Leser schreiben für Leser
Liebe BVBB-Gemeinde,
Sehr geehrter Herr Wowereit
Ich habe eben das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes erfahren, erstaunt hat es mich nicht. Sicher man hofft immer wieder, dass ein Wunder geschieht und bei solchen Urteilen die Wirtschaft nicht die Finger im Spiel hat, ist und bleibt eben nur eine Hoffnung.
So ein Richter ist auch nur ein Mensch, was interessieren ihn die Anwohner, die Natur in Müggelheim und all den anderen Gemeinden, wenn 18 000 Stellen! auf dem Spiel stehen, da würde ich auch klein bei geben, bei so einem enormen Druck.
Ok, die Höhe der wegfallenden Stellen würden mich als Laie zwar etwas irritieren aber so ein Richter hat das sicher nachgeprüft, was 3 Stunden Ruhe an Arbeitskräften kosten.
Das sind 6000 für eine Stunde oder 100 für die Minute!
Oh, mein Gott, was bin ich für ein Egoist, gehe ich eben nicht vor 24 Uhr ins Bett und Wecker brauche ich keinen mehr, das macht das erste Flugzeug. Da ich ab dann nicht mehr schlafen kann, lege mir ein neues Hobby zu. Abgleichen der überfliegenden Flugzeuge mit dem Flugplan und Dokumentation der abweichenden Zeiten, vielleicht treibe ich es aber auch auf die Spitze und messe die Dezibel noch. Das ist dann die Königsdisziplin unter den Flugzeiten-Analytikern. Ich behalte meinen Zeitmesser doch!
Blankenfelde-Mahlow, 04. Oktober 2011
Pressemitteilung der WG-BVBB
Fraktion BVBB-WG fordert Auskunft von Bürgermeister Baier zu anonymem Fax in Sachen Doreen Schmalenberger
Die Fraktion der BVBB-Wählergruppe Mitglieder & Sympathisanten (BVBB-WG) in der Gemeindevertretung Blankenfelde-Mahlow hat in einer ersten Fraktionssitzung nach der Bürgermeister-Stichwahl die aktuelle politische Lage erörtert.
Die Fraktion hat sich grundsätzlich darauf verständigt, sich auch weiterhin der inhaltlichen Sacharbeit zu widmen.
Es ist vollbracht: Wovon die Autobahn-Verlängerungs-Gegner nur träumen können in ihren langwierigen sogenannten Koalitionsverhandlungen, das sollen die Flughafenlärmgegner laut Augenzeugenberichten endlich erreicht haben. Nach unzähligen monatelangen lautstarken und sangesfreudigen Protesten auf dem Friedrichshagener Marktplatz, auf dem sich seit Juli 40 Tausend Aufrechte versammelt hatten, nicht mitgerechnet die 24.000 Bürger rund um den Müggelsee und die Menschenketten um den Bundestag sowie um das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig, ist nun die „Süd-Östliche-Republik“ ausgerufen worden. Der Beifall wollte an diesem bedenklichen 03. Oktober in Friedrichshagen kein Ende nehmen, als dazu aufgerufen wurde, den Oberen endlich ganz weh zu tun, damit der Müggelsee überflugfrei bleibt. Mit der Gründung des eigenständigen Staates im Südosten Berlins wird ab sofort auch eine Flugverbotszone ausgerufen. Sollte diese Bürgerinitiative, die sich nunmehr in der Verantwortung einer Regierung befindet, keine sofortige diplomatische Anerkennung finden, dann ist laut vertrauensvollem Hörensagen folgender Völkerbeschluß zu erwarten: Für die Lobby und den Politiker-Marionetten wird im fernen Bonn eine Enklave zum Wohnen und sich Ausgrenzen vom Völkergeschehen angeboten. Menschlich fühlend, wird Herrn Wowereit dort der Posten eines Nachtwächters angeboten – zum Schutz der Wohlhabenden gegen eventuellen Fluglärm.
Harry Popow, Schöneiche bei Berlin
Wie kam es eigentlich dazu, dass der Flughafenstandort Schönefeld
auserkoren wurde? Welche Begründungen gibt es dafür? Welche Begründungen
gibt es eigentlich, den Standort nicht sofort aufzugeben? Was ist mit den
Arbeitsplätzen?
Es gibt sehr viele Fakten. Es gibt viele Darstellungen und Überlegungen.
