BVBB Informiert
Ein Zitat aus dem Propagandablatt sagt eigentlich alles über die Unverschämtheiten, Politiker und Regierungen unter Druck zu halten, mit angedrohten Konsequenzen diese im Verdacht der Treulosigkeit stehenden Hanswürste unter Druck zu setzen.
BVBB:
Jetzt bekommen Sie ein Problem!
Ludwig:
Wirklich! Von wem?
BVBB:
Nun, Sie geben uns, einer Bürgerinitiative, die nicht immer zur Freude auch ihrer Partei schon seit 1998 keinen Hehl aus ihrer Meinung zur Flughafenpolitik und zu Parteien macht, ein Interview – und dazu noch im Internet.
Ludwig:
Der BVBB fasst einen nicht immer mit Samthandschuhen an, das ist aber auch im politischen Betrieb in Brandenburg, wo bis vor Kurzem noch ein gewisser Rainer Speer Finanz- bzw. Innenminister gewesen ist, nichts Ungewöhnliches. Als Union haben wir gelernt, damit umzugehen, wobei wir die Arbeit des BVBB nicht nur respektieren, sondern mittlerweile auch zu schätzen wissen.
Der BVBB ist ein anerkannter demokratisch organisierter Umweltverband und das Internet ist auch im Sinne der Pressefreiheit ein Kommunikationsmittel, das jedem offen stehen sollte. Als Märkische Union mussten wir gerade erleben, wie von Teilen der hiesigen Presse versucht wird, das hohe Gut der Pressefreiheit zu beschneiden und Teile der Journalistenkollegen als Persona non grata diffamiert wurden. Das einzelne Bereiche des bürgerschaftlichen Engagements von Platzeck und seiner letzten linken Landesregierung besonders geehrt werden und andere hingegen nicht einmal ansatzweise die Achtung und Beachtung bekommen, ist ein Fakt. Der Kontext eines Internet-Interviewformates scheint für die Anprangerung solch eines Missstandes besonders geeignet. Man hat den Eindruck, dass in den klassischen Printmedien mit hoher Verbreitung in Brandenburg kaum berechtigte Kritik der Bürger an Platzeck Beachtung findet oder sie eben auch systematisch ausgeblendet wird.
BVBB:
Also, auch hier keine Denkverbote!
Ludwig:
Sie spielen wahrscheinlich auf die Aussage an, die ich auf der zentralen Unions-Veranstaltung am 22.August dieses Jahres in Rangsdorf zusammen mit allen Bürgerinitiativen gemacht habe, die zum Flughafenbau etwas zu sagen haben?
BVBB:
Genau, dafür haben Sie ja dann auch selbst aus Ihrer eigenen Partei zum Teil Prügel einstecken müssen.
Weiterlesen: Vorsitzende der Märkischen Union Dr. Saskia Ludwig zum BER
Offensichtlich leben in Berlin und Brandenburg nach Auffassung der Platzecks (SPD) und Wowereits (SPD) minderwertige Menschen, auf deren Nachtruhe und Gesundheit keine Rücksicht genommen werden muss. Wie sagt doch Platzeck: für den Erfolg des Flughafens müssen betroffene Menschen Belastungen in Kauf nehmen. Weil dies nach Lesart auch von Wowereit so gesehen wird, sollten diese Politiker sofort nach Frankfurt/Main exportiert werden. Da kann man sie gebrauchen, als Retter von Nachtflug, Fluglärm und Landebahnen. Sie sollen dann auch gleich die Spitzenpolitiker der Grünen und der Linken einladen, damit sie ihre Jubelperser gleich dabei haben. Da können dann die Berliner und Brandenburger Parteifritzen zur Freude der FRAPORT ihr Unwesen gegen die dortigen Menschen auch noch betreiben. Also ab mit den Herren und Damen, mit einem Sonderflugzeug nach Frankfurt/Main, da werden sie mit ihrer kapitalistischen Denke dringend gebraucht, um den wirtschaftlichen Erfolg der FRAPORT zu sichern.
Natürlich sehen hiesige Medien keinen Anlass, diesen Doppelzüngigkeiten der Parteien informative Zeilen zu widmen. Warum? Darüber darf spekuliert werden!
Jetzt lesen Sie bitte (aus Meldung dapd, 26.12.11) warum das Sonderflugzeug Sinn macht:
„SPD-Landes- und Fraktionschef Schäfer-Gümbel pochte dagegen auf ein absolutes Nachflugverbot. Er betonte im dapd-Gespräch, die Sozialdemokraten seien die einzige Partei im Landtag, die konsequent zum Mediationsergebnis stehe. Dieses habe auf eine Balance zwischen Kapazitätserweiterung und Lärmbegrenzung gesetzt. Schwarz-Gelb habe aber ausschließlich den Bau der Landebahn herausgegriffen, den zweiten Teil der Lärmreduzierung dagegen vernachlässigt - und klage weiterhin gegen das eigene Versprechen der Nachtruhe.
