Immer wenn Befürworter des BBI – Standortes Schönefeld auftreten, wird gelogen, bis sich die Balken biegen. Es geht um Desinformation gutgläubiger Menschen und Auftritte, die Glaubwürdigkeit durch Titel und politische Posten vorgaukeln. Ein Musterbeispiel für die Stilfigur „kompetent auftreten bei Ahnungslosigkeit im Wissen, dabei sein Publikum als Fachidioten einstufen“ lieferte die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium K. Reiche (CDU) auf der Veranstaltung von „Leben in Zeuthen“ am 18. 02.2011.
Nach Presseberichten ließ sich die Dame wie folgt ein: „Reiche kritisierte Brandenburgs Landesregierung und die Deutsche Flugsicherung, die mit ihren Plänen gescheiter sei, „Flugrouten umzuordnen, im Glauben, es würde niemand merken“. Am wenigstens gemerkt hat Reiche.Immerhin sitzt ein Staatsekretär ihres Ministeriums als Vertreter des Anteilseigners „Bund“ im Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft (FBS). Seit Beginn der Standortsuche für einen neuen Großflughafen „Berlin – Brandenburg“ sind Beamte ihres Ministeriums in allen behördlichen Gremien vertreten, die sich mit der Planung des BBI befassen. Seit spätestens 1998 ist diesen Vertretern durch die DFS bekannt, dass der BBI bei seinen geplanten Abflugkapazitäten die Flugzeuge nur auf und von den beiden Start – und Landebahnen bekommt, wenn die Abflüge, bei unabhängigen Parallelstarts, 15° nach Norden und Süden erfolgen. Das hat die DFS diesen Gremien, wozu auch die Fluglärmkommission gehört, schriftlich erklärt und mündlich geäußert. Der DFS nun zu unterstellen, sie sei mit ihren Plänen gescheitert, ist sachlich unverschämt und vor dem Hintergrund des Dienstherrn Bundesverkehrsministerium gegenüber der DFS auch noch schäbig. Wer seine anvertrauten „Untergeben“ so öffentlich in die Pfanne haut wie Reiche dies tut, hat jeden Respekt vor Mitarbeitern und ihrer fachlichen Qualifikation verloren. Die DFS ist die einzige an der BBI – Planung beteiligte Institution, die von Anbeginn der Planung immer die Wahrheit vermittelt hat. Was ihr vorzuwerfen ist, ist der rücksichtsvolle Umgang mit der Wahrheit im Sinne der „Pleiten–. Pech– und Pannenplaner und der Brandenburger Behörden, die für die Baugenehmigung (Planfeststellungsbeschluss) zuständig waren.
Die Feststellung Reiches, dass die Landesregierung von Brandenburg gescheitert sei bei ihren Versuchen „Flugrouten umzuordnen“, ist eine halbe Lüge. Sie verschweigt, dass die Vertreter des Bundes im Aufsichtsrat der FBS und in den zuständigen Behördengremien aktiv oder passiv die Desinformation, das Verschweigen ihres Wissens, munter mitbetrieben haben. Wieder die dumme Stilfigur: Du kannst alles sagen, denn Deine Zuhörer sind blöd!
Ihren Höhepunkt erreichte dann die Reichelsche Märchenerzählerei, als sie von der „deutlichen“ (gemeint war sicher heldenhaften) Position der Bundeskanzlerin (CDU) berichtete. Zitat (MAZ 19.02.11):... „Bundeskanzlerin Merkel habe sich deshalb kürzlich deutlich für die bisher bekannten Flugrouten ausgesprochen. Bürger sollten weiter auf das Planfeststellungsverfahren vertrauen können, sagte Reiche“... Wie oft man den Schwätzern noch nachweisen soll, dass es ausweislich der Texte des Planfeststellungsverfahrens in diesen überhaupt keine Flugrouten gibt, kann man nicht sagen. Lohnt auch nicht! Sie leben von und mit der Lüge, verbreiten sie munter weiter, faseln von angeblichen Flugrouten im Planfeststellungsverfahren. Dabei beweisen sie dann, dass sie weder das Verfahren, noch Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichtes kennen oder tatsächliche Inhalte verstehen. Im Ergebnis dieser Leseschwächen kommt immer das Gleiche heraus: Wir brauchen Lügen, um desinformieren zu können.
