Leser schreiben für Leser
Alt ist das Muster, sollten wir es nicht uralt nennen?
„Sie "pressen" buchstäblich die schwachen Stücke aus der
Gruppe heraus“. (das Jagdverhalten der Wölfe, wolfskreis.de)
Funktioniert es auch unter uns? Ich möchte es nicht glauben
,aber meine Wahrnehmung ist ziemlich entschieden.
Die Rollen und ihre Darsteller:
Die Wölfe (Macher): Wowereit, Platzeck, Ramsauer, Bretschneider, Schwarz, usw.
Die Fluglärmkommission:
Die Neuen Vielen: die jungen Bürgerinitiativen
Die „schwachen Stücke“: die Bürgermeister der „Schutzgemeinschaft“
Die Alten Wissenden: die Mitstreiterinnen und Mitstreiter des Bürgervereins
Brandenburg Berlin BVBB
Die Jagd geht so:
1. Bearbeiten (Abrichten, Einschüchtern) der „schwachen Stücke“.
„...so wenig Lärmbetroffene als möglich.“
„...so lange geradeaus als möglich.“
Das hört sich doch richtig menschenfreundlich an oder?
Und richtet sich vor allem an die Bürgermeister der
„Schutzgemeinschaft“, allein aus Brandenburger Gemeinden, die
dem Landeanflug so oder so ausgeliefert sind.
2. Druck auf die Gruppe geben und Stimmung machen.
„...möglichst schnell einen Vorschlag erarbeiten.“
„...maßgeschneiderte, intelligente Flugrouten finden.“
Das klingt doch richtig produktiv oder? Da wird doch Leistung
gefordert und die Gruppe ist beschäftigt.
Die Ergebnisse der Jagd:
Die „schwachen Stücke“ werden unter Druck gesetzt und ergeben
sich. Dem Argument „so wenig Lärmbetroffene wie möglich“
wollen sie sich nicht verschließen; vielleicht ist ihre
Gemeinde damit ja aus dem Schneider. Die Neuen Vielen erliegen
der verführerischen Illusion, etwas zu „erkämpfen“. Aber wenn
überhaupt – dann nur für sich.
Die Alten Wissenden sehen sich isoliert. Ihre Forderung
"Baustopp“ und Standortänderung ist allen anderen noch zu radikal.
Und ist doch die wirkliche Alternative.
Die „Macher“ haben alles erreicht, was sie erreichen wollten:
sie haben Zeit gewonnen und keines ihrer Ziele preisgegeben.
4. verborgene Zusammenhänge.
Die Neuen Vielen und die „Macher“ haben Ziele, die sich zum
gegenwärtigen Zeitpunkt ergänzen. (gibst du mir Geradeaus-
Routen, wirst du wieder gewählt und umgekehrt)
Nach der Wahl ist alles ganz anders.
Gemeinsam, glauben sie, die Deutsche Flugsicherung unter Druck
setzen zu können.
Die Neuen Vielen kennen die „Macher“ noch nicht.
5. Aber
Die Alten Wissenden haben die „Macher“ in den Jahren seit
des Konsensbeschlusses beurteilen gelernt und lassen sich von
ihnen nicht mehr hinters Licht führen.
Sie wissen, dass die Fluglärmkommission nur das Feigenblatt
vor den wahren Absichten der „Macher“ ist und stehen für ein
gemeinsames Vorgehen gegen die Wölfe bereit.
Vor einhundert Jahren glaubten alle Passagiere der „Titanic“
an die versprochene Unsinkbarkeit.
Genau einhundert Jahre später glauben die Neuen Vielen an
versprochene Flugrouten.
Ich hoffe auf ihr rechtzeitiges Erwachen.
Noch ist die „Titanic“ nicht in See gestochen.
