St. Florian am Flughafen
Wenn die Flugzeuge über die Viertel der Wohlhabenden fliegen, werden aus Vielfliegern Flughafengegner.Der heilige Florian, ein im Jahre 304 verstorbener Märtyrer der Kirche, ist zum Namenspatron für das Prinzip geworden, eine allgemeine Regel mit aller Entschiedenheit von jenem Spezialfall zu trennen, in dem man selbst betroffen ist. „Oh heiliger Sankt Florian / Verschon unser Haus / Zünd andere an“, pflegten Bauherren früher bisweilen über ihren Türbalken zu schreiben.
Nirgendwo lässt sich das Floriansprinzip eindrücklicher beobachten als in Gegenden, in denen es einen großen Flughafen gibt – der im Idealfall gerade erweitert wird. Nehmen wir als Beispiel Frankfurt, das gerade eine neue Landebahn bekommen hat und um ein Nachtflugverbot ringt, und Berlin, dessen neuer Großflughafen Schönefeld nach wie vor die Gemüter erhitzt. In beiden Städten stehen die Vorteile eines erweiterten Flughafenangebots (Arbeitsplätze, Bequemlichkeit) den Nachteilen durch Lärm und Umweltbelastung entgegen.
Auffällig ist nun, wie die Zustimmung zu Erweiterung und nächtlichen Flügen unmittelbar mit der Frage korreliert, ob das Haus der befragten Person nach dem jeweiligen Stand der Planung in der Nähe der Flugrouten liegt – oder weit davon entfernt. Und zwar unabhängig davon, welche politische Meinung die Person hat, wie sie vorher über das Projekt dachte, welcher gesellschaftlichen Schicht sie angehört – und welche logistischen Vorteile sie vom erweiterten Flughafenangebot hat.
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„Thames Hub“ soll stadtnah sein und nur wenige mit Lärm belästigen
Was zukunftsorientierte Flughafen - und Luftverkehrspolitik ist, beweisen die Engländer mit ihrer Planung für einen neuen Großflughafen für die Region London.Die
Verantwortlichen in Luftfahrt und Politik haben erkannt, dass es
sinnlos ist, die vorhandenen Londoner Flughäfen weiter auszubauen.
Sie sind an den Standorten weder raumverträglich noch wegen der
Lärm- und Umweltfolgen zumutbar. Gegen solche Planungen (in
Amsterdam gibt es auch Vorstellungen für einen neuen Standort) wirkt
die Flughafenpolitik in Deutschland wie Provinzhuberei.
Verantwortlich ist hier an erster Stelle die Verkehrspolitik der
Bundesregierung. Sie muss dafür sorgen, dass mit den kleinkarierten
Partikularinteressen von Provinzpolitikern endlich Schluss gemacht
wird. Es ist, bei Fortsetzung dieser Politik klar, dass die
Bundesrepublik von einer namhaften Teilnahme am Wachstum des
Weltluftverkehrs abgehängt wird.
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Es ist bezeichnend, dass der
BVBB als Bürgerinitiative mit seinem Konzept "Zentralflughafen
für Deutschland - Nachnutzung Berlin Schönefeld" eine Antwort auf diese Entwicklung hat, die die internationale
Wettberbsfähigkeit Deutschlands im Luftverkehr sicherstellen kann.
Hofft Platzeck auf eine Volksabstimmung zum Nachtflugverbot?
Ein erhellendes Interview von MP Platzeck in der MAZ vom 17.12.2011Es darf darüber nachgedacht werden, was Herr Platzeck sich mit den letzten Sätzen seiner ersten Antwort gedacht haben mag.
MAZ vom 17.12.2011
INTERVIEW: Es bedarf der Option Kohle
Matthias Platzeck über Energiekrise, Proteste und seine Hoffnungen für 2012
Der Landeshaushalt für 2012 ist unter Dach und Fach. Die Politiker verabschieden sich in die Weihnachtspause. Über das zurückliegende Jahr sprachen mit Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) Volkmar Krause und Igor Göldner.
MAZ: Ein turbulentes politisches Jahr geht zu Ende. Neben Bildern der Krise bleiben wohl die Bilder protestierender Bürger am stärksten haften – auch in Brandenburg. Empfinden Sie diese Proteste als beunruhigend?
Matthias Platzeck: Ich habe mich 1989 mit dafür eingesetzt, dass protestiert werden kann. Protest ist legitim und ein Urelement der Demokratie. Protest hat aber nicht immer die Eigenschaft, die Meinung der Mehrheit widerzuspiegeln. So haben wir in Stuttgart bei der Volksabstimmung über den Bahnhof erlebt, übrigens ganz anders als gefühlt, dass die Mehrheiten am Ende ganz andere waren.
das komplette Interview auf ...
Ein Nachruf auf einen beachtlichen Schritt - SPD Reaktionen peinlich und beschämend!
