BVBB Bürgerverein Berlin Brandenburg e.V.

Ferdi Breidbach
(unkorrigiertes Manuskript – es gilt das gesprochene Wort!)

Liebe Opfer von Vertuschungen, Lügen und den Folgen des Pleiten – und Pannenprojektes BBI!

So darf sie ein BVBB-ler anreden, der schon auf der drei Monate dauernden Anhörung zum Bauvertrag BBI im Sommer und Herbst 2001 alles zu den Folgen des Standortes sagen konnte.

Alle, die sich seit 1998 am Widerstand beteiligt haben, haben gewusst, was kommt.

So darf ich sie auch anreden, weil es 3000 vom BVBB organisierte Kläger gab, die in 2006 gegen den Standort geklagt haben.

So darf ich sie auch anreden, weil mit dieser Klage, der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes, Wowereit und Platzeck eine schwere Niederlage hinnehmen mussten. Sie wollten durchsetzen, dass in Schönefeld ohne jede Nachtruhe, 24 Stunden am Tage  mit 117 Flügen geflogen wird. Das hat das Gericht als glatt rechtswidrig erklärt! Es hat entschieden: Ihr dürft mit einer neuen Regelung wieder kommen. Nur, zwischen 0:00 Uhr und 5:00 Uhr werden keine Nachtflüge genehmigt.

Diese Entscheidung ist eine schwere Ohrfeige für Rücksichtslosigkeit.

Jetzt wird nach dem 20. September, aufgrund von Klagen auch von BVBB – Klägern, vom Gericht entschieden, ob die Rücksichtslosigkeit mit bis zu 113 Flügen in der Nacht Recht wird.
Jetzt wissen wir alle, wir sitzen in einem Boot und müssen in die gleiche Richtung rudern.

Ich kann nur eine traurige aber wahre Botschaft verkünden: Mit Vertuschen, Lügen, Pleiten, Pech und Pannen wird es weitergehen.

Die Wahrheit die wir kennen sieht anders aus als die Schönschwätzerei und Schönschreiberei, mit der sie vertuscht werden soll.

Die Jubelperser verlangen in Wahrheit, dass 300 000 Menschen sich mit dem abfinden sollen, was sie selber als sachfremde Standortfehlentscheidung bezeichnet haben.
Dass wir uns mit dieser Fehlentscheidung abfinden sollen, nach Möglichkeit. lautlos darunter leiden sollen, ist eine Frechheit!

Da darf man nicht nur fragen: Herr Wowereit, Herr Platzeck, wie kommen sie und ihre nur nickenden Bodentruppen in Abgeordnetenhaus und im brandenburgischen Landtag dazu, uns und den Menschen, die auch in den nächsten 100 Jahren hier leben, dreist zu verurteilen Opfer ihrer Fehlentscheidungen zu werden?

Wenn sie annehmen, dass es um diesen Standort jemals Ruhe geben wird, dass hier Menschen nicht krank werden durch Fluglärm, sich damit abfinden, dass ihnen die Nachtruhe geraubt wird, ihr Eigentum entwertet wird, dann haben sie sich selbst den Verstand aus dem Gehirn geblasen.

Sagen sie doch endlich einmal die Wahrheit: Zwischen Schöneiche im Osten, südwestlich von Ludwigsfelde, Treptow Köpenick, dem Müggelsee, Lichtenrade, Stahnsdorf, Teltow, Kleinmachnow, Potsdam und den Havelseen, und mittendrin die schwerstbelastete Region zwischen Müggelheim und Großbeeren (mit Bohnsdorf, Schmöckwitz, Blankenfelde Mahlow) wird unerträglicher und krankmachender  Fluglärm die Zukunft für die Menschen vieler Generationen sein.
Das zu bestreiten, schön zu schwätzen funktioniert hier nicht und nirgendwo.

