Martin Delius mag die falsche Antwort des Regierenden Bürgermeisters Müller (SPD) auf seine Anfrage vom Dezember vorigen Jahres nach Überschreitung der Deckenlast des Terminals noch gutwillig mit „strukturellen Schwächen des Unternehmens, das mit der Baustelle völlig überfordert ist“ entschuldigen.
Erinnert sei aber, dass bereits im Oktober 2012 gemutmaßt wurde, dass der BER im märkischen Sand versinkt, weil es Probleme mit dem Untergrund gäbe und der Regierende Bürgermeister Wowereit (SPD) auf entsprechende Anfragen der Piraten antwortete: „Es gab und gibt bis zum heutigen Zeitpunkt keine problematischen Entwicklungen“.
Nur einen Monat zuvor, im September 2012 hatten 3 Mitglieder der CDU-Fraktion des Brandenburgischen Landtages bei einer Besichtigung der Baustelle erschreckende Feststellungen von Rissen u.a. in tragenden Pfeilern im Untergeschoss des Terminals gemacht. Konsequenzen sind nicht bekannt.
Weit davor, zum Jahreswechsel 2011 zu 2012, sollen die Rauchgasventilatoren mit doppelter Last als zulässig montiert worden sein.
Ob nach der damaligen dramatischen öffentlichen Berichterstattung das Bauordnungsamt aktiv wurde und welche Maßnahmen die Behörde ergriff, ist nicht bekannt.
Jetzt, 3 Jahre später, sieht sich der zuständige Landrat Loge (SPD) nach Kenntnisnahme eines BaMS - Zeitungsberichtes veranlasst, einzuschreiten und wegen Einsturzgefahr einen Baustopp zu verfügen. Ein Wunder, dass bisher noch niemand zu Schaden gekommen ist, denn die erst jetzt beanstandete Baugefährdung besteht seit fast 4 Jahren!
Diese organisierte Verantwortungslosigkeit und Fahrlässigkeit, die nicht nur das Unternehmen FBB betrifft, sondern sich durch alle beteiligten Gremien wie Gesellschafter, Aufsichtsrat und Behörden zieht wie ein roter Faden, gehört rigoros beendet.
Wer nun noch meint, dass ein Ausstieg aus dem grandios verbockten Projekt BER nicht möglich und nur ein schnelles an den Startbringen die Lösung sei, scheut die Verantwortung und macht sich zum Mittäter.
Wie man es dreht und wendet, mit jeder neuen Katastrophe wurde und wird das Projekt teurer, verkorkster und entfernt sich von einer eventuellen Inbetriebnahme. Ein Interesse daran können nur die haben, die täglich daran verdienen oder sich spätere lukrative Posten in der dankbaren Wirtschaft versprechen.
Abgeordnete sind Volksvertreter, gewählt, um den Interessen des Volkes auf der Basis des Grundgesetzes und der Verfassung ihres Bundeslandes zu dienen. Es ist höchste Zeit, dass die Volksvertreter in den Landesparlamenten sich ihrer Pflicht und Verantwortung bewusst werden und dem BER-Alptraum ein Ende bereiten!
Besonders am Abgrund zeigt sich, dass ein Schritt zurück der einzig mögliche Schritt in die richtige Richtung ist.
Wie die in Schönefeld verbauten Milliarden sinnvoll und profitabel genutzt werden könnten, hat der BVBB in seinem Vorschlag zur Nachnutzung bereits 2011 deutlich gemacht.
Unverzüglich sollte die Errichtung eines ausbau- und entwicklungsfähigen Großflughafens für die Region an einem geeigneten siedlungsfernen Standort in Angriff genommen und in privatwirtschaftliche Hände gegeben werden.