Pressemitteilungen
Nachfolgend finden Sie die Pressemitteilungen des BVBB seit 2010.
BVBB fordert nun endlich auch die Lärmwerte für die am schwersten vom Fluglärm betroffene Region öffentlich zu machen
Die nun veröffentlichen, bisher vom Ministerium für Infrastruktur des Landes Brandenburg (MIL) zurückgehaltenen Angaben über Lärmbelastungen der Überflugregion sind ein weiterer Versuch der Wahrheitsvertuschung, erklärt die Vorsitzende des “Bürgerverein Brandenburg Berlin e. V.“ (BVBB), Astrid Bothe.
Es fehlen in den Bekanntmachungen ausgerechnet die Lärmwerte, die für die schwerstbelastete Region, mit ca. 50.000 Betroffenen zutreffend wären. Darum forderte der BVBB den Infrastrukturminister Vogelsänger auf, auch gegenüber diesen Menschen die Karten aufzudecken. Diese Region wird mit Überflughöhen zwischen 185 m und 350 m unwiderlegbar dem gesundheitsgefährdenden Lärm und ausgesetzt. Diese Tatsache ist auch dem Ministerium einschließlich der Lärmwerte seit wenigstens 2001 (Anhörung im Rahmen der Planfeststellung in Oberschöneweide) bekannt.
Nach Auffassung des BVBB wollte das Ministerium die ihm bekannten Werte nie offiziell veröffentlichen, weil sie zwangsläufig die Frage nach großflächiger Absiedlung oder der billigeren Variante der Standortaufgabe zur Folge hätte. Anstelle dieser sachgerechten Alternativen wurde dann den Betroffenen vorgegaukelt, dass sie ihre Gesundheit durch Schallschutzmaßnahmen schützen könnten.
D.h.: leben und schlafen bei geschlossenen Schallschutzfenstern, krank machendem Fluglärm im Außenbereich. Besonders zynisch ist die Folge einer Unterweisung der Kinder in zu Akustikkäfigen umfunktionierten Horten, KITAS und Schulen. Schon heute sind erste Maßnahmen in Blankenfelde zu besichtigen. Das Ergebnis bezeichnet der BVBB als menschenunwürdig.
Der BVBB bezeichnet es aber auch als unvertretbar, dass nun Neu–Betroffene und ihre BIs für diese unwürdigen Maßnahmen, für die Wowereit und Platzeck die Verantwortung tragen, noch kein Wort verloren haben. Im Gegenteil, sie wollen zu eigenem Schutz gegen Fluglärmbelästigungen diese schwerstbetroffene Region noch massiver belasten. Dabei geben sie sich der Träumerei hin, auch in Zukunft Ruhe zu Lasten Dritter erkämpfen zu können.
Fakt ist, wenn der BBI wirklich in Betrieb gehen sollte, werden sie ob kurz oder lang dem Fluglärm auch nicht entrinnen können.
Die “Schirmherrin” dieser St. Floriansjünger, die Ärztin Bergmann- Pohl hätte als Medizinerin hier, aber nicht in Zeuthen oder sonst wo, ein verpflichtendes Betätigungsfeld. Bisher geht es ihr aber nur um Ruhe in Zeuthen und am Wannsee.
Vorsorglich erklärt der BVBB, dass eine weitere Verweigerung der Flugärmangaben der schwerstbelasteten Regionen von Blankenfelde-Mahlow/ Diedersdorf bis zu Berlin-Bohnsdorf, -Grünau und -Müggelheim zu einer Veröffentlichung der Werte durch den BVBB führen wird.
BVBB begrüßt nachdrücklich den Antrag der Gemeinden auf einstweilige Anordnung
Der BVBB begrüßt nachdrücklich den für heute angekündigten Antrag der Gemeinden Ludwigsfelde, Großbeeren und Blankenfelde/Mahlow auf einstweilige Anordnung zur Feststellung der Rechtswidrigkeit der Neubesetzung der Fluglärmkommission.
Dieser Antrag ist geeignet auch darauf aufmerksam zu machen, dass die Länder Brandenburg und Berlin mit der Erweiterung der Fluglärmkommission von den tatsächlich schwer betroffenen
Gemeinden ablenken wollte. Es gehört weder zum Interesse der Länder, noch zum Interesse der Politik sich von einer funktionsfähigen Fluglärmkommission sagen zu lassen, dass auch ihr Beitrag zu einer Flugroutenregelung den Fluglärm nicht beseitigt.