„Wer jetzt noch gegen den Großflughafen BBI klagt, handelt nicht im Interesse Berlins“, so die Meinung des BZ – so genannten- Journalisten Schupelius.(BZ 11.02.11)
Diese Meinung gestattet einen tiefen Einblick in das Rechtsstaatsverständnis nicht nur des Schreibers. Die Wahrnehmung von durch Gesetz verbrieften Rechten, überhaupt in Frage zu stellen ist Privileg eines Despoten. Wenn der Vorwurf erhoben wird, dass Bürger die ihr Recht wahrnehmen gegen behauptete Interessen Berlins verstoßen, dann hat man auch noch die Begründung die Despoten und Feindes des Rechtsstaates zum Besten geben. Esa gehört zur Methode von Despoten Rechtsunterdrückung als Legitimation zur Rettung ihrer Interessen herausposaunen.Der Schreiber jammert über eine Klageflut die anderthalb Jahre vor Eröffnung des BBI in Schönefeld neu anschwillt. Diese Jammerei ist ihm nur möglich, weil er das Recht von Bürgern in Frage stellt und er dazu noch ein gestörtes Verhältnis zu Fakten von Ursachen und Folgen zum Ausdruck bringt. Den Schuldigen für Klagen hat er dann gleich ausgemacht. Es ist der „sogenannte Bürgerverein (s) Brandenburg Berlin“, der nach 20 Jahren Planung den BBI noch stoppen will. Das dass ganze Projekt seit 20 Jahren von Pleiten, Pech, Pannen und Fehlplanungen begleitet ist, Kommunen und Tausende Bürger schon geklagt haben, hätte er im Archiv seines Blattes nachlesen können, noch besser auf der Website (www.bvbb-ev.de) des von ihm in die Rolle des Berlin – Feindes geschobenen anerkannten Umweltschutzverbandes BVBB.
Dass der BVBB im Interesse von Berlin und Brandenburg immer einen Großflughafen gefordert hat, wird verschwiegen. Das der BVBB wie alle Experten, ein Raumordnungsverfahren und selbst das Bundesverwaltungsgericht in seiner Entscheidung vom 16. März 2006 Schönefeld als falschen Standort, Sperenberg aber als richtigen Standort bezeichnet hat musste in die Schweigespirale, weil sonst der Kommentar lächerlich geworden wäre. Offensichtlich darf auch das Kurzzeitgedächtnis nicht befragt werden. Waren es nicht Wowereit und Platzeck die bekannt haben, dass die Standortentscheidung sachfremd war und nur politisch begründet ist, Herr Schupelius?
Dann jammert der selbsternannte Verteidiger von Berliner Interessen weiter darüber, dass es 765 Bürger gewagt haben Anträge beim Brandenburgischen Infrastruktur Ministerium einzureichen die die „Flughafenplanung noch einmal auf den Kopfstellen“. Das arme Ministerium sei nun verpflichtet „alle Eingaben zu prüfen“. Wieder zeigt der Schreiber sein gestörtes Verhältnis zum Rechtsstaat. Natürlich haben diese Bürger das Recht ihre Interessen auch mit diesen Anträgen wahrzunehmen. Natürlich ist es im Rechtsstaat Pflicht von Behörden an sie gestellte Anträge einzeln zu prüfen. Fatal ist aber, dass er seinen Lesern die Ursache für die Eingaben verschweigt. Ursache ist, dass 10 000-de von Bürgern zu ihrer möglichen Fluglärmbetroffenheit nicht gehört wurden, wie das Verwaltungsverfahrensgesetz es vorschreibt.
„An den Flugrouten kann man ja noch arbeiten“ so speist er, natürlich hier mit Verständnis, die Anwohner im Süden von Berlin ab. Zynisch und in völliger Unkenntnis zum Recht der „Deutschen Flugsicherung (DFS) verschweigt der Schreiber, wer oder was dann noch an den Flugrouten arbeiten kann. Das schon mit mehr als 14 Routenvorschlägen „gearbeitet“ wurde, auch nicht einer dieser Vorschläge mit Sicherheit von der DFS berücksichtigt wird, hätte er erfahren können, wenn er selber gearbeitet hätte. Will sagen, recherchiert!
Mit seinen Hinweisen, nach denen „tatsächlich“.. “die meisten Flugzeuge vom und zum BBI in großer Höhe über Berliner und Brandenburger Häuser fliegen, nähert sich der Schreiber dem Prinzip der Halbwahrheit. Ob Überflüge zwischen 220 m über Ortsteile von Blankenfelde oder Schönefeld/Waltersdorf, Berlin – Bohnsdorf oder von 300-350 m über Mahlow und Berlin – Lichtenrade eine große Höhe sind, kann nur behaupten wer nicht weiß, was unter „groß“ zu verstehen ist. Sicher sind Überflüge, z. B. über Berlin – Wannsee von über 2000 m vielleicht eine Lärmquelle, die auch der Gesetzgeber im Fluglärmschutzgesetz als hinnehmbaren Lärm klassizifiert. Nur, dann stellt sich die Frage warum auch die BZ in den letzten Monaten die Proteste aus Regionen mit „hinnehmbaren Lärm“ hochgeschrieben haben.
