BVBB Bürgerverein Berlin Brandenburg e.V.

Hallo Herr Özkaraca,

als ich Ihren Beitrag, „Erol unterwegs“, auf Ihrer Homepage gelesen
habe, fühlte ich mich irgendwie angesprochen. Das dringende Bedürfnis
Ihnen zu antworten entstand in mir. Ich will  aber auch ehrlich sein
und Ihnen mitteilen,  dass ich wenig Hoffnung habe, dass dieser Brief
bei Ihnen überhaupt etwas bewirkt.

Immer öfter und immer deutlicher habe ich in der Vergangenheit
bemerkt, dass viele Politikerinnen und Politiker keine Ahnung haben.
Das zeigt sich bei Ihnen durch diesem Beitrag besonders deutlich.
Ehrlich, man muss fast Mitleid mit ihnen haben. Es kann doch
wahrhaftig nicht immer Spaß machen, etwas zu tun, von dem man absolut
keine Ahnung hat und wo man anschließend auch noch so tun muss, als
habe man welche.

Sie besuchten also  „Ihren“ neuen Flughafen BER und nennen ihn „Unser
neuer Neuköllner Flughafen“. Schade, dass die Flugzeuge nicht über Ihr
Haus zu Ihrem neuen Flughafen fliegen. Schade auch, dass nicht Sie
dadurch krank werden oder Ihre Kinder. Nicht das ich Ihnen das
wünsche, aber die Menschen die bald ab 5.00 Uhr Morgens, bis 0.00 Uhr
Nachts keine Ruhe finden werden, die werden es Ihnen schon bald
wünschen.

Sie haben bei Ihrem Besuch auf der Baustelle offenbar viele neue
Freunde gefunden. Den Herrn  Professor Dr. Schwarz von der
Flughafengesellschaft, den Herrn  Fischer  von der Lufthansa und den
Herr Lindner von Air Berlin. Interessant auch was diese Herren Ihnen
alles „zugesichert“ haben. Warum haben Sie den diese Herren nicht mal
nach der Umsetzung der Schallschutzmaßnahmen für die Anwohner gefragt?
Entschuldigung, dass sind ja nicht Ihre „Neuköllner“, dass
interessiert Sie ja nicht und diese drei Herren auch nicht. Diese drei
Lobbyisten haben nur eins im Sinn, viel Geld zu verdienen.

Am 28. Oktober 1969 sagte  Willy Brandt bei seiner Regierungserklärung
im Deutschen Bundestag den historisch wichtigen Satz: “Wir wollen mehr
Demokratie wagen“. Daran glaube ich fest.

Doch wie wir gerade in der  Realität am Großprojekt BBI Schönefeld
sehen, sind wir in Berlin und Brandenburg  meilenweit  davon entfernt
die Ideale Brandts umzusetzen.

Seine Erben machen gerade das genaue Gegenteil und treten die
Demokratie mit Füßen. Wir werden von Banken, Lobbyisten,
Großkonzernen und von Verfassungsfeinden wie Platzeck und Wowereit
regiert.

Wirtschaftliche Interessen werden vor Gesundheitsschutz und den
verfassungsmäßigen Rechten der Bürger gestellt.

Dieter Nuhr hat ja mal gesagt: „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal
die Fresse halten“.

Beachten Sie dies doch bitte in der Zukunft.


Mit freundlichen Grüßen
Detlev Schönborn


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Wo Unrecht zu Recht wird, wird Wiederstand zur Pflicht (Bertolt Brecht)

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