Die Schönschwätzer schwafeln dann von ihren Heldentaten, den Betroffenen doch Flugrouten zu beschaffen, die das Schlimmste verhindern. Sie wollen glauben machen, dass der Fluglärm an ihnen vorbeigeht, dafür aber andere trifft. Glauben sie diesen ganzen Unsinn nicht. Nirgendwo in der Welt war und ist es möglich einen Flughafen zu betreiben, von dem 360 000 Flugzeuge an – und abfliegen, ohne einen Lärmteppich von mindestens 60 mal 25 km zu hinterlassen. Da gibt es nur einen Trost. Je näher eine Gemeinde in An- und Abflugrichtung der Start – und Landebahnen liegt, je öfter wird sie überflogen. Manche trifft darum der Fluglärm 100% bei bis zu 85 dB(A) und andere nur 25% bei bis über 45 dB(A).

Es ist Volksverdummung, wenn immer noch so getan wird als gäbe es Flugrouten, die vom Fluglärm befreien. Die Wahrheit ist ganz einfach: Die Flugroutendiskussion und Flugrouten beseitigen keinen Fluglärm.
Wer da andere Hoffnungen hegt und pflegt, wird böse erwachen!

Es soll dann mit dem Fluglärm im Juni 2011 losgehen. Dann, so wird von Wowereit und Platzeck immer noch vollmundig verbreitet geht das Wunderwerk ans Flugnetz. Nach unseren Informationen soll auch dieser Termin noch in diesem Jahr als Propagandatermin der Realität zum Opfer fallen. Das wird natürlich heftig bestritten, schließlich muss  der Flughafen als Wahlkampfhilfe für Wowereit herhalten

Zugegeben, unsere Informationen stammen von Bauarbeitern auf der Baustelle und gehobenen Verantwortungsträgern verschiedener Gewerke auf der Baustelle. Aber, wir haben die Erfahrung gemacht, dass Informationen dieser Praktiker immer stimmten. Weil aber auch die Frage der Inbetriebnahme seit Jahren eine Lügengeschichte ist, halten wir viel davon von Praktikern zu hören, dass selbst an 2013 noch Zweifel angebracht sind.

Noch etwas zum Thema Pannen: Vor wenigen Tagen wurde im Bereich der Gleistieflage eine Katastrophenübung abgehalten. Dazu schrieb eine Zeitung: „„Es hat fast eine Stunde gedauert, bis die bereitstehenden Notärzte und Rettungswagen zu den Verletzten gebracht wurden“, gibt Schmidt diese große Panne unumwunden zu. Vier Statisten hätten Kreislaufprobleme oder Herzrhythmusstörungen erlitten. „Da haben wir gesagt, wir brechen die Übung ab, damit nicht noch mehr Statisten abklappen“, so Schmidt. Für ihn habe „die Übung gezeigt, was nicht klappt und wo wir unser Konzept verbessern müssen.“

Konzept verbessern? Nein, die richtige Aussage heißt: Es darf kein Zug zum BBI fahren, wenn solche Sicherheitspannen auch nur als Verdacht bestehen.

Los gehen soll es dann nach Inbetriebnahme mit der sicher großen Schande, dem Nachtflug. Platzeck, zur Freude auch von Wowereit, hat bis zu 113 Nachtflüge genehmigt. Diese Genehmigung muss kranken Hirnen entsprungen sein. Sie bedeutet nämlich, dass die Nachtzeit zwischen 22:00 und 24:00 Uhr mit Flügen im Minutentakt die Hauptstoßzeit des Flugbetriebs würde. Das gibt es auf keinem Flughafen in der Welt!

Für diesen Flugbetrieb in der Nacht gibt es auch keine Menschen, die freiwillig fliegen wollen, weil mit Flugzeugen in der Nacht Fluggesellschaften und die FBS Geschäfte machen wollen.

Das ist durch die jüngste vom BVBB in Auftrag gegebene bundesweite Befragung des Instituts TNS Emnid bewiesen.

Diese Tatsache hat der BVBB dem Bundesverwaltungsgericht, belegt durch diese Umfrage und Fakten zu einem leichten Verzicht auf Nachtflüge, vorgetragen. Ab 20. September wird an zwei Tagen darüber in Leipzig verhandelt.

Mit einer Menschenkette um das Bundesverwaltungsgericht müssen wir in der Öffentlichkeit am Morgen des ersten Verhandlungstages auf die Verpflichtung des Bundesverwaltungsgerichtes aufmerksam machen, das Menschenrecht auf Nachtruhe zu schützen.

