BVBB fordert nun endlich auch die Lärmwerte für die am schwersten vom Fluglärm betroffene Region öffentlich zu machen
Die nun veröffentlichen, bisher vom Ministerium für Infrastruktur des Landes Brandenburg (MIL) zurückgehaltenen Angaben über Lärmbelastungen der Überflugregion sind ein weiterer Versuch der Wahrheitsvertuschung, erklärt die Vorsitzende des “Bürgerverein Brandenburg Berlin e. V.“ (BVBB), Astrid Bothe.
Es fehlen in den Bekanntmachungen ausgerechnet die Lärmwerte, die für die schwerstbelastete Region, mit ca. 50.000 Betroffenen zutreffend wären. Darum forderte der BVBB den Infrastrukturminister Vogelsänger auf, auch gegenüber diesen Menschen die Karten aufzudecken. Diese Region wird mit Überflughöhen zwischen 185 m und 350 m unwiderlegbar dem gesundheitsgefährdenden Lärm und ausgesetzt. Diese Tatsache ist auch dem Ministerium einschließlich der Lärmwerte seit wenigstens 2001 (Anhörung im Rahmen der Planfeststellung in Oberschöneweide) bekannt.
Nach Auffassung des BVBB wollte das Ministerium die ihm bekannten Werte nie offiziell veröffentlichen, weil sie zwangsläufig die Frage nach großflächiger Absiedlung oder der billigeren Variante der Standortaufgabe zur Folge hätte. Anstelle dieser sachgerechten Alternativen wurde dann den Betroffenen vorgegaukelt, dass sie ihre Gesundheit durch Schallschutzmaßnahmen schützen könnten.
D.h.: leben und schlafen bei geschlossenen Schallschutzfenstern, krank machendem Fluglärm im Außenbereich. Besonders zynisch ist die Folge einer Unterweisung der Kinder in zu Akustikkäfigen umfunktionierten Horten, KITAS und Schulen. Schon heute sind erste Maßnahmen in Blankenfelde zu besichtigen. Das Ergebnis bezeichnet der BVBB als menschenunwürdig.
Der BVBB bezeichnet es aber auch als unvertretbar, dass nun Neu–Betroffene und ihre BIs für diese unwürdigen Maßnahmen, für die Wowereit und Platzeck die Verantwortung tragen, noch kein Wort verloren haben. Im Gegenteil, sie wollen zu eigenem Schutz gegen Fluglärmbelästigungen diese schwerstbetroffene Region noch massiver belasten. Dabei geben sie sich der Träumerei hin, auch in Zukunft Ruhe zu Lasten Dritter erkämpfen zu können.
Fakt ist, wenn der BBI wirklich in Betrieb gehen sollte, werden sie ob kurz oder lang dem Fluglärm auch nicht entrinnen können.
Die “Schirmherrin” dieser St. Floriansjünger, die Ärztin Bergmann- Pohl hätte als Medizinerin hier, aber nicht in Zeuthen oder sonst wo, ein verpflichtendes Betätigungsfeld. Bisher geht es ihr aber nur um Ruhe in Zeuthen und am Wannsee.
Vorsorglich erklärt der BVBB, dass eine weitere Verweigerung der Flugärmangaben der schwerstbelasteten Regionen von Blankenfelde-Mahlow/ Diedersdorf bis zu Berlin-Bohnsdorf, -Grünau und -Müggelheim zu einer Veröffentlichung der Werte durch den BVBB führen wird.