BVBB-Vorstandserklärung zur Diskussion über die Flugrouten
Der BVBB beteiligt sich nicht an der Diskussion über die Flugrouten! Der BVBB ist aber auf eine Klage gegen eine Verordnung zur Flugroutenregelung vorbereitet, die -zu wessen Gunsten auch immer- die Regionen die, gesundheitsgefährdendem Lärm ausgesetzt wären, nicht entlastet.
Gleich wie, diese Diskussion wird im Ergebnis den Fluglärm nicht beseitigen oder in seinen Auswirkungen erträglicher machen. Die Region zwischen Müggelheim/Gosen/Grünheide bis Ludwigsfelde bleibt gesundheitsgefährdend verlärmt.
Mit Sicherheit, wenn nicht heute, dann morgen, wird der Fluglärm auch Berlin – Lichtenrade, Stahnsdorf, Teltow, und die südlichen Teile von Zehlendorf treffen. Auch Potsdam wird nicht verschont.
Alle Versuche den schwerst betroffenen 100.000 Menschen, die in der Region Müggelheim - Ludwigsfelde leben vorzumachen, dass eine sogenannte Optimierung von Flugrouten zu einer Lärmminderung in dieser Region führt, negieren Tatsachen. Jede Verschiebung von An- oder Abflugrouten, gleich in welcher Himmelsrichtung, gleich von welcher Start- und Landebahn schafft neue Opfer des Fluglärms, ohne die vorherigen Opfer wirklich vom Fluglärm zu befreien. Wer diese Wahrheit bestreiten oder nicht akzeptieren will, hat sich mit dem Fluglärm abgefunden. Er will den Betroffenen mit einer Diskussion über Flugrouten verschweigen, dass er ihre Situation nicht wirklich erleichtert, sondern verschlimmbessert.
Verschlimmbesserer bedenken auch nicht die Zukunft. Es ist ausgemachter Wille der Flughafengesellschaft und ihrer Gesellschaftervertreter Wowereit und Platzeck die Zahl der Flugbewegungen kontinuierlich, im Laufe der Jahre, von 240.000 Flugbewegungen im Jahr am Anfang, nach Eröffnung, auf zunächst 360.000 Flugbewegungen, und letztlich auf über 500.000 Flugbewegungen zu steigern. Konsequenz ist eine gewaltige Steigerung des Fluglärms und damit eine Flugroutendiskussion als Ewigkeitswerk.
Zur unwiderlegbaren Wahrheit gehört auch, dass die Westberliner die glauben den Fluglärm nach Brandenburg abschieben zu können, schon jetzt in eine politische Falle gelaufen sind. Der Zeitpunkt, von dem an aus Gründen der Flugsicherheit und des flüssigen Flugverkehrs auch der Südwesten von Berlin mit tödlicher Sicherheit kontinuierlich überflogen werden wird, ist absehbar. Da werden, bedingt durch eine jährliche gewollte 3%ige Steigerung des Flugverkehrs, noch keine 10 Jahre vergehen.
Aus diesen unwiderlegbaren Tatsachen gibt es nur zwei Konsequenzen.1. Eine Beteiligung an der Flugroutendiskussion bei völliger Akzeptanz der Tatsache, dass der Fluglärm bleibt und lediglich verteilt wird. Die Beteiligten akzeptieren die Ursache für den Fluglärm, den BBI Standort Schönefeld. Sie können sich dem Vorwurf nicht entziehen, den Standort zu wollen oder vor einer neuen Standortdiskussion zu kapitulieren.
2.Weil der Fluglärm bleibt, mit Flugroutendiskussionen nicht beseitigt werden kann, und sich in Zukunft noch enorm verstärken wird, gibt es nur eine ehrliche Problemlösung: die Ursache des Fluglärms muss weg! Nur wenn der BBI-Standort in Schönefeld aufgegeben wird und ein Großflughafen da gebaut wird, wo er hingehört, nur dann gibt es heute und in Zukunft keinen Fluglärm über Berlin und Brandenburg. Es gibt darum nur eine diskussionswürdige Aufgabe: mit neuem Denken Konzepte entwickeln und den alten Unsinn der Standortfestlegung in den Mülleimer parteipolitischer Fehlentscheidungen werfen.
Für dieses neue Denken steht der BVBB. Er wird konstruktiv mit Vorschlägen belegen, dass eine neue Standortentscheidung, im Gegensatz zu den Folgen BBI in Schönefeld, kein herausgeschmissenes Geld des Steuerzahlers ist. Ein BBI am Standort Sperenberg, eine sinnvolle Nachnutzung des BBI–Pleiten-, Pech- und Pannenprojektes würde Zehntausende Arbeitsplätze schaffen. Der Süden Brandenburgs würde zur blühenden Landschaft und vom Untergang befreit.
Dass ein solches Investitionsprojekt nicht privat finanzierbar und privat betreibbar wäre, könnten diejenigen am wenigsten bestreiten, die einst glauben machen wollten, dass der BBI in Schönefeld privat finanzierbar und betreibbar sein sollte. Sie sind auch hier auf der ganzen Linie gescheitert, weil sie kleinkariertem Denken verfallen waren.
Der BVBB kennt auch die dummen Totschlagbehauptung aller Versager, die sich erwischt fühlen: zu spät, zu spät, zu spät!
Dem halten wir entgegen: zu spät ist es nur, aus dem BBI Pleiten-, Pech– und Pannenprojekt Schönefeld einen Flughafen zu machen, der im internationalen Konzert heutiger und künftiger Flughäfen eine wettbewerbsfähige Chance hat.
Für einen privat finanzierten Großflughafen, der diesen Makel nicht hat, erweiterungsfähig und mit unbegrenztem Tag – und Nachtflugrechten in Betrieb gehen könnte, ist es nie zu spät.
Über Fluglärm über Berlin müsste es nie mehr unsinnige Flugroutendiskussionen mit Ewigkeitscharakter geben, weil es in der Region keinen Fluglärm gäbe, wenn ein neues Denken die Standortdiskussion als einzige Lösung gegen Fluglärm die Aktivitäten der BIs bestimmen würden. Die Politik ist zu dieser Diskussion nicht mehr in der Lage. Sie hat, wie nun durch die aufgezwungene Flugroutendiskussion bewiesen, auf der ganzen Linie versagt, sie ist für neues Denken zu eingemauert im alten Denken. Darum unternimmt sie den Versuch mithilfe der Flugroutendiskussion von der Tatsache abzulenken, dass sie den Fluglärm will, weil sie den BBI in Schönefeld will.
Der BVBB wird seine Position unbeirrbar vertreten. Sie ist menschlich, dient der Korrektur einer unmenschlichen und wirtschaftlich widersinnigen politischen Entscheidung, deren finanzielle und gesundheitsgefährdende Folgen noch Generationen von Berlinern und Brandenburger ertragen müssten. Zudem ist diese Position logisch und verhindert, dass sich die Betroffenen dem St. Floriansprinzip opfern. Die zwangsläufige Erzwingung einer Zweiklassengesellschaft von Fluglärm Betroffenen und nicht Betroffenen ist die schäbigste Auswirkung der Folgen des BBI in Schönefeld.