Um dies zu verhindern, soll die Fluglärmkommission zu einem Palavergremium mit 34 Mitgliedern umfunktioniert werden.
BVBB-Vorstandserklärung zur Diskussion über die Flugrouten
Der BVBB beteiligt sich nicht an der Diskussion über die Flugrouten! Der BVBB ist aber auf eine Klage gegen eine Verordnung zur Flugroutenregelung vorbereitet, die -zu wessen Gunsten auch immer- die Regionen die, gesundheitsgefährdendem Lärm ausgesetzt wären, nicht entlastet.
Gleich wie, diese Diskussion wird im Ergebnis den Fluglärm nicht beseitigen oder in seinen Auswirkungen erträglicher machen. Die Region zwischen Müggelheim/Gosen/Grünheide bis Ludwigsfelde bleibt gesundheitsgefährdend verlärmt.
Mit Sicherheit, wenn nicht heute, dann morgen, wird der Fluglärm auch Berlin – Lichtenrade, Stahnsdorf, Teltow, und die südlichen Teile von Zehlendorf treffen. Auch Potsdam wird nicht verschont.
Alle Versuche den schwerst betroffenen 100.000 Menschen, die in der Region Müggelheim - Ludwigsfelde leben vorzumachen, dass eine sogenannte Optimierung von Flugrouten zu einer Lärmminderung in dieser Region führt, negieren Tatsachen. Jede Verschiebung von An- oder Abflugrouten, gleich in welcher Himmelsrichtung, gleich von welcher Start- und Landebahn schafft neue Opfer des Fluglärms, ohne die vorherigen Opfer wirklich vom Fluglärm zu befreien. Wer diese Wahrheit bestreiten oder nicht akzeptieren will, hat sich mit dem Fluglärm abgefunden. Er will den Betroffenen mit einer Diskussion über Flugrouten verschweigen, dass er ihre Situation nicht wirklich erleichtert, sondern verschlimmbessert.
Verschlimmbesserer bedenken auch nicht die Zukunft. Es ist ausgemachter Wille der Flughafengesellschaft und ihrer Gesellschaftervertreter Wowereit und Platzeck die Zahl der Flugbewegungen kontinuierlich, im Laufe der Jahre, von 240.000 Flugbewegungen im Jahr am Anfang, nach Eröffnung, auf zunächst 360.000 Flugbewegungen, und letztlich auf über 500.000 Flugbewegungen zu steigern. Konsequenz ist eine gewaltige Steigerung des Fluglärms und damit eine Flugroutendiskussion als Ewigkeitswerk.
Zur unwiderlegbaren Wahrheit gehört auch, dass die Westberliner die glauben den Fluglärm nach Brandenburg abschieben zu können, schon jetzt in eine politische Falle gelaufen sind. Der Zeitpunkt, von dem an aus Gründen der Flugsicherheit und des flüssigen Flugverkehrs auch der Südwesten von Berlin mit tödlicher Sicherheit kontinuierlich überflogen werden wird, ist absehbar. Da werden, bedingt durch eine jährliche gewollte 3%ige Steigerung des Flugverkehrs, noch keine 10 Jahre vergehen.
Aus diesen unwiderlegbaren Tatsachen gibt es nur zwei Konsequenzen.1. Eine Beteiligung an der Flugroutendiskussion bei völliger Akzeptanz der Tatsache, dass der Fluglärm bleibt und lediglich verteilt wird. Die Beteiligten akzeptieren die Ursache für den Fluglärm, den BBI Standort Schönefeld. Sie können sich dem Vorwurf nicht entziehen, den Standort zu wollen oder vor einer neuen Standortdiskussion zu kapitulieren.
2.Weil der Fluglärm bleibt, mit Flugroutendiskussionen nicht beseitigt werden kann, und sich in Zukunft noch enorm verstärken wird, gibt es nur eine ehrliche Problemlösung: die Ursache des Fluglärms muss weg! Nur wenn der BBI-Standort in Schönefeld aufgegeben wird und ein Großflughafen da gebaut wird, wo er hingehört, nur dann gibt es heute und in Zukunft keinen Fluglärm über Berlin und Brandenburg. Es gibt darum nur eine diskussionswürdige Aufgabe: mit neuem Denken Konzepte entwickeln und den alten Unsinn der Standortfestlegung in den Mülleimer parteipolitischer Fehlentscheidungen werfen.
