Hallo Herr Meier,
Ich kann mich sehr gut in Ihre Lage versetzen und verstehe Ihre persönlichen Emotionen sehr gut.
Leider ist es so, dass man diesen Flughafen nicht bekämpfen kann, in dem man seine Maschinen fliegen lässt, wie es seine Macher gerne möchten und wie es am günstigsten für die Fluggesellschaften ist! Leider ist dieser Flughafen nur so zu bekämpfen, indem man ihn da angreift, wo er seine größten Schwächen zeigt und die liegen in der Regel dann im Bereich der Flugrouten, denn der Flughafen selbst (ohne startende u. landende Flugzeuge) stört ja nicht.
Glauben Sie nicht, dass die Unterzeichner nicht wüssten, dass die Flugrouten nicht jeder Zeit verlegt werden können und dass eine Verlegung spätestens dann ansteht, wenn eine 3. Start- u. Landebahn gebaut wird. Und glauben Sie bitte nicht, dass Sie nicht spätestens dann ebenfalls, durch die startenden Flugzeuge betroffen sind, egal, wie heute die Flugrouten verlaufen.
Deshalb kann man diesen Flughafen nur rechtlich bekämpfen (das hat bisher leider nicht geklappt) oder durch Widerstand im Bereich seiner Auswirkungen. Mittels Widerstand muss dieser Flughafen so eingeschränkt werden, dass seine Betreiber/Eigner selbst auf den Gedanken kommen einen ersetzenden/ergänzenden Standort zu bauen. Gelingt das nicht, lieber Herr Meier, dann ist sowohl Ihre Heimat, als auch unsere Heimat zerstört!
Einengung des Flughafens nur durch „der Standort ist falsch-Rufe“ gelingt leider nicht. Ich finde es auch schade, dass es nicht so geradlinig geht.
Ich bin überzeugt davon, dass man eine Chance hat, die Verantwortlichen zu zwingen, nach Alternativlösungen im Standortbereich zu suchen, wenn man es schafft, dem Flughafen die Müggelseeroute durch harten Protest abzuschneiden. Gelingt dieses nicht, dann müssen wir wohl beide unsere Heimat verlassen – ich zumindest werde dieses dann voraussichtlich tun.
Gern komme ich im Übrigen auch zu einer Protestdemonstration gegen den Flughafen nach Zernsdorf. Als Wassersportler und Radfahrer kenne ich das herrlich gelegene Zernsdorf gut. Bitte geben Sie mir Bescheid, wenn eine solche ansteht!
Im Übrigen stehen wir auf der gleichen Seite, uns eint der Kampf gegen den Fluglärm. Ich bin davon überzeugt, dass unser beider Feind auf der anderen Seite steht!
Mit besten Grüßen
M.K.
Friedrichshagen