Hier eine Stellungnahme zu einer Forderung der BI „BISS“, Rangsdorf am 5.3.2011
Diesen Menschen ist nicht mehr zu helfen - wenn die Uninformiertheit zur Dummheit führt und dann in Parolen und Panikmache - natürlich gegen die Nachbarn in Blankenfelde/Mahlow - zielt, dann kann man nur den Kopf schütteln - so z.B. über die neuesten grandiosen Beschlüsse der BI "BISS" in Rangsdorf. Da wird wieder mal die "Forderung" gegenüber der Fluglärmkommission und der Deutschen Flugsicherung "erhoben", endlich doch zu den geraden Flugrouten zurückzukehren, so wie sie im Planfeststellungsbeschluss "angeblich" beschlossen worden sind.
Wenn man den Beschluss aber richtig - und vor allen Dingen vollständig - liest und bestimmte Textteile nicht aus dem Zusammenhang herausreißt, dann wird man als vernünftiger Mensch schnell zu der Erkenntnis kommen, dass dort gar nicht nur von geraden Flugrouten die Rede ist. Aber so manche "Analphabeten" können offenbar beim "Lesen" nur bis zum Komma "durchhalten", um dann die richtigen Schlussfolgerungen ziehen zu können.
Wenn man nämlich die genannten Beschlüsse richtig bis zum Ende liest, wird man unschwer feststellen, dass der ganze Planfeststellungsbeschluss ein einziger Widerspruch ist, den offensichtlich auch Herr Schwarz, seines Zeichens Flughafenchef, bisher nicht erkannt hat, weil er - oder seine "Zuträger" - auch nur bis zum Komma gelesen haben.
Um es hier zu verdeutlichen - Es gibt zwei grundsätzliche Widersprüche:
1. Spricht Herr Schwarz immer von der unabdinglichen Forderung, die auch im Planfeststellungsbeschluss verankert sein soll, dass für den neuen BBI ein unabhängiger Flugbetrieb zwingend notwendig und daher auch gefordert worden ist und dass dies im Beschluss auch so verankert worden sein soll - - -
- - - falsch, denn im Planfeststellungsbeschluss wird an vielen Stellen (S.328, S.333, S.334, S.336, S.385, S. 389 und 390, S. 404 und $09, S. 409 und 410, S. 410, S. 422 S. 586 und auch S. 635) darüber berichtet, dass nur mit zwei parallelen Start- und Landebahnen ein kreuzungsfreier, unabhängiger, d.h. auch gleichzeitiger Flugbetrieb gesichert vorbereitet wird und dass nur eine entsprechende Planung und Konfigurationslösung mit einem großen Bahnabstand von 1900m (nach ICAO mindestens 1035m gefordert) den geforderten unabhängigen Betrieb ohne Kollisionen ermöglicht.
Liest man hier genau zwischen den Zeilen, wird nur davon geschrieben, dass BODENSEITIG ein völlig unabhängiger Flugbetrieb durch die gewählte Flughafenkonzeption gewährleistet wird. Hier ist aber keine Rede davon, ob auch "luftseitig" der unabhängige, d.h. auch gleichzeitige Flugbetrieb durch die im Planfeststellungsbeschluss "angenommenen" Flugrouten möglich ist.
Und genau hier liegt der zweite Widerspruch. Dieser gleichzeitige und parallele Flugbetrieb ist zumindest auf den angenommenen Abflugrouten nicht möglich. Warum ?
Der unabhängige Flugbetrieb auf parallelen Abflugstrecken erfordert nun mal - seit 1998 bekannt ! - ein Aufspreizen der Abflugrouten unmittelbar nach dem Abheben um mindestens 15°.
Das ist aber noch nicht alles !
Er erfordert auch noch eine zweite wichtige Bedingung, die bei allen bisherigen Diskussionen um die Flugrouten mit dem Tenor "back to the routes", zurück zum Start, zurück zu den angeblich geradlinigen, im Planfeststellungsbeschluss festgelegten Abflugrouten bisher überhaupt noch keine Rolle gespielt und somit Beachtung gefunden hat, dass diese "geradlinigen" Abflugrouten auch im gesamten Verlauf zumindest in Flughafennähe auf gleicher Flughöhe kreuzungsfrei sein müssen, wenn Kollisionen mit Sicherheit vermieden werden sollen.
