In ihrer Regionalausgabe vom 18.08. fragte Bild "Wollt ihr uns beim BER schon wieder verar…?". Dem vorausgegangen war die Feststellung von Brandenburgs Ministerpräsident Woidke (SPD), dass trotz Insolvenz der Imtech und damit eines der Hauptakteure beim Bau des BER keine Gefahr für den anvisierten Eröffnungstermin in 2017 drohen würde. Woidke wortwörtlich: "Ich sehe derzeit keine neuen Risiken für Kosten und Eröffnungstermin."
Nur zehn Tage später kennen wir die Antwort auf die Frage von Bild. Sie lautet "Ja, sie wollen uns schon wieder verar...!".
Denn am 28.08. tagte der Sonderausschuss des Brandenburger Landtags. Zwar tun sich Politiker nicht schwer, die Öffentlichkeit zu belügen, um vom eigenen Versagen abzulenken. Etwas anders aber ist es, die mit umfangreichen Kontrollrechten ausgestatteten Abgeordneten gleichfalls belügen zu wollen.
Und so förderte die Befragung im Ausschuss das zutage, was eigentlich schon vor gut einer Woche hätte bekannt sein müssen, nämlich das doch offensichtlich ganz erhebliche Risiken für die Eröffnung des BER in 2017 bestehen. Wahrscheinlicher wird nun auch, was führende Mitarbeiter schon kurz nach der Imtech-Pleite unkten. Danach soll die Insolvenz lediglich als "ein Alibi für weitere Verzögerungen" herhalten.
Wie auch immer. Von Woidke wissen wir nun, dass er in Sachen BER genau so ahnungslos ist, wie sein Vorgänger Platzeck. Der hatte auf der eilig einberufenen Pressekonferenz zur Absage der BER-Eröffnung im Mai 2012 noch allen Ernstes die Inbetriebnahme für den August des gleichen Jahres gefordert und somit der ganzen Welt seine totale Ahnungslosigkeit offenbart.