Die vom möglichen Fluglärm betroffenen Bürger zwischen südlich Zeuthen, Berlin Wannsee, Lichtenrade und Potsdam fordern und diskutieren Flugrouten, die sie vom Fluglärm befreien sollen. Angefeuert von den Politkern, die den Standort Schönefeld entschieden haben, von Bürgermeistern und Gemeindevertretern, die als willige Gefolgsleute die Flugroutendiskussion beflügeln, wurden kaltschnäuzig Hoffnungen geweckt und die Betroffenen gegeneinander in Stellung gebracht. Willig, ohne ausreichende Sachkenntnis, naiv und in gutem Glauben, ohne Erfahrung mit der politischen Lüge, die das ganze BBI – Projekt von Anbeginn begleitet, sind auch BIs und ihre Sprecher auf das vorgepredigte Heil von „intelligenten Flugrouten“, „Geradeausflugrouten“, „Südabkurvungsflugrouten“, „zick zack Flugrouten“ hereingefallen. Jede Gemeinde, jede BI sollte die Flugrouten bekommen, die sie vom Fluglärm verschont. So machten denn auch selbsternannte Experten 14 oder gar 16 Routenvorschläge, die den Ansprüchen des St. Floriansprinzips Genüge leisteten. Eingebracht in die völlig überforderte Fluglärmkommission, ein Gremium, das über alles reden darf, aber nichts zu sagen hat, sollte diese Kommission der „Deutschen Flugsicherung“ (DFS), der einzigen Institution die unabhängig mit hoher Fachkompetenz für die Flugroutenführung zuständig ist, sagen, wie Flugrouten aussehen sollen.
Die DFS weiß natürlich, dass sie gezwungen ist Flugrouten nach den Vorgaben der Lage von Start – und Landebahnen festzulegen. Ihre Flugrouten sind darum nicht die Ursache für Fluglärm sondern nur die Folge der politisch falsch entschiedenen Lage des BBI in Schönefeld.
Zufrieden konnten so die Platzecks und Wowereits Proteste und eine Flugroutendiskussion mit obskuren und die Fakten benebelnde Sprüche anheizen. Höhepunkt dieser zynischen Taktik zur Volksverdummung ist das geheuchelte Verständnis für die Angst der Menschen vor den Folgen des BBI – Flugbetriebs. Es ist nicht der Standort des BBI der Schuld hat an Flugrouten. Der Standort ist zwar sachlich falsch aber politisch richtig. Er ist darum Kraft politischer Entscheidung ein Tabu, jeder der Baustopp fordert, den Standort wegen der Lärmfolgen infrage stellt, befindet sich auf dem Niveau von Staatsfeinden, weil er gegen das Staatsziel BBI – Standort Schönefeld handelt. Da passt es dann auch, dass der BVBB in der medialen Schweigespirale verschwindet und dafür die Flugroutendiskussion sich liebevoller Berichterstattung erfreuen kann.
An der Spitze dieser mit Verachtung, Missachtung zu bestrafenden „Staatsfeinde“ steht der BVBB. Er hat von Anbeginn eine Sachposition bezogen, mit JA für einen unbedingt notwendigen Großflughafen für die Region Berlin – Brandenburg plädiert. Ganz schlimm: er hält uns ständig den Spiegel vor, weil er den Standort Sperenberg so begründet wie wir es bis 1996 auch getan haben. Leider hat dieser BVBB nicht erkannt, dass wir Politiker auf unser „Geschwätz“ von 1996 bis 2000 nichts mehr geben. Er war nicht folgsam. Das reicht, um ihn in die Ecke zu stellen. Nur Pech gehabt, der BVBB hat eigentlich genug Beweise dafür erbracht, dass er von solchen Pressionsmethoden unbeeindruckt die Stimme gegen eine Verblödung durch die Politik ist.
Nun ist bald Schluss mit der schönen Beschäftigung mit passenden Flugrouten. Spätestens nachdem Wowereit (SPD) und nun auch Flughafenchef Schwarz, die Maske fallen ließen, schamlos von einem Großflughafen sprechen, ebenso schamlos Flugrouten fordern, die eine angebliche Wirtschaftlichkeit des BBI sichern, sollten „die Völker die Signale hören“. Mit Sicherheit wissen die Herren schon, dass vielleicht schon auf der nächsten Sitzung der Fluglärmkommission (14.02.2011) all die schönen 14-16 Routenvorschläge der Verdammnis der DFS zum Opfer fallen. Nur so ist zu erklären, dass sie zunächst nur in den Stoßzeiten einen unabhängigen Parallelflug wollen, mit Ende nach oben offen. Nur so ist auch zu erklären, dass sie davon ausgehen, dass es nicht zwei oder mehr Flugrouten, angepasst an die Anforderungen der Flugpläne, geben wird. Auch diese Pläne bleiben ein Traum!
Wenn nun kommt, was kommen muss, praktisch eine Neuauflage des „vorläufigen“ DFS Routenvorschlags vom 06.10.201, dann haben Politik und einige BIs einen gemeinsamen Sündenbock. Die einen haben nicht vorgetäuscht und die anderen nicht ihr Publikum belogen. Beide können nichts dafür, dass die DFS die Start– und Landebahnen nicht weggezaubert hat, um den Fluglärm eine St. Floriansqualität zu geben. Immerhin können sie dann mit der Sündenbockmasche ihr Publikum und die Medien noch einige Monate bedienen. Denn endgültig Schluss mit allen Schuldzuweisungen zur DFS ist dann, wenn die DFS dem Bundesaufsichtsamt für Flugwesen mitteilt, wie geflogen werden muss. Dann gibt es den neuen Sündenbock, das Bundesverkehrsministerium. Wieder freuen sich dann Wowereit, Platzeck und alle ihre politischen Mitläufer. Sie selbst, so werden sie mit allen Mitteln der Propaganda den Betroffenen weiß machen, haben keine Schuld am Fluglärm. Was sie natürlich nicht sagen ist, dass der Fluglärm 2012 erst der Anfang ist. Am Ende stehen wenigstens 3 statt heute 2 Start– und Landebahnen und 550.000 Überflüge statt 240.000 Überflüge.
„Völker“, wenn Ihr diese Signale überhört, werdet Ihr Opfer des Systems „politische Lüge“ und sachliche Unfähigkeit.