BVBB Bürgerverein Berlin Brandenburg e.V.

Brandenburger CDU-Spitzenkandidatin Dr. Saskia Ludwig gestern im Seebad Rangsdorf

Protagonistin und Jeanne d’Arc der Betroffenen oder Wirtschaftslobbyistin auf Werbetour für den ProblemBER?

Meine Eindrücke zur gestrigen Anhörung:

In einem bereits sommerlich „vorgewärmten“ Saal hatten gestern ca. 350 interessierte Bürger im Seebad Rangsdorf die Möglichkeit der von Frau Dr. Saskia Ludwig / Fraktionsvorsitzende der CDU Brandenburg einberufenen Anhörung zum ProblemBER zu folgen. Zahlreiche BI´s und geladene Podiumsgäste, u.a. der Akustikexperte Prof. Dr.-Ing. habil. E. Augustin verdeutlichten das grenzenlose Ausmaß des z.T. staatlich subventionierten Volksbetruges BBI/BER und einer unbeschreiblichen Machtarroganz gegenüber nunmehr bis zu 500.000 Menschen in der Region Berlin und Brandenburg.


Gleichsam einer Zurückversetzung in einen feudal anmutenden Frühkapitalismus diktieren ein Kaiser Wowereit und sein Möchtegern-Prinz Platzeck den Menschen einen wirtschaftlichen Supererguss hin zu einem unreparablen Elementarschaden an der Gesundheit und der Lebensqualität derart vieler Menschen. Dabei nehmen Betrug und Vertuschung ein fortwährend immer größeres Ausmaß an.

Für einen wirtschaftlichen Vorteil – sofern er überhaupt durch den BER am diesem provinzialen Standort in Schönefeld eintreten sollte - sollen u.a die gesundheitlichen Nachteile für ca. 15% aller Kinder in der Region (sagt selbst der Gutachter der FBS Dr. Jansen!) für die nächsten Generationen als Kolateralschaden abgetan werden. Es sind 10 Tausende unserer Kinder, die in ihrer körperlichen und intellektuellen Entwicklung extrem benachteiligt werden sollen! Kinder sind unsere Zukunft – so sieht sie aus!

Mit großem Erschrecken wurde den Zuhörern aufgezeigt, wie in menschenverachtender Art und Weise dann selbst noch die Schwerstbetroffenen bei den Schallschutzmaßnahmen in ihren schutzlosen Schutzgebieten betrogen werden! Es ist noch nicht genug, dass sie ihres natürlichen Lebensraumes für die nächsten 75 Jahre betrogen werden! Die Emotionen im Saal erreichten stellenweise einen Höhepunkt, der die eh schon erheblich erwärmte Luft im Saal noch zusätzlich schier unerträglich aufheizte.

In einer Studie des renommierten Experten Prof. Greiser wurden für die kommenden 10 Jahre nach Eröffnung des BER bereits zusätzliche fluglärmbezogene Krankheitskosten bis zu 86 Millionen EUR prognostiziert. Die Gewinne aus dem BER streicht der Flughafen ein, die Gesundheitskosten aus dem Flugbetrieb zahlt der Bürger mit steigenden Krankenkassenbeiträgen! Zudem wurde vor dem Anstieg der Kosten für den passiven Schallschutz von den einst von der FBS prognostizierten 140 Mill. EUR bis zu schlussendlich 750 Mill. EUR gewarnt. Da dies alles der Steuerzahler berappen wird, müssen alle erinnert werden – die Alternative in Sperenberg wäre von privaten Investoren realisiert worden – ohne das Steuersäckel zu belasten! Angeblich würden diese Investoren noch immer bereitstehen, wenn es nach Sperenberg gehen würde. Ein Regierungsauftrag könne lauten: Fragen wir sie!

Was mich jedoch gestern persönlich am Meisten und beispiellos begeistert hat und ich als den größten Erfolg der letzten 15 Jahre im Kampf gegen den BBI/BER hervorheben möchte, ist die Demonstration einer bisher nie dagewesenen Geschlossenheit der BI´s und der Menschen zwischen Ost und West, Berliner und Brandenburger unter- und miteinander! Diese Erkenntnis, dass unter dem zukünftigen Lärmteppich von ca. 30x60 qkm kein Entrinnen in Flugrouten möglich ist, lässt vom gestrigen Abend eines klar verdeutlichen: Alle betroffenen Regionen erkennen - Nur wenn die Meistbetroffenen keinen Fluglärm mehr haben, bekommen wir auch keinen - Nur wenn die Neubetroffenen keinen Fluglärm abbekommen, bekommen die Meistbetroffenen auch keinen ab.

