Heute ist der Abend des 11.März 2014, eine Nacht und ein Tag sind nach dem Gespräch unserer Interessengemeinschaft gegen Fluglärm Schulzendorf mit dem Staatssekretär Rainer Bretschneider vergangen. Meine Erregung ist immer noch frisch.
Am Vorabend fragte ich ihn, ob denn die Glasfenster des Leipziger Oberverwaltungsgerichtes von 1895 einen auch heute noch geltenden Grundsatz, nach dem Justitia ihre Zuwendung dem „Macher“ schenkt und nicht dem Hilfe suchenden Bürger, widerspiegeln.
Ja, für Grossprojekte würde es durchaus so sein, dass die heutige Rechtssprechung von diesem Bild richtig wiedergegeben würde.
Und weiter, ob er denn vor sich selber das vertreten kann, was den Menschen in Schulzendorf mit planmässigem Tiefflug über ihren Köpfen zugemutet wird.
„Ja, das kann ich vor mir selber vertreten“, antwortete er mir klar und deutlich auf meine Frage.
Für mich ist hier ein Punkt erreicht, an dem gesellschaftlich vernünftiges Handeln verlassen wird.
Hier erlebe ich einen Bruch.
Ich scheue mich vor einem Vergleich der inneren Einstellung eines heutigen Staatsekretärs mit seinen Berufskollegen zwischen den Jahrhunderten, zuviel ist inzwischen an unmenschlichem geschehen.
Aber eines bleibt ohne Veränderung: Das Muster.
Ich erlebte einen Mann, der frei von Bedenken, kalt und ohne eine Spur von Mitgefühl die Vorgaben seines Dienstherren in die Erscheinung treten lässt.
Haben Sie ein Gewissen, Herr Bretschneider?
Herr vergib ihm nicht, denn er weiss was er tut.
Helmut Mencke