Es ist vollbracht: Wovon die Autobahn-Verlängerungs-Gegner nur träumen können in ihren langwierigen sogenannten Koalitionsverhandlungen, das sollen die Flughafenlärmgegner laut Augenzeugenberichten endlich erreicht haben. Nach unzähligen monatelangen lautstarken und sangesfreudigen Protesten auf dem Friedrichshagener Marktplatz, auf dem sich seit Juli 40 Tausend Aufrechte versammelt hatten, nicht mitgerechnet die 24.000 Bürger rund um den Müggelsee und die Menschenketten um den Bundestag sowie um das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig, ist nun die „Süd-Östliche-Republik“ ausgerufen worden. Der Beifall wollte an diesem bedenklichen 03. Oktober in Friedrichshagen kein Ende nehmen, als dazu aufgerufen wurde, den Oberen endlich ganz weh zu tun, damit der Müggelsee überflugfrei bleibt. Mit der Gründung des eigenständigen Staates im Südosten Berlins wird ab sofort auch eine Flugverbotszone ausgerufen. Sollte diese Bürgerinitiative, die sich nunmehr in der Verantwortung einer Regierung befindet, keine sofortige diplomatische Anerkennung finden, dann ist laut vertrauensvollem Hörensagen folgender Völkerbeschluß zu erwarten: Für die Lobby und den Politiker-Marionetten wird im fernen Bonn eine Enklave zum Wohnen und sich Ausgrenzen vom Völkergeschehen angeboten. Menschlich fühlend, wird Herrn Wowereit dort der Posten eines Nachtwächters angeboten – zum Schutz der Wohlhabenden gegen eventuellen Fluglärm.
Harry Popow, Schöneiche bei Berlin