Genau hier liegen die Irrtümer des Herrn Schwarz; aber auch aller BI's mit ihren Forderungen, zu den alten Flugrouten zurückzukehren, wie sie nun auch von der "BISS" proklamiert worden sind. Diese Herrschaften haben den Planfeststellungsbeschluss somit nicht gelesen oder zumindest nur bis zum Komma und darum eben nicht verstanden - oder böswillig angenommen - nicht verstehen wollen.
Schaut man sich nämlich die sogenannten "geraden Abflugrouten nach Westen" einmal genauer an, dann erfolgen die ersten Abkurvungen genau über Blankenfelde und im weiteren Verlauf auch über Rangsdorf mit einer - "verbotenen" - Kreuzung der Abkurvung von der Nordbahn über den geradlinigen Südbahn-Abflugkurs.
Nun könnte man sagen, dass es sich hierbei um wenige Flugzeuge handelt und dass es daher nicht so kompliziert wäre, für diese seltenen möglichen Kreuzungsfälle ja Ausnahmereglungen zu finden. Dabei übersieht man aber, dass genau über Ludwigsfelde das zweite Abkurvungsszenario vorgesehen ist, um die vielen und auch schweren Flugzeuge nach 180°-Kurven nach Osten - dem großen Drehkreuzziel - fliegen zu lassen. Auch hier kreuzt in gleicher Flughöhe die Abkurvung von der Nordbahn die geradlinige Abflugstrecke der Südbahn und gewährleistet somit KEINEN UNABHÄNGIGEN KREUZUNGSFREIEN FLUGBETRIEB, wie er im Planfeststellungsbeschluss auf der S. 409 und 410 ausdrücklich gefordert wird.
Im Detail steckt also der Teufel und hier haben die Planer der FBS einen tüchtigen Fallstrick gespannt. Wenn der liebe Herr Prof. Dr. Schwarz also seinen geforderten unabhängigen Betrieb mit den "zunächst geradlinigen" Abflugrouten realisieren will, dann ist gegenüber dem Planfeststellungsbeschluss eine massive Planänderung erforderlich.
Zumindest alle zunächst von der künftigen Nordbahn nach Westen startenden; aber Ziele im Osten anfliegenden Flugzeuge dürfen dann eben nicht nach Süden, nach links abkurven, sondern sie müssen nach rechts, d.h. zunächst nach Norden abkurven, d.h. die Berliner, Stahnsdorfer, Teltower, Klein-Machnower, Nord-Mahlower und Lichtenrader "Mitstreiter" werden sich dann freuen, wenn die "dicken Brocken" nun auch über ihr Wohngebiet donnern, denn irgendwie müssen sie ja nach Osten kreuzungsfrei "die Kurve kriegen".
Und die Rangsdorfer und Groß-Machnower "Geradeauskurs-Forderer" werden auch weiterhin von den früher oder später nach Osten fliegenden "Südabkurvern" beglückt.
Ja, so ist es, wenn man nur mit dem "halben Kopf" Dokumente liest und sich dann aufmacht, "den anderen das Fürchten zu lehren (Zitat von den Gebrüdern Grimm geklaut !)".
Fazit: Man kann hier Flugrouten fordern, wie man will, es wird nichts. Man kann von einem Flughafen, der an einem falschen, weil ungeeigneten Standort - gegen jede Vernunft und nur auf Grund der schamlosen Besserwisserei damals maßgeblicher Politiker und heute auch weiterhin Verfechtern aus Berlin und Potsdam, immer noch gegen jegliche Vernunft - hier geplant und nun schon fast fertig gebaut worden ist, nicht erwarten, dass er auf Kosten der vielen Anwohner in einem so dicht besiedelten Flughafenumfeld ein Wirtschaftswunder werden kann, bei dem man rund um die Uhr in alle Himmelsrichtungen fliegen kann, wie es sich für ein "Drehkreuz" - mit Blick nach Osten - und enormem Umsteigeverkehr geziemt. Man kann eben mit einem "Rollator" keine "Formel 1" bestreiten und gewinnen wollen - ein wenig bildlich gesprochen.
Na dann "hellau und allaf" liebe Mitstreiter !