Wenn es bei diesem Flughafenprojekt es nicht um die Gesundheit tausender Kinder und Erwachsenden gehen würde, vielen weiteren Exsistenzen in Berlin und Brandenburg, Milliarden von Steuergeldern, die an anderen sehr wichtigen Stellen fehlt, könnte man diesem Possenspielchen rund um den Flughafen „Willi-Brandt“ eine ganze Doku Soup mit allerhand Lachern und Knalleffekten abringen.
Das die SPD Spitze in Brandenburg und Berlin kein Flughafen bauen kann, ist inzwischen allseits bekannt. Ein kürzlich von Hr. Faulenbach da Costa vorstestelltes und von der CDU finanziertes Gutachten erläutert recht eindrucksvoll, wie schlecht es um die Bauruine des Flughafenstandortes Schönefeld steht. Warum Bauruine? Keine 2 Tage später nach der Veröffentlichung des Gutachtens eröffnete der Focus, dass nun auch das Flughafengebäude im märkischen Sand versinkt.
Doch zurück zum Titel. Ein zu großer Flughafen ist zu klein. Das die SPD das Gutachten - beauftragt von der CDU - torpedieren würde, war abzusehen. So hatte doch Hr. Faulenbach da Costa in der Vergangenheit gesagt, der Flughafen wäre zu groß und in dem jüngsten Gutachten kommt es genau anders herum. Nun, der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Ohne an dieser Stelle tiefer greifende Erläuterungen durchzuführen, leitet Hr. Da Costa in seinem aktuellen Gutachten her, dass eine Überprüfung der Verkehrsströme alle 5 Jahre erfolgen sollte. Es geht also nicht um „was interessiert mich das Geschwätz von gestern“ sondern um eine solide Fachplanung. Erschreckend jedoch ist das Bild welches der Flughafen in diesem Gutachten hinterlässt. Denn ganz im Gegensatz zu dieser Nebelkerze die in Richtung des Flughafenplaners geworfen wurde, wurde ein monströser Flughafen gebaut – oder besser gesagt: verbaut!
Die anvisierten 27 Millionen Passagiere sind auf dem Flughafen BER (dem modernsten?) nicht zu bewältigen, oder, wie Hr. F. d. Costa schreibt, nur mit deutlich geringerer Servicequalität. Betrachtet man jedoch das Investitionsvolumen müsste es ein gigantischer Flughafen sein. Damit ist er zu Groß und dennoch zu klein. Das sich die Problematik der Überlastung auch auf die Sicherheit der Passagiere auswirkt, ist eine logische Konsequenz innerhalb eines instabilen bzw. überforderten Systems.
Alleinig die Schlussfolgerungen am Ende des Gutachtens und die daraus resultierenden Forderungen des Hr. F. da Costa verwirren womöglich ein wenig. Es werden 3 mögliche Varianten aufgezeigt:
(gekürzte Darstellung; vgl. Seite 72 und folgende)
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Weiterbetrieb SXF (Schönefeld – alt) und Neuplanung an einem geeigneten Standort
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Ausbau und Erweiterung des Flughafens BER bei gleichzeitiger Nutzung SXF
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Nutzung von Satelliten Flughäfen Neuhardenberg und Cottbus-Drewitz zur Überbrückung der Kapazitätsengpässe zur Auslagerung von z.B. „Billigfliegern“
In seiner fachplanerischen Empfehlung (vgl. Seite 74 das Kapitel „Empfehlung“) und der darauf folgenden Erläuterung favorisiert er die Lösung c). Welche übrigens gleichbedeutend mit der Variante a) laut seinen Prognosen erst im Jahre 2030/35 zu einem Normalbetrieb führen würde. Nur Variante b) scheint aus den Lösungsansätzen kaum eine langfristige Perspektive darzustellen. Warum aber wird die Variante c) der Variante a) bevorzugt?
Sehr wohl war es nicht die Aufgabe von Hr. F. d. Costa, weiterführende Belange eines Flughafenbetriebes an dem nachweisbar fehlerhaften Standort Schönefeld zu diskutieren. Auch war es, wie viele weiterer Aspekte, auch nicht Kern des Gutachtens die Ursache für den wachsenden Luftverkehr zu erörtern (Stichwort: Subventionen).
Es galt unter den derzeitigen Voraussetzungen eine Lösung für die vorhandenen Verkehrsströme zu ermitteln, Vorschläge zu unterbreiten um diese weiterführend zu einer Lösung zu führen. Ob unter den sich inzwischen geänderten Voraussetzungen, wie z.B. das Absinken des Flughafengebäudes und das erfolgreich durchgesetzte Volksbegehren des Landes Brandenburg gegen einen Nachtflug am Flughafen BER, zu einer anderen Empfehlung führt oder führen würde, bleibt abzuwarten.
Es gilt jedoch festzuhalten, dass alle Hinweise, seien es Warnungen oder auch berechtigte harsche Kritik, in den Wind geschrieben wurden. Höchst bedenklich bleibt dabei besonders die Missachtung der Menschenwürde. Übermäßiger Luftverkehr in dichten Siedlungsstrukturen ist eben kein Kavaliersdelikt! Das gilt bzw. galt für alle drei Flughafenstandorte Berlins. Die ausstehende Inbetriebnahme schädigt damit weiterhin sehr viele Berliner und Brandenburger im Norden Berlins. Die Verlagerung nach dem Süden der Stadt entschärft diese Situation nicht. Interessant in diesem Zusammenhang ist die kürzlich veröffentlichte Statistiken über die Entwicklung der Landbevölkerung in Brandenburg. Das die Abwanderung hin zu den Siedlungsgebieten rund um die Städte erfolgt, wurde bereits vor vielen Jahren prognostiziert, was wiederum deutlich für die Variante a) aus dem Konzept spricht.
Die Berliner und Brandenburger SPD könnte zweifelsfrei die „Kuh vom Eis bekommen", wenn sie sich dazu entschließen könnte den zweifelhaften Bau zu beenden und sich auf eine zukunftsorientierte und gesellschaftlich tragbare Lösung konzentriert. Es wird all zu deutlich, dass die CDU hier eine Chance wittert. Zu recht, wie nicht nur Hr. F. d. C. es eindrucksvoll bewiesen hat. Auch ließe sich ein derartiges Vorhaben mit der grünen Politik vereinbaren. Ein geeignetes deutschlandweites Konzept bietet auch die einzigartige Chance den Luftverkehr zu reduzieren und dennoch den dt. Luftverkehrsstandort zu stabilisieren. Es bestünde sogar die einzigartige Möglichkeit neuen politische Konzepte, welche Transparenz einfordern, ohne Gesichtsverlust aufzugreifen. Nur der Bürger wäre aufgefordert weiterhin wachsam zu bleiben. Denn nur ein Konzept welches alle Bürger schützt, entspricht unserer Verfassung und ist ein gutes Konzept.