Für diese Menschenkette gibt es nun noch einen härteren Grund. Die Flughafengesellschaft hat ihre Mitarbeiter aufgerufen, in der bezahlten Arbeitszeit in Leipzig für den Nachtflug zu demonstrieren.
Natürlich wird durch Organisation der FBS für An - und Abreise gesorgt und der Ausflug als Dienstreise abgerechnet.

Das ist ein Skandal!

Dieser Mitarbeiteraufruf erinnert mich fatal an die vergangene Geschichte, an Vorgänge in Diktaturen, die gegen das Volk um Kopf und Kragen kämpfen.

Wieder müssen Betriebskampftruppen ohne Kampfbekleidung an die Front. Wer dies veranlasst hat, hat jeden Respekt vor dem Demonstrationsrecht der Bürger verloren. Die Veranlasser sind nicht mehr wählbar, weil sich imperialer Methoden bedienen.

Ich höre aber auch, dass es Neunmalkluge gibt, die sagen: nicht in Leipzig demonstrieren, dann könnten die Richter böse werden und sich beeinflusst fühlen. Wer so etwas annimmt und verbreitet, sollte gleich erklären, dass er Bundesrichter als Angsthasen einordnet, die sich von Protesten braver Bürger einschüchtern oder verärgern lassen.

Bei den Protesten, einer Menschenkette um das Bundesverwaltungsgericht geht es darum öffentlich zu machen, wie Kläger denken, warum sie geklagt haben und wer und wo die Entscheidung über ihre Klage getroffen wird. Es geht um Solidarität mit den Klägern und auch um die Demonstration, dass man keinen Nachtflug will, auch wenn man nicht geklagt hat.

Darum sind sie aufgerufen in Leipzig Flagge zu zeigen. Verlassen sie sich nicht auf den Erfolg eines Volksbegehrens. Sie werden erleben, wie, wenn ihnen das Urteil passt, Wowereit, Platzeck und die Parteien das Volksbegehren abschmettern. Darin haben sie Übung!



Wowereit und Platzeck, so die kaltschnäuzige Propaganda, beglücken die Betroffenen mit einem passiven Schallschutzkonzept, um auch die Nachtruhe sicherzustellen.

70 000 Menschen bekommen schalldichte Fenster, die sie zum Schallschutz nie mehr aufmachen dürfen. Frische Luft wird dann mit Ventilatoren in die Schlafzimmer gepustet. Wohin die vermiefte Luft geht, weiß nur der liebe Gott.

Da kann man nur sagen, das ist unmenschlich und darum unzumutbar!

Wer das will, soll selber unter solchen Bedingungen leben. Wir wollen das nicht, zukünftige Generationen wollen das nicht.

Wowereit und Platzeck wollen das. Darum sollen sie mit gutem Beispiel vorangehen. Zieht nach Bohnsdorf oder Blankenfelde und erlebt dann das, was ihr  wollt.

Wir bezahlen den Umzug!
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Der Höhepunkt der Unmenschlichkeit dieses harmlos klingenden passiven Schallschutzes. ist die Unterbringung tausender Kinder in Akustikkäfigen. Sie haben richtig gehört: Akustikkäfige. Das sind Schulräume, KITAS und Kinderhorte in denen Kinder in ebenfalls schalldichten Räumen spielen dürfen oder unterwiesen werden. Die Luft zum Atmen beschaffen großdimensionierte Ventilatoren. Für die Luftbefeuchtung sorgen Luftbefeuchtungsanlagen, bei zu hohem CO – Gehalt piepst es dann und als Stoßbelüftung müssen dann die Fenster geöffnet werden.

Das wollen wir nicht für unsere Kinder, Enkelkinder, Urenkel oder Ururenkel. Das ist unmenschlich und kann als Lösung gegen Fluglärm nur kranken Hirnen entspringen

Wenn sie das wollen liebe Genossen, liebe Christen, dann schicken sie ihre Kinder in solche Akustikkäfige. Sehen sie zu, wie 15% der Kinder einer jeden Generation krank werden, wie dies Platzecks Gutachter vor dem Bundesverwaltungsgericht erklärt hat.

Ich stelle fest: So etwas können nur Menschen wollen, die auch ein Charakterproblem haben.