Für dieses neue Denken steht der BVBB. Er wird konstruktiv mit Vorschlägen belegen, dass eine neue Standortentscheidung, im Gegensatz zu den Folgen BBI in Schönefeld, kein herausgeschmissenes Geld des Steuerzahlers ist. Ein BBI am Standort Sperenberg, eine sinnvolle Nachnutzung des BBI–Pleiten-, Pech- und Pannenprojektes würde Zehntausende Arbeitsplätze schaffen. Der Süden Brandenburgs würde zur blühenden Landschaft und vom Untergang befreit.
Dass ein solches Investitionsprojekt nicht privat finanzierbar und privat betreibbar wäre, könnten diejenigen am wenigsten bestreiten, die einst glauben machen wollten, dass der BBI in Schönefeld privat finanzierbar und betreibbar sein sollte. Sie sind auch hier auf der ganzen Linie gescheitert, weil sie kleinkariertem Denken verfallen waren.
Der BVBB kennt auch die dummen Totschlagbehauptung aller Versager, die sich erwischt fühlen: zu spät, zu spät, zu spät!
Dem halten wir entgegen: zu spät ist es nur, aus dem BBI Pleiten-, Pech– und Pannenprojekt Schönefeld einen Flughafen zu machen, der im internationalen Konzert heutiger und künftiger Flughäfen eine wettbewerbsfähige Chance hat.
Für einen privat finanzierten Großflughafen, der diesen Makel nicht hat, erweiterungsfähig und mit unbegrenztem Tag – und Nachtflugrechten in Betrieb gehen könnte, ist es nie zu spät.
Über Fluglärm über Berlin müsste es nie mehr unsinnige Flugroutendiskussionen mit Ewigkeitscharakter geben, weil es in der Region keinen Fluglärm gäbe, wenn ein neues Denken die Standortdiskussion als einzige Lösung gegen Fluglärm die Aktivitäten der BIs bestimmen würden. Die Politik ist zu dieser Diskussion nicht mehr in der Lage. Sie hat, wie nun durch die aufgezwungene Flugroutendiskussion bewiesen, auf der ganzen Linie versagt, sie ist für neues Denken zu eingemauert im alten Denken. Darum unternimmt sie den Versuch mithilfe der Flugroutendiskussion von der Tatsache abzulenken, dass sie den Fluglärm will, weil sie den BBI in Schönefeld will.
Der BVBB wird seine Position unbeirrbar vertreten. Sie ist menschlich, dient der Korrektur einer unmenschlichen und wirtschaftlich widersinnigen politischen Entscheidung, deren finanzielle und gesundheitsgefährdende Folgen noch Generationen von Berlinern und Brandenburger ertragen müssten. Zudem ist diese Position logisch und verhindert, dass sich die Betroffenen dem St. Floriansprinzip opfern. Die zwangsläufige Erzwingung einer Zweiklassengesellschaft von Fluglärm Betroffenen und nicht Betroffenen ist die schäbigste Auswirkung der Folgen des BBI in Schönefeld.
Auf Einladung des Bürgervereins Brandenburg-Berlin e.V. (BVBB) trafen sich am Freitag, dem 29.10.2010 auf Schloß Diedersdorf zahlreiche Vertreter von Berliner und Brandenburger Bürgerinitiativen, um sich über Standpunkte und Zielrichtungen ihres Kampfes gegen Fluglärm auszutauschen. Mehrheitlich (2 Initiativen wollen sich zu Aktionsnahmen noch mit ihren Initiativen rückkoppeln) wurde die Bildung eines Aktionsbündnisses „BBI-Schönefeld 21“ beschlossen, um künftig gemeinsame Großaktionen gegen Fluglärm und Umweltschäden über Siedlungsgebieten zu planen und durchzuführen. "Wir wollen keinen Fluglärm und eine Abkehrung vom St. Floriansprizip" wurde als übereinstimmende Position festgestellt. Die Teilnehmer äußerten die Hoffnung, auch die Bürgerinitiativen zur Mitarbeit zu bewegen, die sich bislang ausschließlich mit der Abwendung örtlich drohender Betroffenheiten auseinandergesetzt haben. Von der zeitgleich veröffentlichten Meldung, dass Flugrouten nun vom Tisch seien, man vorgeblich zur alten Planung zurückkehren und der Berliner Süden nicht mehr überflogen würde, zeigten sich die Teilnehmer übereinstimmend unbeeindruckt. Es wurde vereinbart, die Beratungen Ende November fortzusetzen.