Diese Erkenntnis beflügelt die Solidarität aller Betroffenen mit- und füreinander. Brausender Beifall erhob sich, wenn Redner diese Geschlossenheit u.a. auch mit dem Motto der Müggelsee-Menschenkette verdeutlichten: Müggelsee ist überall – Berliner und Brandenburger reichen sich die Hände.

Auch erstmalig seit 15 Jahren hat sich ein Politiker – in dem Fall eine Politikerin der Landesregierung – bei den Betroffenen sehen lassen. Wenn auch nur zu einer Anhörung, denn Fragen wurden gestern nicht beantwortet. Respekt dafür für Frau Dr. Ludiwg – doch danken kann ich Ihnen dafür noch lange nicht. Denn mein Dank gebührt nicht Worten oder Willensbekundungen. Davon hatte ich leider schon genug! Mein Dank rechnet sich an notwendigen Taten die sie dieser Anhörung für die Betroffenen Menschen folgen lassen. Halbherzigkeiten, Weichspülpolitik oder Taktierung mit Hintertürchen sind dafür nicht vorgesehen!

Ob Frau Saskia Ludwig für sich und ihre Partei daraus nun die richtigen Schlüsse zieht und wirklich messbare Taten folgen lässt, gilt es also abzuwarten. Doch viel Zeit bleibt der CDU dazu nicht mehr! Noch vor der gestrigen Anhörung hat Frau Saskia Ludwig die für mich unakzeptable Position der CDU klargestellt: Die Wirtschaftlichkeit des BER steht für sie an erster Stelle! An dieser Stelle möge Frau Dr. Ludwig und ihrer CDU unmissverständlich klar gemacht werden: Schade, schade Frau Ludwig, bitte ganz, ganz weit hinten anstellen, so wie sie es von den Betroffenen verlangen! Solange wie bei Ihnen die Menschlichkeit nicht eindeutig die erste Position einnimmt und danach lange nichts mehr kommt wie nur die Menschlichkeit, solange Frau Saskia Ludwig - sind sie leider nur eine Wirtschaftslobbyistin auf Werbetour für den BER. Tut mir leid, von einer Volksvertreterin, die sie uns vormachen wollen zu sein und die sie sein sollten, sind sie dann leider so weit entfernt wie eine evolutionäre undenkbare Paarung zwischen einer Mücke und einem Elefanten!

Sollte Frau Dr. Ludwig als notwendiges Resümee des gestrigen Abends jedoch eine dringende Abkehr von diesem menschenverachtenden Polit-Kurs erkennen und dies wiederum unmissverständlich durch eine Bekenntnis zu einer grundlegenden Fehlerkorrektur und einer langfristigen Aufgabe des falschen Standortes bekennen, dann – und gerade dann benötigt sie die Unterstützung und Hilfe aller Betroffenen. Dann muss der Protest weiter und weiter wachsen und die Endlosigkeit des Kampfes bis zur endgültigen Zielerreichung noch deutlicher werden. Nur so hat Frau Dr. Ludwig eine Chance betonierte Strukturen in ihrer Partei zu reformieren, um so gelegentlich auch mal wieder was für die Menschen im eigenen Lande zu tun.

Sofern sie es wollen Frau Dr. Ludwig – machen sie es sehr, sehr schnell und sehr, sehr deutlich. Sie haben die historische Chance die Jeanne d'Arc der Betroffenen zu werden (mit Happy End natürlich!).

Beginnen sie noch heute auf ihrer Fraktionssitzung mit der Einbringung des Antrages auf ein absolutes Nachtflugverbot und dem Planungsstart für einen Internationalen Zentralflughafen für Deutschland, wie ihn eine Hauptstadt verdient hat. Einen zukunftweisenden Airport in Sperenberg, der den Namen Willy Brandt alle Ehre macht! Es wächst zusammen, was zusammen gehört und vielleicht 500.000 Menschen unterstützen sie dabei!


Frank Deichmann