BVBB: Es bleibt dabei-egal wie Flugrouten genehmigt werden, der Fluglärm bleibt!
Die Aufgabe des BBI – Standortes „Schönefeld“ ist ein Gebot der Menschlichkeit!
Die Einladung zur Veranstaltung durch den „Bürgerverein Brandenburg Berlin e.V.“(BVBB) und die „Schutzgemeinschaft der Umlandgemeinden“ (Schutzgemeinschaft) zur Veranstaltung auf Schloss Diedersdorf (15.10.2010) hatte nicht das Ziel mit über 30 Bürgerinitiativen gegen den Fluglärm BBI Einigung über ein gemeinsames Vorgehen gegen die bekannt gewordene Flugroutenregelung zu erzielen. Grund der Einladung sollte der Versuch sein, die Initiativen zu informieren und so eine Grundlage für eine mögliche Zusammenarbeit aufzuzeigen. Alle anderen Spekulationen und Veröffentlichungen müssen wir zurückweisen, erklärt die Vorsitzende des BVBB, Astrid Bothe.
Die Bürgerinitiativen, die sich nach Auffliegen des jahrelang von Wowereit und Platzeck vertuschten tatsächlich zu erwartenden Fluglärms im Süden von Berlin gegründet haben, sollten als Einstieg in den Versuch der Organisation einer Zusammenarbeit mit den Fakten konfrontiert werden, die Grundlage einer über zehnjährigen Erfahrung des BVBB und der Schutzgemeinschaft sind. Nur in Kenntnis dieser Fakten können Gemeinsamkeiten herausgearbeitet werden.
Der BVBB bleibt dabei: Wer keinen Fluglärm über Berlin, seine südwestlichen – oder östlichen Bezirke, Potsdam, Lichtenrade, Teltow, Stahnsdorf oder Kleinmachnow will, der muss sich, ebenso wie die Kommunen südlich der Einflugschneise, der Forderung des BVBB auf Aufgabe des Standortes BBI – Schönefeld anschliessen. Wer von der Logik dieser Forderung noch nicht überzeugt ist und glaubt über ein Flugroutenmanagement dem Fluglärm entrinnen zu können, handelt und denkt im „Gottvertrauen“ auf Gerede von Politikern, die in Wahrheit durch ihre Standortentscheidung die Verlärmung der ganzen Region bewusst betrieben haben und weiter betreiben.
Der BVBB hat deutlich darauf hingewiesen, dass alle Versuche und Hoffnungen durch Flugroutenregelungen selber der Lärmbelastung zu entkommen, zwangsläufig dazu führen, dass diese Belastung auf andere Regionen abgewälzt wird. Es wird keine Flugroutenregelung geben, die die schon heute erkennbar auch mit erwarteten Gesundheitsschäden schwerst belasteten Regionen zugunsten von Fluglärm nur belästigten Regionen rechtssicher festlegt. Die „Deutsche Flugsicherung“ (DFS) und der Verordnungsgeber (Bundesverkehrsministerium) wissen, dass eine solche Regelung sofort vor dem zuständigen Gericht landet.
Der BVBB ist aber der Auffassung, dass kein Mensch ohne Not dazu verurteilt werden kann auch nur belästigenden Fluglärm hinzunehmen, deshalb werden sich die voraussichtlich minderbelasteten Regionen der Forderung nach Aufgabe des BBI – Standortes Schönefeld weder aus Sach- noch aus Gründen intellektueller Redlichkeit entziehen können.
Diese Tatsache galt es in Diedersdorf zu vermitteln. Dabei war dem BVBB klar, dass er viele BI´s mit neuem Denken konfrontieren wird.
Wir werden nun die Sprecher der BI`s einladen, denn die Erkenntnis nach der Notwendigkeit gemeinsamen Vorgehens hat sich weitestgehend durchgesetzt. Was im Ergebnis eines Meinungsbildungsprozesses an Gemeinsamkeiten gemeinsam getragen werden kann, wird sich dann im Laufe von Gesprächen herausstellen, erklärte Astrid Bothe.
Die Fortsetzung von Vertuschungsversuchen ist wahlkampfgeschuldete Ablenkung
Herausstellen wird sich auch, dass die nun von Wowereit und Platzeck verkündeten „warmen Worte“ zur notwendigen Fluglärmentlastung nichts als hohles Gerede und dem kommenden Berliner Wahlkampf geschuldete Propaganda ist. Nicht nur der BVBB ist sich sicher, falls Wowereit noch einmal wiedergewählt werden sollte, dann sind dies Worte eines neuen Wahlbetruges, in Fortsetzung der Wahrheitsvertuschung der letzten 12 Jahre. Schon lange haben viele Bürger erkannt, dass die sachfremde, politisch motivierte Standortentscheidung „Schönefeld“ nicht nur wegen des Fluglärms sondern auch wegen der ständig steigenden Kosten und Verschiebungen der Termine zur Inbetriebnahme „die Politik“ völlig unglaubwürdig gemacht haben. Der Feststellung, dass der BBI ein Pleiten-, Pech- und Pannenprojekt ist, können selbst seine Protagonisten nicht mehr widersprechen.
BBI ist zudem Stuttgart 21 „hoch Drei“. Eigentlich unvergleichbar. In Stuttgart geht es um Bäume, Käfer, schnellere Fahrtzeiten und den unterirdischen Neubau eines jetzt oberirdischen Sackbahnhofes. Beim BBI geht es um Gesundheitsgefahren, Entwertung von Eigentum und die Zerstörung riesiger Erholungsgebiete. Wenn die Menschen in Berlin und Brandenburg dies so erkennen, wie die Bürger von Stuttgart ihr Problem erkannt haben, dann dürfen Wowereit und Platzeck nicht mehr sicher sein dem Bürgerprotest entrinnen zu können.
Darum ist es gefordert eine Aufgabe des BBI – Standortes zu verlangen und durchzusetzen, bevor es durch die Haltung politischer Betonköpfe zur gleichen Bewegung kommt, die auch Berliner in Stuttgart beobachten können. Die dummen Schutzbehauptungen, nach denen ein Baustopp wegen des Baufortschritts nicht mehr möglich sei, widersprechen allen Erfahrungen von Standortaufgaben großer Projekte, die die Bürger schon erzwungen haben. Vor dem Hintergrund der Fluglärmbelastungen und ihrer Folgen geht es beim BBI um Menschlichkeit und eben nicht um „Bäume und Käfer“.