BVBB: Ramsauer will keinen entwicklungsfähigen, wirtschaftlichen BBI-aber Fluglärm nur über Brandenburg
Seine Intervention zugunsten eines Geradeausabflugs von den Start – und Landebahnen des BBI belegt die Fortsetzung der von Wissmann, Diepgen und Stolpe eingeleiteten Flughafenpolitik. Ramsauer will einen BBI mit eingeschränkten Flugkapazitäten. Seine Behauptung, nach der man eine optimale Nutzung der Start – und Landebahnen (Parallelflüge) wegen des zur Zeit erwarteten Flugaufkommens noch nicht benötigt, ist ein Todesurteil für die mögliche Vollnutzung des BBI und seiner Wirtschaftlichkeit, die ohne Vollnutzung niemals erreichbar ist. Unchristlich und gleichzeitig unmenschlich ist aber die Tatsache, dass Ramsauer mit seiner Forderung auf Verzicht von abkurvenden Flugrouten 100.000 zwischen Müggelheim und Ludwigsfelde bis zur Gesundheitsgefährdung mit Fluglärmterror belasten will. Mit dieser Forderung macht er sich nicht nur zum Büttel einer Klientelpolitik zugunsten von Regionen, die nicht bereit sind, auch nur eine Fluglärmbelästigung zu akzeptieren , er mischt sich damit auch in den Berliner Wahlkampf ein. Ramsauer bekennt sich so zum Vertreter der St. Florianspolitik als Ausweis niedriger menschlicher Instinkte. Ganz ins Abseits stellt sich dieser sich so nennende Christ gegenüber der nach christlichem Menschenbild geforderten gleichen Rechte des Menschen als Gottes Ebenbild.
Im Übrigen werden Flugrouten nicht nach Politiker- oder Ministerwünschen sondern auf der Grundlage von vom Flughafenbetreiber zu liefernden Basisdaten, unter Beachtung von Sicherheit, Lärmschutz und Wirtschaftlichkeit durch die DFS entwickelt. Sollten diese Flugroutenvorschläge, die frühestens ein halbes Jahr vor Aufnahme der Betriebstätigkeit des BBI vorliegen können, den gesetzlichen Vorgaben widersprechen, können Sie durch Betroffene wie Betreiber beklagt werden.
Wer anderes behauptet, ist unwissend oder will in die Irre führen.
BVBB: Es bleibt dabei-egal wie Flugrouten genehmigt werden, der Fluglärm bleibt!
Die Aufgabe des BBI – Standortes „Schönefeld“ ist ein Gebot der Menschlichkeit!
Die Einladung zur Veranstaltung durch den „Bürgerverein Brandenburg Berlin e.V.“(BVBB) und die „Schutzgemeinschaft der Umlandgemeinden“ (Schutzgemeinschaft) zur Veranstaltung auf Schloss Diedersdorf (15.10.2010) hatte nicht das Ziel mit über 30 Bürgerinitiativen gegen den Fluglärm BBI Einigung über ein gemeinsames Vorgehen gegen die bekannt gewordene Flugroutenregelung zu erzielen. Grund der Einladung sollte der Versuch sein, die Initiativen zu informieren und so eine Grundlage für eine mögliche Zusammenarbeit aufzuzeigen. Alle anderen Spekulationen und Veröffentlichungen müssen wir zurückweisen, erklärt die Vorsitzende des BVBB, Astrid Bothe.
Die Bürgerinitiativen, die sich nach Auffliegen des jahrelang von Wowereit und Platzeck vertuschten tatsächlich zu erwartenden Fluglärms im Süden von Berlin gegründet haben, sollten als Einstieg in den Versuch der Organisation einer Zusammenarbeit mit den Fakten konfrontiert werden, die Grundlage einer über zehnjährigen Erfahrung des BVBB und der Schutzgemeinschaft sind. Nur in Kenntnis dieser Fakten können Gemeinsamkeiten herausgearbeitet werden.