Wissen Sie was ich erstaunlich finde? Ich habe bis heute kein öffentlich
nachvollziehbares Dokument gefunden – man möge es mir zustellen, sollte
es existieren – was den Standort Schönefeld nachhaltig begründet.
Nichts. Nur leere Worte von Politikern, denen, folge ich den
Formulierungen, durchaus glaube, dass sie reden können, aber über was dort
geredet wird, haben sie nicht die leiseste Ahnung. Nun, ganz wenige
Ausnahmen bestätigen diese Regel.
„Erst ganz langsam kommt ans Licht, wie riesig das weltweite Ausmaß von Gewalt an Kindern ist", betont Rolf-Robert Heringer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kindernothilfe, anlässlich des Weltkindertages am 20. September. (http://www.kindernothilfe.de/Rubriken/Presse/Pressearchiv/Meldungen+2011/Weltkindertag_+Kinder+besser+vor+Missbrauch+sch%C3%BCtzen!.htmlF)
Gern zeigen diesbezüglich die politisch Verantwortlichen, soweit sie überhaupt etwas von den vor uns liegenden Problemen wahrnehmen wollen, mit dem Finger auf andere Länder, auf Staaten der 3. Welt, auf von Kriegen, Hunger und Katastrophen geschüttelte Regionen in der Welt.
Weiterlesen: Appell zum Weltkindertag der Vereinten Nationen
Unsere Politiker sind auf Stimmenfang, jedoch „Nur die dümmsten Kälber ....“. Aber den Spruch kennen Sie ja. Wählen sollten Sie also nicht die Partei, die Ihnen gegenwärtig das Blaue vom Himmel verspricht, sondern überlegen Sie einfach mal, wer sich nach der Wahl an seine Versprechungen gehalten hat. Kaum einer der führenden Wahlkämpfer wie Herr Wowereit oder bei den Wahlen in Brandenburg Herr Platzeck konnte sich nach den Wahlen noch an seine Versprechungen erinnern!
Jetzt aber haben diese beiden führenden Köpfe die Katze schon aus dem Sack gelassen. Bei Herrn Platzeck sollen sie den Fortschritt schmecken, fühlen und hören. Und ein Herr Wowereit fordert sogar, dass Sie mit 5 Stunden Nachtschlaf auskommen müssen, Ihr Grundstück entwertet wird und Sie Schaden an Ihrer Gesundheit im Sinne der Schaffung von Arbeitsplätzen und einer aufblühenden Industrie hinzunehmen haben.
Wenn Sie jemanden zur Wahl nominieren ist es, als ob Sie als Chef einer großen Firma einen leitenden Angestellten einstellen mit der Maßgabe, dass er schalten und walten kann, wie er will. Er kann auch entgegen Ihren Bedingungen unbeschränkt Macht ausüben, alle nur ihm Wohlgesonnenen einstellen, Gehälter festlegen. Er kann Sie an Ihrer Gesundheit schädigen, Ihre Zukunft und die weiterer Generationen zunichtemachen, also alles, was für Sie ein Albtraum ist. Würden Sie solch einen Angestellten einstellen? Noch dazu für vorab festgelegte 5 Jahre? So verrückt kann keiner sein oder doch? Meinen Sie es fände sich jemand, der so krank ist, diesen Wahnsinn einzugehen?
Ein Herr Wowereit und die dann mit ihm regierenden Parteien werden natürlich alles abnicken, nur, um auch Posten und Pöstchen an ihre Unterstützer zu verteilen (nicht einmal der angeblich unabhängige Rundfunksender RBB ist davon ausgenommen). Selbst auf Kosten der Pleite dieser Stadt werden weiterhin Schulden gemacht, vergammeln Schulen, werden Kinder nicht ausreichend unterrichtet, Sozialprojekte gestrichen usw. Auch und mithilfe anderer sich sozial nennender Parteien! Geld, das dringend für die Sanierung von Schulen und Straßen gebraucht wird, wird in diesen unrentablen Flughafen gesteckt. Das ist es, was Ihnen die Politiker verschweigen!
Wenn Sie jemand beraubt, bezeichnen Sie ihn als Räuber, wenn dieser Mensch jemanden tötet, dann wahrscheinlich als Mörder. Zumindest, wenn dies unter Vorsatz geschieht. Und wenn er das mit mehreren Menschen macht, als Massenmörder. Und spätestens an dieser Stelle müsste der Staatsanwalt dem Einhalt gebieten!
Man könnte die nur 5 Stunden Nachtruhe als Schlafentzug definieren und damit nach WHO als Folter. Wann begreifen unsere „Volksvertreter“ dies endlich?
