Zu: Auch die FDP fliegt auf Tegel, plus Kommentar u.a., ND vom 9.4.
Sicher sind die rechtlichen Aspekte für eine Verlängerung des Betriebs in Tegel umfassend zu beachten, da ist Bernd Kammer zuzustimmen. Wenn aber absehbar ist, daß die Flug-Kapazitäten ohne einen weiteren massiven Ausbau von Schönefeld nicht reichen, dann stellt sich natürlich schon die Frage, ob es nicht intelligenter wäre Tegel 5-10 Jahre länger in Betrieb zu lassen, um diese Spitze abzufangen. Man sollte überdies die Subventionierung des Flugverkehrs bei den Terminalgebühren abbauen. Es ist absehbar, durch die stetige Verknappung des Erdöls wird Kerosin sehr schnell immer teuer werden und früher oder später wird auch die Politik erkennen, daß der Flugverkehr wegen der kommenden Klimaumbrüche drastisch reduziert werden muß. Schon die bestehende Fluggastgebühr läßt den innerdeutschen Flugverkehr stagnieren, die man freilich auch erhöhen könnte. Unter dieser Maßgabe wird ein zusätzlicher Ausbau von Schönefeld eine kapitale Fehlinvestition und der zeitweise Weiterbetrieb von Tegel ökonomisch sinnvoll, zumal bei Betriebsstörungen wie kürzlich in Schönefeld, zwei weitere Landebahnen zur Verfügung stehen. Man sollte nicht vergessen, rechtliche Konstrukte sind keine göttliche Fügung, sondern menschengemacht und es muß erlaubt sein Alternativen zu prüfen. Dass die Lärmbelastung der Bevölkerung weder in Schönefeld noch in Tegel lösbar ist, haben wir der inkompetenten Landespolitik der letzten 10 Jahre zu verdanken, im übrigen aller Parteien.