Der hessische Grünen-Vorsitzende Tarek Al-Wazir sieht noch eine Chance für eine Stilllegung der neuen Landebahn am Frankfurter Flughafen. Es sei nicht völlig ausgeschlossen, dass das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die gesamte Planfeststellung für die neue Landebahn "noch mal in Zweifel zieht", sagte er der dapd. Dass Verkehrsminister Dieter Posch (FDP) selbst eingeräumt habe, von der Intensität des Lärms überrascht worden zu sein, zeige, "dass seine Abwägung der Interessen nicht ausreichend war."
Linken-Fraktionschefin Janine Wissler hob hervor, ihre Partei sei immer gegen den Flughafenausbau gewesen. Der Lärmteppich sei extrem. "Wollen wir wirklich, dass sich Teile der Rhein-Main-Region entvölkern?", fragte sie. Die Landebahn sei von Menschen gebaut worden und könne von Menschen wieder stillgelegt.“
CDU-PRESSEMITTEILUNG Nr. 255 vom 22.12.2011
Flughafen BER: CDU-Fraktion bringt Antrag zur Lärmrente in Landtag ein
Ludwig/ Genilke: Ministerpräsident Platzeck muss bei Problemen beim Schallschutzprogramm endlich handeln
Die Flughafengesellschaft ist verpflichtet, Schallschutzmaßnahmen für die betroffenen Anwohner des Flughafens Berlin Brandenburg vor Beginn des Flugbetriebes fertig zu stellen. Obwohl Anfang August 2011 bereits 16.260 formlose Anträge vorlagen, war zu diesem Zeitpunkt der Einbau lediglich bei 428 Wohneinheiten abgeschlossen.
Saskia Ludwig, Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg, sagt:
Weiterlesen: Kaum zu glauben: Endlich wird jetzt eine Partei, die CDU, so richtig munter.
Prahlend zog Platzeck eine Halbzeitbilanz seiner Politik, die natürlich erfolgreich war, obwohl Brandenburg in allen Kennziffern für eine Zukunftsentwicklung sowie in aktuellen Fragen insbesondere der Bildung sich mit Mecklenburg - Vorpommern um den letzten Platz unter den Bundesländern streiten kann. Dazu gibt es dann ebenso wenig Antworten wie auf die Folgen der Flucht aus Brandenburg und der Überalterung seiner Bevölkerung. Dafür dann Hoffnungsgeschwafel über einen Flughafen und politischer Dreck als Ablenkungsmanöver schwerster Fehlleistungen.
Der Reihe nach:
Der heilige Florian, ein im Jahre 304 verstorbener Märtyrer der Kirche, ist zum Namenspatron für das Prinzip geworden, eine allgemeine Regel mit aller Entschiedenheit von jenem Spezialfall zu trennen, in dem man selbst betroffen ist. „Oh heiliger Sankt Florian / Verschon unser Haus / Zünd andere an“, pflegten Bauherren früher bisweilen über ihren Türbalken zu schreiben.
Nirgendwo lässt sich das Floriansprinzip eindrücklicher beobachten als in Gegenden, in denen es einen großen Flughafen gibt – der im Idealfall gerade erweitert wird. Nehmen wir als Beispiel Frankfurt, das gerade eine neue Landebahn bekommen hat und um ein Nachtflugverbot ringt, und Berlin, dessen neuer Großflughafen Schönefeld nach wie vor die Gemüter erhitzt. In beiden Städten stehen die Vorteile eines erweiterten Flughafenangebots (Arbeitsplätze, Bequemlichkeit) den Nachteilen durch Lärm und Umweltbelastung entgegen.
Auffällig ist nun, wie die Zustimmung zu Erweiterung und nächtlichen Flügen unmittelbar mit der Frage korreliert, ob das Haus der befragten Person nach dem jeweiligen Stand der Planung in der Nähe der Flugrouten liegt – oder weit davon entfernt. Und zwar unabhängig davon, welche politische Meinung die Person hat, wie sie vorher über das Projekt dachte, welcher gesellschaftlichen Schicht sie angehört – und welche logistischen Vorteile sie vom erweiterten Flughafenangebot hat.
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Die
Verantwortlichen in Luftfahrt und Politik haben erkannt, dass es
sinnlos ist, die vorhandenen Londoner Flughäfen weiter auszubauen.
Sie sind an den Standorten weder raumverträglich noch wegen der
Lärm- und Umweltfolgen zumutbar. Gegen solche Planungen (in
Amsterdam gibt es auch Vorstellungen für einen neuen Standort) wirkt
die Flughafenpolitik in Deutschland wie Provinzhuberei.
Verantwortlich ist hier an erster Stelle die Verkehrspolitik der
Bundesregierung. Sie muss dafür sorgen, dass mit den kleinkarierten
Partikularinteressen von Provinzpolitikern endlich Schluss gemacht
wird. Es ist, bei Fortsetzung dieser Politik klar, dass die
Bundesrepublik von einer namhaften Teilnahme am Wachstum des
Weltluftverkehrs abgehängt wird.
Weiterlesen: „Thames Hub“ soll stadtnah sein und nur wenige mit Lärm belästigen
Es ist bezeichnend, dass der
BVBB als Bürgerinitiative mit seinem Konzept "Zentralflughafen
für Deutschland - Nachnutzung Berlin Schönefeld" eine Antwort auf diese Entwicklung hat, die die internationale
Wettberbsfähigkeit Deutschlands im Luftverkehr sicherstellen kann.