnächst soll auch noch Tegel den Betrieb einstellen. Hoffentlich ist dann BBI fertig: Schildbürger reißen gern Brücken ab, bevor die neue steht!
IN der deutschen Entwicklungshilfe wurde manches Projekt überfrachtet: die „Eier legende Wollmilchsau“ mutierte dann häufig zum „Weißen Elefanten“ (Entwicklungsruinen). Ist das beim BBI ähnlich?
1. Die deutsche Hauptstadt soll ab 2012 nur noch einen Flughafen haben. Die meisten Weltstädte verfügen über 3 Flughäfen, wie New York, London, Paris oder Moskau. Mir ist kaum eine wichtige Stadt bekannt, die nicht wenigstens 2 Flughäfen aufweist, meist einer im Stadtgebiet und der andere außerhalb wie z.B. in Rio, São Paulo, Buenos Aires, Santiago/Chile oder Washington.
2. Was passiert bei Nebel über BBI – werden anfliegende Maschinen dann nach Leipzig oder Rostock umgeleitet?
3. Schon ein herrenloser Koffer legt den Flugbetrieb ganz schnell lahm – kreisen die Flugzeuge dann zunächst über Berlin mit entsprechendem Lärm für seine Bewohner?
4. Das begrüßenswerte Nachtflugverbot verdichtet die Zahl der geplanten Flüge während der verbleibenden Zeit.
5. Dadurch wird Parallelbetrieb erforderlich, mit den inzwischen bekannten Lärmfolgen für zusätzlich mehrere 100 000 Bürger.
6. Die naiven Flughafenplaner von BBI scheinen von der Fliegerei nicht viel zu verstehen: nichts ist für Flugerfahrene - aktive wie passive – eine größere Horrorvorstellung als ein sog. „Single Airport“ einer Großregion.
7. Terroristen reiben sich sicher ungläubig die Augen und halten bis zur Eröffnung von BBI ihr Pulver trocken.
8. Die einzige noch machbare Alternative: haltet TXL in Tegel weiterhin offen und eine Reihe von Problemen mit BBI lassen sich entkrampfen.
9. So könnte in Tegel z.B. die Flugbereitschaft der Bundeswehr für die Bundesregierung stationiert sein und Gäste der Bundesregierung könnten in Tegel landen.
10. Schon jetzt soll es in Schönefeld kaum Platz und Slots für die vielen Privatmaschinen geben, die aber das Geld nach Berlin bringen. Die fänden spielend auf dem Areal von TXL Platz und würden ganz sicher viel lieber in Tegel als in Schönefeld landen.
11. Ja und dann war da doch der Investor, der im Flughafengebäude von Tempelhof eine Spezialklinik installieren wollte, wodurch zahlungskräftige Kranke aus aller Welt per Flieger schnell in dieses Krankenhaus kämen und dann auch problemlos wieder wegfliegen könnten, sofern sie nicht gleich noch die nahegelegene REHA am Hafen von Tegel aufsuchen.
12. Das riesige Areal von Tegel wirft dann immer noch genug Platz für alternative Nutzungen ab, denn nur die Linien- und Charterflüge würden von Schönefeld abgewickelt.
Der Geräuschpegel des umgenutzten Flughafens Tegel hielte sich in Grenzen, wobei ja auch an eine zeitliche Begrenzung des Flugbetriebs etwa von 8.00 bis 20.00 Uhr gedacht werden könnte. Schönefeld aber hätte dadurch die erforderliche Entlastung, so daß auch im Parallelbetrieb Abknickungen nach dem Start nicht mehr erforderlich wären und das neuerliche Geräuschproblem
für hunderttausende Mitbürger in Berlin und Brandenburg entfiele.
Bernd Breuer
(Berlin-Waidmannslust)
(Der Autor freut sich über Reaktionen bzw. Antworten, die wir bitten an den