Der BVBB bleibt dabei: Wer keinen Fluglärm über Berlin, seine südwestlichen – oder östlichen Bezirke, Potsdam, Lichtenrade, Teltow, Stahnsdorf oder Kleinmachnow will, der muss sich, ebenso wie die Kommunen südlich der Einflugschneise, der Forderung des BVBB auf Aufgabe des Standortes BBI – Schönefeld anschliessen. Wer von der Logik dieser Forderung noch nicht überzeugt ist und glaubt über ein Flugroutenmanagement dem Fluglärm entrinnen zu können, handelt und denkt im „Gottvertrauen“ auf Gerede von Politikern, die in Wahrheit durch ihre Standortentscheidung die Verlärmung der ganzen Region bewusst betrieben haben und weiter betreiben.
Der BVBB hat deutlich darauf hingewiesen, dass alle Versuche und Hoffnungen durch Flugroutenregelungen selber der Lärmbelastung zu entkommen, zwangsläufig dazu führen, dass diese Belastung auf andere Regionen abgewälzt wird. Es wird keine Flugroutenregelung geben, die die schon heute erkennbar auch mit erwarteten Gesundheitsschäden schwerst belasteten Regionen zugunsten von Fluglärm nur belästigten Regionen rechtssicher festlegt. Die „Deutsche Flugsicherung“ (DFS) und der Verordnungsgeber (Bundesverkehrsministerium) wissen, dass eine solche Regelung sofort vor dem zuständigen Gericht landet.
Der BVBB ist aber der Auffassung, dass kein Mensch ohne Not dazu verurteilt werden kann auch nur belästigenden Fluglärm hinzunehmen, deshalb werden sich die voraussichtlich minderbelasteten Regionen der Forderung nach Aufgabe des BBI – Standortes Schönefeld weder aus Sach- noch aus Gründen intellektueller Redlichkeit entziehen können.
Diese Tatsache galt es in Diedersdorf zu vermitteln. Dabei war dem BVBB klar, dass er viele BI´s mit neuem Denken konfrontieren wird.
Wir werden nun die Sprecher der BI`s einladen, denn die Erkenntnis nach der Notwendigkeit gemeinsamen Vorgehens hat sich weitestgehend durchgesetzt. Was im Ergebnis eines Meinungsbildungsprozesses an Gemeinsamkeiten gemeinsam getragen werden kann, wird sich dann im Laufe von Gesprächen herausstellen, erklärte Astrid Bothe.
Die Fortsetzung von Vertuschungsversuchen ist wahlkampfgeschuldete Ablenkung
Herausstellen wird sich auch, dass die nun von Wowereit und Platzeck verkündeten „warmen Worte“ zur notwendigen Fluglärmentlastung nichts als hohles Gerede und dem kommenden Berliner Wahlkampf geschuldete Propaganda ist. Nicht nur der BVBB ist sich sicher, falls Wowereit noch einmal wiedergewählt werden sollte, dann sind dies Worte eines neuen Wahlbetruges, in Fortsetzung der Wahrheitsvertuschung der letzten 12 Jahre. Schon lange haben viele Bürger erkannt, dass die sachfremde, politisch motivierte Standortentscheidung „Schönefeld“ nicht nur wegen des Fluglärms sondern auch wegen der ständig steigenden Kosten und Verschiebungen der Termine zur Inbetriebnahme „die Politik“ völlig unglaubwürdig gemacht haben. Der Feststellung, dass der BBI ein Pleiten-, Pech- und Pannenprojekt ist, können selbst seine Protagonisten nicht mehr widersprechen.
BBI ist zudem Stuttgart 21 „hoch Drei“. Eigentlich unvergleichbar. In Stuttgart geht es um Bäume, Käfer, schnellere Fahrtzeiten und den unterirdischen Neubau eines jetzt oberirdischen Sackbahnhofes. Beim BBI geht es um Gesundheitsgefahren, Entwertung von Eigentum und die Zerstörung riesiger Erholungsgebiete. Wenn die Menschen in Berlin und Brandenburg dies so erkennen, wie die Bürger von Stuttgart ihr Problem erkannt haben, dann dürfen Wowereit und Platzeck nicht mehr sicher sein dem Bürgerprotest entrinnen zu können.