„Wer den Flughafen Schönefeld durch neue Klagen aufhalten will, der handelt egoistisch, der wirft uns Knüppel zwischen die Beine, der sollte überlegen, ob er nicht lieber umziehen möchte, vielleicht in einen fernen Wald, über den es keine Flugzeuge gibt“. Wir haben verstanden: wer sich um die Gesundheit seiner Kinder sorgt, es für unerträglich hält das seine Kinder in Schulen, KITAS und Horten unterwiesen werden die schalldicht, künstlich belüftet und befeuchte werden, sich selber einer Gesundheitsgefährdung ausgesetzt fühlt, Nachts in Ventilatoren belüfteten Akustikkäfigen um Nachtruhe ringt, den Außenbereich seines Grundstückes nur noch nutzen kann, wenn er bereit ist, den ohrenbetäubenden Lärm von 1000 Flugzeugen am Tag zu ertragen, den Wert seiner Immobilie bis zum Nullwert hinnehmen muss, der handelt egoistisch, wenn er sich dagegen wehrt. Darum, so der Schreiberling, muss jetzt Schluss sein, schließlich hat jeder Frosch schon sein Recht bekommen und Flugzeuge müssen irgendwo landen. Also, liebe Betroffene beugt euch endlich einer sachfremden Standortentscheidung, die Frösche mussten es auch, und akzeptiert was euch die Politik mit Tricks, Täuschung und Lügen befohlen haben.
Spätestens jetzt, nach diesen Ergüssen, muss man die Frage stellen, wie ein Blatt dazu kommt, eine solche Meinung verbreiten zu lassen. Vor dem Hintergrund unserer Rechtsordnung, den Grundrechten unseres Grundgesetzes ist diese Meinung verfassungsfeindlich. Sie hat mit dem postulierten Anspruch auf Schutz der Menschenwürde (Artikel 1 GG), der Gleichheit vor dem Gesetz (Artikel 2 GG) oder dem Schutz des Eigentums (Artikel 14 GG) nichts mehr zu tun.
In Anspruch nehmen, und das hat der Schreiberling sattsam getan, kann er das Recht auf eigene Meinung in Wort und Schrift (Artikel 5 GG). Jetzt fehlt dann nur noch sein neuer Kommentar, in dem er sich darüber beschwert, dass die Kommentierung seiner Meinung eine unverschämte Pressschelte ist. Dann wäre die Einstellung des Schreiberlings, eines sogenannten Journalisten, rund. Sicher darf man aber sein, dass die Meinung des sogenannten Journalisten nicht die Meinung aller Journalisten der Redaktion ist. Warum der Chefredakteur es aber zugelassen hat, dass ein solcher Meinungskommentar in seinem Blatt erscheint, kann man nur damit erklären, dass er seinen Schreiberling bloßstellen wollte.
Die vom möglichen Fluglärm betroffenen Bürger zwischen südlich Zeuthen, Berlin Wannsee, Lichtenrade und Potsdam fordern und diskutieren Flugrouten, die sie vom Fluglärm befreien sollen. Angefeuert von den Politkern, die den Standort Schönefeld entschieden haben, von Bürgermeistern und Gemeindevertretern, die als willige Gefolgsleute die Flugroutendiskussion beflügeln, wurden kaltschnäuzig Hoffnungen geweckt und die Betroffenen gegeneinander in Stellung gebracht. Willig, ohne ausreichende Sachkenntnis, naiv und in gutem Glauben, ohne Erfahrung mit der politischen Lüge, die das ganze BBI – Projekt von Anbeginn begleitet, sind auch BIs und ihre Sprecher auf das vorgepredigte Heil von „intelligenten Flugrouten“, „Geradeausflugrouten“, „Südabkurvungsflugrouten“, „zick zack Flugrouten“ hereingefallen. Jede Gemeinde, jede BI sollte die Flugrouten bekommen, die sie vom Fluglärm verschont. So machten denn auch selbsternannte Experten 14 oder gar 16 Routenvorschläge, die den Ansprüchen des St. Floriansprinzips Genüge leisteten. Eingebracht in die völlig überforderte Fluglärmkommission, ein Gremium, das über alles reden darf, aber nichts zu sagen hat, sollte diese Kommission der „Deutschen Flugsicherung“ (DFS), der einzigen Institution die unabhängig mit hoher Fachkompetenz für die Flugroutenführung zuständig ist, sagen, wie Flugrouten aussehen sollen.
Die DFS weiß natürlich, dass sie gezwungen ist Flugrouten nach den Vorgaben der Lage von Start – und Landebahnen festzulegen. Ihre Flugrouten sind darum nicht die Ursache für Fluglärm sondern nur die Folge der politisch falsch entschiedenen Lage des BBI in Schönefeld.
