BVBB: Der Wahrheit über die Flugrouten wird die Wahrheit über die Umweltbelastung durch den Flugbetrieb folgen
Es kam, wie es kommen musste! Jetzt, nachdem BVBB und Schutzgemeinschaft der Umlandgemeinden ihr vorläufiges Gutachten zu einer BBI – Flugroutenregelung öffentlich gemacht hatten und die Deutsche Flugsicherung (DFS) dieses Gutachten (Gutachter Faulenbach da Costa) im Wesentlichen bestätigte, wurde Überraschung und Entsetzen vorgespielt. Dabei sehen die Fakten anders aus.
Schon bei der Anhörung zum Planfeststellungsbeschluss BBI – Schönefeld in 2001, in den Folgejahren um die Vorbereitung einer Klage gegen diesen Beschluss, hat der BVBB immer klargestellt, dass die von der Planfeststellungsbehörde festgeschriebenen Lärmregionen falsch und eine Irreführung der Öffentlichkeit sind.
Im Gegensatz zu den Behauptungen der brandenburgischen Planfeststellungsbehörde war selbst Laien bekannt, dass Flugzeuge bei Starts – und Landungen nur bedingt und unter besonderen Wetterumständen wenige Kilometer geradeaus fliegen. Schon ein Blick auf die Anflugrouten von Tegel oder aller anderen Flughäfen weltweit hätte ausgereicht, sich vom Traum geradeaus fliegender Flugzeuge zu befreien.
Dieser Blick wurde von den Behörden, der Flughafengesellschaft und den Politikern aller Parteien, an der Spitze Wowereit und Platzeck, negiert und verweigert. Sie verfolgten mit der katastrophal falschen Standortwahl „Schönefeld“ nur ein Ziel: Über die Folgen des Flugbetriebs muss die nun überraschte Öffentlichkeit so lange wie möglich im Dunklen gelassen werden. Dies, weil sie verhindern wollten, daß der Standort Schönefeld frühzeitig auch von den Berlinern als Fehlentscheidung erkannt würde. Sie nährten die Illusion, dass Berlin durch die Schließung von Tegel und Tempelhof vom Fluglärm endlich befreit werde. Die Dummen sollten vor allem in Brandenburg oder Treptow–Köpenick leben.
Die Aussagen, nach denen die Berliner und Brandenburger Politiker und Behörden alles tun, um die gesundheitsgefährdenden Folgen des Fluglärms einzudämmen, sind vor dem Hintergrund ihrer geplanten Durchsetzung von Nachtflügen ebenso verlogen wie ihre Behauptung, dass mit Schallschutzfenstern das Problem gelöst sei. Wer den Teufel mit dem Belzebuben austreiben will darf nicht erwarten, dass er ernst genommen wird. Unabhängig von allen Pleiten, Pech und Pannen haben sich die politischen Befürworter, die Durchsetzer des BBI – Standortes restlos unglaubwürdig gemacht. Nun fehlt ihnen der Mut zur Wahrheit und sie rechnen weiter mit der Dummheit einer uninformierten Bevölkerung.
Verschwiegen wird von den Fehlplanern aber auch, welche Auswirkungen Standort und Flugbetrieb auf die Umwelt haben. Auch hier hat der BVBB seit Jahren erklärt, dass die auch auf Berlin niederrieselnden gesundheitsgefährdenden Partikel und Nanopartikel langfristig die Gesundheit auch der Bürger schädigen, die vom Fluglärm nicht betroffen sind. Diese jahrelangen Hinweise des BVBB, gestützt auf Experten Erkenntnissen, wurden ebenso negiert wie die Folgen der Fluglärmrouten. Statt dessen wird die schon vorhandene Umweltbelastung dem Autoverkehr und dem Energieverbrauch von privatem Hausbesitz zugeschoben. Nie wurde untersucht wie groß der Anteil der Umweltbelastung für die Bürger Berlins schon jetzt, durch den Flugbetrieb in Tegel ist. Lieber Fahrverbote und höhere Mieten als Patentrezept gegen Umweltbelastung als zuzugeben, was der Flugbetrieb verursacht. Ist etwa auch der Berliner Umweltsenatorin Lompscher nicht bekannt, wie hoch der Ausstoß an Schadstoffen eines nur startenden Flugzeuges auch im Verhältnis zu startenden Autos ist? Hier hilft der BVBB gerne nach. Wie schon vor Jahren von uns veröffentlicht, liegt der Schadstoffausstoß, z. B. einer Boing 737 in der Größenordnung von 4000 startenden Autos. Nichts wird gegen diese durch den Flugbetrieb organisierte Umweltverschmutzung getan. Auch hier gilt: vertuschen, täuschen und andere Schuldige für Umweltverschmutzung haftbar machen. Dabei sind haftbar nur die Herolde, die mit dem BBI in Schönefeld eine grandiose Entscheidung durch unerträgliche Propaganda unters Volk gebracht haben.