Darum ist es gefordert eine Aufgabe des BBI – Standortes zu verlangen und durchzusetzen, bevor es durch die Haltung politischer Betonköpfe zur gleichen Bewegung kommt, die auch Berliner in Stuttgart beobachten können. Die dummen Schutzbehauptungen, nach denen ein Baustopp wegen des Baufortschritts nicht mehr möglich sei, widersprechen allen Erfahrungen von Standortaufgaben großer Projekte, die die Bürger schon erzwungen haben. Vor dem Hintergrund der Fluglärmbelastungen und ihrer Folgen geht es beim BBI um Menschlichkeit und eben nicht um „Bäume und Käfer“.
BVBB sieht Betrugsabsichten bei der Flugroutenfestlegung – erneuert Forderung nach sofortigem Baustopp
Wenn es stimmt, was eine große Berliner Tageszeitung (Tagesspiegel vom 05.10.2010) zur BBI Flugroutenauseinandersetzung öffentlich gemacht hat, dann stellt sich auch für die Staatsanwaltschaft die Frage, ob das Flugroutenregime mit rechtswidrigen Absprachen auf Kosten der Gesundheit der Anwohner und auf Kosten der Flugsicherheit eingefädelt werden soll.
Nach dem Bericht soll die Flugsicherung bewusst Absprachen mit den großen Fluggesellschaften getroffen und Geheimhaltung eingefordert haben, damit die Presse über die wahren Absichten einer Flugroutenfestlegung nicht informiert werden soll. „Es sei der Wunsch der großen Fluggesellschaften die kürzestmöglichen Flugwege zu nutzen“ so zitiert der Tagesspiegel aus einem angeblich vorgefundene Geheimpapier der „Deutschen Flugsicherung“ (DFS). Konkret wird dieser Wunsch, so ein Zitat aus diesem Geheimpapier, wie folgt begründet: Flugwege sind „auf ein notwendiges Mindestmaß zu beschränken“.
Der BVBB sieht in dieser Arbeitsmethode einen Versuch die Wahrheit auf Kosten des Gemeinwohls zu vertuschen. Die Öffentlichkeit soll eben nicht erfahren, wie viel Einfluss wirtschaftlicher Interessen den Entscheidungen der DFS zugrunde liegen.
Mit diesem Papier würde der Beweis auf dem Tisch liegen, dass die DFS in Fragen der Flugsicherheit, einer eminent wichtige Frage von Sicherheit und Ordnung, mit wirtschaftlichen Interessen, hier den Fluggesellschaften, mauschelt und sich im weitem Vorfeld einer Regelung wohl auch beeinflussen lässt. Insoweit wäre es nur zu verständlich, wenn die DFS dies geheim halten will.
Nun, nachdem Politiker, wie die Senatorin Junge Reyer (SPD) oder der Staatsekretär im Bundesverkehrministerium, Bomba, angekündigt haben, dass mit der Flugsicherung gesprochen werden soll, um eine Flugroutenregelung durchzusetzen die sachfremden Forderungen folgt, muss die Öffentlichkeit befürchten, dass die DFS manipulierbar ist. Zu diesem schweren Verdacht hat sie durch ihre Geheimhaltungspolitik selbst den entscheidenden Beitrag geleistet und sich diskreditiert.
Das Zusammenspiel, unter Ausschluss der vom Fluglärm Betroffenen, zwischen DFS, Fluggesellschaften und politischen Entscheidungsträgern trägt Merkmale von Geheimabsprachen zur Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen und zwar auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger. Hinzu kommt, dass schon in der Vergangenheit, ohne die Öffentlichkeit zu informieren, Informationsflüsse zwischen der Flughafengesellschaft (FBS) und dem Land Brandenburg installiert waren. Die DFS darf sicher sein, dass der BVBB im Falle wesentlicher Abweichungen der bislang angedachten Regelungen Abwägungswillkür annimmt. Der Rechtsweg gegen die Flugroutenverordnung wird dann mit Sicherheit beschritten.
Dieser Vorgang alleine berechtigt schon zu der Forderung eines Baustopps BBI, wie ihn der BVBB auch aus anderen Gründen bereits gefordert hat. Deutlich wird, dass der BBI im gleichen Sumpf wie Stuttgart 21 steckt. Noch dürfen die Politiker, die hier für diesen Sumpf verantwortlich sind hoffen, dass die Bürger die Sumpfblüten noch nicht ausreichend zur Kenntnis genommen haben. Anlass sich massiv gegen diese Verrottung von Politik zu wehren besteht ausreichend.