Der Austritt von Christoph Schulze (SPD MdL) aus der Landtagsfraktion der Brandenburger SPD ist ein Signal, dass überaus deutlich zeigt, wie verkommen, unmoralisch und unglaubwürdig die von Platzeck verantwortete Flughafenpolitik ist. Die Reaktionen auf Schulzes Fraktionsaustritt, auf die respektable menschliche und politische Haltung durch offizielle SPD – Lautsprecher, sind nur peinlich und beschämendWeiterlesen: Ein Nachruf auf einen beachtlichen Schritt - SPD Reaktionen peinlich und beschämend!
Gysi verlangt Schallschutz
Spät, vielleicht zu spät, verlangt nun Köpenicks Wahlkreisabgeordneter Gysi (Linke) von der Bundeskanzlerin Einsatz für den Schallschutz. Warum erst jetzt, muss man fragen. Das Problem war ja auch schon bekannt als Gysi noch Senator war und die Linke im Berliner Senat.Nun soll eine großzügige Regelung her und das Geld dafür, so verstehen wir, vom Steuerzahler. Besteht bereits die Kenntnis, dass die FBS den Schallschutz nicht mehr bezahlen kann? Nein Herr Gysi, Ihr Einsatz in Ehren. Wir dürfen hoffen, dass er etwas bewegt. Allein, den Fluglärm verursacht nicht der Steuerzahler sondern die FBS mit Zustimmung und Duldung auch der Linken, Ihrer Partei, Herr Gysi.
Zumindest über die Regierungsbeteiligung der Linken in Brandenburg könnte man doch massiv gegen die Schurkereien der FBS angehen.
Download des Gysi-Briefes an die Gesellschafter
Märkische Union setzt Fachausschuss zum Flughafen BER ein
Frau Dr. Ludwig, CDU Landesvorsitzende hat Wort gehalten. Das erkennen wir an.Ihre den Bürgerinitiativen gegenüber gemachte Zusage, dass sie die Bürgerinitiativen respektiert, ihre Meinung als Diskussionsgrundlage auch für die Meinungsbildung der CDU Landtagsfraktion akzeptiert, soll nun zum Dialog im Landesfachausschuss werden.
Der BVBB begrüßt diese Initiative, weiß aber, dass auch allein mit gutem Willen von CDU Politikern noch kein Frühling zu machen ist. Immerhin bietet die CDU jetzt einen Ansatz zur Fortsetzung der "Rangsdorf - Initiative" vom August diesen Jahres. Der BVBB wird konstruktiv verfolgen, ob die Worte von Frau Dr. Ludwig nach ihrer Aussage des Verbotes von Denkverboten in Diskussion und Meinungsaustausch zu Problemen der Fluglärmbetroffenen auch in der Arbeit dieses Ausschusses einen Niederschlag findet. Hier kann ein Dialog zwischen Politik und Bürgern eingeleitet werden, den der BVBB seit Jahren gefordert hat, der aber verweigert wurde, weil Bürgerinitiativen nicht respektiert sondern bekämpft und ignoriert wurden. Offensichtlich will die CDU hier einen neuen Weg beschreiten.
Nur, Skepsis bleibt angebracht, erst muss man Ergebnisse sehen, um in Jubel auszubrechen zu können.
Hier die Pressemeldung der CDU-Landtagsfraktion im Wortlaut:
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Damit der Rubel rollt
Die
Nachtflugregelung des Bundesverwaltungsgerichtes ist nur eine Witznummer mit
dramatischen Auswirkungen.
Auch in Franfurt/Main dämmert es, welchem Senat am Bundesverwaltungsgericht die
Kläger der Frankfurter Nachtflugklage in die Hände fallen. Es ist wirklich ein
Schaden für das Gericht, wenn ein Senat und sein Vorsitzender, Rubel, wegen
mehr als zweifelhafter Entscheidungen so durch die Medien gezogen werden können,
wie dies auch in diesem Zeitungsartikel wieder der Fall ist. Es dürfte doch
auch einem sich auf seine richterliche Unabhängigkeit berufenden
"Oberrichter" klar sein, wie glaubwürdig er, von seiner Unabhängigkeit ganz abgesehen, noch
ist, wenn er die Schutzrechte der Menschen nach Art. 2 Grundgesetz einfach zur
Sicherstellung wirtschaftlicher Interessen beiseite schiebt. Wie kommt ein
Richter, ein Senat der "letzte Instanz" sein will, dazu einfach die
Nacht in Nachtscheiben einzuteilen, die Stunden der Nachtruhe zwischen 22:00
und 24:00 sowie zwischen 5:00 und 6:00 Uhr als Nachtrandzeiten mit niedriger Schutzqualität
für das Recht auf Nachtruhe als neue Rechtsnorm festzulegen?
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