Zufrieden konnten so die Platzecks und Wowereits Proteste und eine Flugroutendiskussion mit obskuren und die Fakten benebelnde Sprüche anheizen. Höhepunkt dieser zynischen Taktik zur Volksverdummung ist das geheuchelte Verständnis für die Angst der Menschen vor den Folgen des BBI – Flugbetriebs. Es ist nicht der Standort des BBI der Schuld hat an Flugrouten. Der Standort ist zwar sachlich falsch aber politisch richtig. Er ist darum Kraft politischer Entscheidung ein Tabu, jeder der Baustopp fordert, den Standort wegen der Lärmfolgen infrage stellt, befindet sich auf dem Niveau von Staatsfeinden, weil er gegen das Staatsziel BBI – Standort Schönefeld handelt. Da passt es dann auch, dass der BVBB in der medialen Schweigespirale verschwindet und dafür die Flugroutendiskussion sich liebevoller Berichterstattung erfreuen kann.
An der Spitze dieser mit Verachtung, Missachtung zu bestrafenden „Staatsfeinde“ steht der BVBB. Er hat von Anbeginn eine Sachposition bezogen, mit JA für einen unbedingt notwendigen Großflughafen für die Region Berlin – Brandenburg plädiert. Ganz schlimm: er hält uns ständig den Spiegel vor, weil er den Standort Sperenberg so begründet wie wir es bis 1996 auch getan haben. Leider hat dieser BVBB nicht erkannt, dass wir Politiker auf unser „Geschwätz“ von 1996 bis 2000 nichts mehr geben. Er war nicht folgsam. Das reicht, um ihn in die Ecke zu stellen. Nur Pech gehabt, der BVBB hat eigentlich genug Beweise dafür erbracht, dass er von solchen Pressionsmethoden unbeeindruckt die Stimme gegen eine Verblödung durch die Politik ist.
Nun ist bald Schluss mit der schönen Beschäftigung mit passenden Flugrouten. Spätestens nachdem Wowereit (SPD) und nun auch Flughafenchef Schwarz, die Maske fallen ließen, schamlos von einem Großflughafen sprechen, ebenso schamlos Flugrouten fordern, die eine angebliche Wirtschaftlichkeit des BBI sichern, sollten „die Völker die Signale hören“. Mit Sicherheit wissen die Herren schon, dass vielleicht schon auf der nächsten Sitzung der Fluglärmkommission (14.02.2011) all die schönen 14-16 Routenvorschläge der Verdammnis der DFS zum Opfer fallen. Nur so ist zu erklären, dass sie zunächst nur in den Stoßzeiten einen unabhängigen Parallelflug wollen, mit Ende nach oben offen. Nur so ist auch zu erklären, dass sie davon ausgehen, dass es nicht zwei oder mehr Flugrouten, angepasst an die Anforderungen der Flugpläne, geben wird. Auch diese Pläne bleiben ein Traum!
Wenn nun kommt, was kommen muss, praktisch eine Neuauflage des „vorläufigen“ DFS Routenvorschlags vom 06.10.201, dann haben Politik und einige BIs einen gemeinsamen Sündenbock. Die einen haben nicht vorgetäuscht und die anderen nicht ihr Publikum belogen. Beide können nichts dafür, dass die DFS die Start– und Landebahnen nicht weggezaubert hat, um den Fluglärm eine St. Floriansqualität zu geben. Immerhin können sie dann mit der Sündenbockmasche ihr Publikum und die Medien noch einige Monate bedienen. Denn endgültig Schluss mit allen Schuldzuweisungen zur DFS ist dann, wenn die DFS dem Bundesaufsichtsamt für Flugwesen mitteilt, wie geflogen werden muss. Dann gibt es den neuen Sündenbock, das Bundesverkehrsministerium. Wieder freuen sich dann Wowereit, Platzeck und alle ihre politischen Mitläufer. Sie selbst, so werden sie mit allen Mitteln der Propaganda den Betroffenen weiß machen, haben keine Schuld am Fluglärm. Was sie natürlich nicht sagen ist, dass der Fluglärm 2012 erst der Anfang ist. Am Ende stehen wenigstens 3 statt heute 2 Start– und Landebahnen und 550.000 Überflüge statt 240.000 Überflüge.
„Völker“, wenn Ihr diese Signale überhört, werdet Ihr Opfer des Systems „politische Lüge“ und sachliche Unfähigkeit.