Bei Inbetriebnahme des BER wird es etwa jedes Jahr 3000 Schlaganfallopfer geben!
Das macht ohne vorgesehene Steigerungsrate täglich mehrere Tote durch Lärmeinwirkungen! Natürlich ist das nicht die vorsätzliche Aufgabe des Flughafens, das fällt unter Kollateralschaden – ebenso die 15.000 Kinder einer jeden Generation, die geschädigt werden. Das schafft Arbeitsplätze. Leider nur für Krankenpfleger und Bestatter. Schönen Dank aber auch für diese Fortschrittsbekundungen!
Selbstverständlich erwähne ich die Herren Wowereit, Platzeck und Co. und deren Parteien nicht im Zusammenhang mit einer Wahlempfehlung. Bei der anstehenden Wahl sollte man aber vielleicht auch deren soziale gedankliche Vorstellungen berücksichtigen!
Ich jedenfalls will kein Kollateralschaden werden!
In diesem Sinne
J. Nentwich
Übrigens, größtes Problem des mit gefälschten Betriebsgenehmigungen betriebenen Flughafens sind die Nachtflüge. Wer zu spät „hereinkommt“, kann in Brandenburg nicht mehr landen, da die Brandenburger Regierung - in vorauseilendem Gehorsam und um die Konkurrenz vom Halse zu halten – alle anderen Flughäfen „abgelastet“ hat.
Es ist überwältigend und macht froh und solidarisch: Monatelang Montagsdemos in Friedrichshagen mit tausenden Teilnehmern und anderswo gegen Fluglärm, Drehkreuz in Schönefeld und Nachtflügen von 22 bis o6 Uhr früh. Sich an den Händen haltende 24.000 Protestierende am Müggelsee. Jüngst 8000 Demonstranten in Schönefeld. Dazu kommen bereits 33.000 Unterschriften gegen Nachtflüge. Und es geht weiter: Am 20. September in Leipzig eine zu erwartende Menschenkette rings um das Bundesverwaltungsgericht, das über die Klagen gegen die durch die Planfeststellungsbehörde genehmigten 103 Nachtflüge verhandeln wird. Es sei die letzte und einzige erfolgversprechende Verhandlung zum Nachtflugverbot, so eine Mail von der Friedrichshagener Bürgerinitiative.
Aber dann das Unglaubliche: Da sattelt die Lobby ihre Schindmähre und ruft die Mitarbeiter des Flughafens zur Gegendemo in Leipzig auf: Für Nachtflüge in den Randzeiten. Dafür also! Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Und die Reise nach Leipzig wird als Dienstreise deklariert. Die so animierten Gegenprotestler sollen mit Steuergeldern dorthin gekarrt werden!!
Es ist das altbekannte Lied dieser Ritter des Zynismus und der Lügen: Teile und herrsche. Definiere die Leute auseinader, bringe sie gegeneinander auf und du wirst deine Hände in Unschuld waschen.
Doch so dumm ist keiner mehr. Es wird keine Arbeitsplatzverluste der Mitarbeiter geben. Das zum einen. Zum anderen: Die betrügerischen Verursacher des Konfliktes zwischen sogenannten Wirtschaftsinteressen und betroffenen Einwohnern benutzen die Ängste der einen gegen die Proteste der anderen. Sie wollen die einen gegen die anderen ausspielen. Zerkleinere die Masse, dann kanst du sie besser knechten. Das ist mehr als zynisch und heuchlerisch. Doch die Menschenkettler werden den Oberen was husten. Sie schmettern den gegengaloppierenden Schindmähren ein tausendfaches Nein entgegen. Wie bisher. Bis die Lobby, bestehend aus „Politik&Wirtschaft“, zur Umkehr gezwungen wird. Wem das alles schwerfällt zu verstehen, dem sei gesagt: Es handelt sich nicht um einen betrieblichen Streik um höhere Löhne. Es geht um einen Grundkonflikt. Und der ist nicht leicht aus der Welt zu schaffen.
Und das nebenbei: Bravo Märkische Oderzeitung (Sonntag, den 11.September)!! Ihr habt – ganz im Gegensatz zu Euren sonntäglichen Zeitgenossen - ganz aktuell schon in der Sonntagausgabe von der Demo in Schönefeld gegen Fluglärm und Nachtflügen berichtet. Danke!
Harry Popow, Schöneiche bei Berlin