Wirklich frech stellt sie fest, die Bürger sollten auf die bisher bekannten Flugrouten vertrauen können. Wer bewerkstelligt, dass die Bürger nicht auf die Ergebnisse des Raumordnungsverfahrens (ROV,1994) vertrauen durften, in dem der Standort Schönefeld wegen Unmenschlichkeit als ungeeignet festgestellt wurde, der hat jedes Recht , an Vertrauen zu appellieren. Der hat ein Charakterproblem!
Wir brauchen Sündenböcke, damit das dumme Publikum nicht merkt, dass wir die alleinig Schuldigen sind. Darum geht es, um nicht mehr.
Das beweist dann auch wieder die nächste Aussage der K. Reiche: ....“Ich stelle den Flughafen nicht als Ganzes infrage. Denn es ist möglich, den Flughafen zu betreiben und die Belastungen zu reduzieren“... (Zitat MAZ). Diese Behauptung ist nicht nur kühn sondern, man muss es so drastisch sagen, auch noch bekloppt.
Unter Fachleuten unstreitig ist die Tatsache, dass es schon bei den gewollten 360 000 Flugbewegungen für den ebenso gewollten Drehkreuzflughafen auch in Zeuthen keinen Zipfel mehr geben wird, der vom Fluglärm verschont wird. Nach festliegenden Lärmberechnungen (55 dB(A) und mehr), hat der Lärmteppich eine Größenordnung von östlich von Erkner bis südlich von Ludwigsfelde, dem Süden von Berlin und bis weit südlich von Blankenfelde/Mahlow. Das verschweigt auch Frau Reiche!
Jeder der es wissen will weiß, dass Flugrouten keine Straße am Himmel sind, auf denen Flugzeuge fliegen. Jeder der etwas von Flugrouten versteht weiß, dass an diesem BBI maximal 10% (Instrumentenanflüge, IFR) aller Flugbewegungen an Flugrouten gebunden werden und 90% aller Flüge einen Flugkorridor nutzen, der sich kilometerweit von Flugrouten entfernt. In Wahrheit haben Flugrouten für den Fluglärm nur eine untergeordnete Bedeutung. Tatsächlich erzeugt der Fluglärm einen Lärmteppich. Davon soll die auch von Frau Reiche mit Inbrunst geführte Schwadroniererei ablenken. Jetzt fehlt nur noch, zur Inflation der Flugroutenmaler, der Vorschlag von Reiche mit dem sie beweist, worauf die Bürger vertrauen können wenn sie Flugrouten bekommen, die nach Reiche den Fluglärm reduzieren. Wir warten jetzt auch auf die „Reiche – Kurve“!
Zitat: ...Ich stelle den Flughafen nicht als Ganzes infrage“... (MAZ). Das musste als Diktum kommen. Reiche wie ihre Bundeskanzlerin, alle die diesem Diktum anhängen, wollen den Fluglärm, weil sie Menschen krank machen wollen. Das lässt sich die Dame auf der gleichen Veranstaltung durch einen Experten des Bundesumweltamtes auch noch bestätigen. Ungerührt lässt sie sich sagen, welche Folgen der Fluglärm für die Gesundheit der Betroffenen hat. Damit beweist sie dann auch, dass sie weder Achtung noch Respekt vor der körperlichen Unversehrtheit hat. Schlimmer noch: Sie bezeichnet sich als Christdemokratin mit dem „C – Anspruch“ nachdem Menschen Ebenbilder Gottes seien. Wer dem Menschen Schaden zufügt, fügt Gott Schaden zu. Anders: „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder antut, das tut ihr mir an“!
Reiche, wie ihre ganze christdemokratische Truppe entblößen sich beim BBI – Problem mit ihren wahren Absichten. Es geht nicht um den Menschen als Ebenbild Gottes, sondern um schnöde wirtschaftliche Interessen, die an einem anderen BBI-Standort, in Sperenberg, auch nach christlichen Grundsätzen problemlos zu haben sind. Den Standort haben sie abgebügelt. Die tatsächlichen Gründe dafür sind seit 1996 im Dunklen.
Erstaunlich ist aber immer noch, dass die Medien ohne Kommentierung jeden Unsinn, jeden Widerspruch, jede Unwahrheit einfach ihren Lesern servieren. Hier stellt sich darum immer die Frage, welche Mitverantwortung „die vierte Gewalt“ an der Desinformationspolitik von Politikern hat, die schamlos um ihren Machterhalt kämpfen und sich dabei Methoden zu eigen machen, die wir in Ägypten und anders wo geißeln.