Damit sich diese Schmutzmaßnahmen richtig lohnen, der Fluglärm laut genug ist und der Lärmteppich immer größer wird, soll dieser BBI expandieren, zu einer Größe gepuscht werden, die München und Frankfurt zittern lassen. Das verkündet Wowereit tagaus und tagein.

Gnadenlos fordert Wowereit diese Expansion, ein Drehkreuz und so viele Interkontinentalverbindungen, bis der BBI zum Dukatenesel wird.

Schließlich gibt es Platz, um 550 000 Passagiere/Jahr abfertigen zu können. Bei über 300 000, anfangen werden wir mit etwa 270 000, muss dann auch die dritte Start – und Landebahn her. Dann ist es geschafft.
Mit dieser dritten Bahn kann Brandenburg dann von der Berliner Landesgrenze bis südlich von Zossen, Potsdam und die Regionen südlich der Havelseen dem Verfall und Absiedlungen opfern.
Das wollen wir nicht, das kann kein vernünftiger Mensch wollen.

Wer einen Flughafen mit den Dimensionen will, wie von Wowereit öffentlich gemacht, von Platzeck widerstandslos hingenommen wird, der muss dann endgültig mit einem Flughafen dahin gehen, wo er schon mal war.

Nach Sperenberg oder Jüterbog Ost.

Da können Wowereit und Platzeck alles haben was sie wollen. 24 Stundenbetrieb an allen Tagen des Jahres, unbegrenzte Ausbaumöglichkeiten für eine Expansion zur Abfertigung von 125 Mio. Passagieren auf bis zu vier Start – und Landebahnen.

Wer als Antwort auf die Standortdiskussion davon schwätzt, dass Schönefeld alternativlos sei, der bekennt nur geistige Beschränktheit.

Wer Schönefeld für alternativlos hält, der bekennt auch seine begrenzten Fähigkeiten zu erkennen, was mit einem nachgenutzten Standort Schönefeld alles möglich ist.

Wer immer wieder behauptet, nur am Standort Schönefeld sei es möglich Arbeitsplätze zu schaffen, der ist in seinen betriebswirtschaftliche Fähigkeiten so beschränkt, wie ihm die Fähigkeiten fehlen, über neue Investitionen Arbeitsplätze zu schaffen.

Eine Nachnutzung von Schönefeld und der Neubau eines wirklichen Großflughafens, der als Drehkreuz ohne Nachtflugbeschränkungen funktioniert, schafft ein Vielfaches an Arbeitsplätzen, wie sie angeblich am BBI geschaffen werden sollen.

Die angeblich 40 000 zusätzlichen Arbeitsplätze am BBI gehören genauso zur BBI Lügengeschichte, wie ein BBI ohne Subventionen, weil er wirtschaftlich sein soll.

Die Berliner können am 18. September ihr Parlament zusammen wählen. So denn auch ihren Bürgermeister. Angeblich steht das Wahlergebnis schon fest. Wenn dann herauskommt, dass ausgerechnet Wowereit, der Flughafenquälfix, schadlos davon gekommen ist, dann höre und sehe ich schon das Triumpfgeheul. Das gehört zu Betrug und Selbstbetrug.

Verschwiegen, verdrängt, vertuscht, das kann man aber schon heute so interpretieren: ca. 2,4 Mio. Berliner dürfen zur Wahl gehen. Ca. 50% oder 1,2 Mio. gehen voraussichtlich nicht. Die Hälfte der Wahlberechtigten wählt so weder Wowereit noch die Parteien, die angetreten sind und in toto für den BBI eintreten. Von den 1,2 Mio., die ihre Stimme abgeben, sollen dann 30% Wowereits SPD wählen. Das sind 360 000 Stimmen von 2,4 Mio. Wahlberechtigten. Anders ausgedrückt: Wowereit würde dann Bürgermeister mit den Stimmen von 15% der Berliner, gleich, wer mit ihm ins Bett geht. Wir werden aber erleben, gleich, wie das Ergebnis ausgeht. Alle sind Sieger.

Die Standortgegner haben es nicht geschafft Wowereit abzulösen, so wird dann gekräht. BBI hat keine Rolle gespielt!. Also weiter so mit dem Flughafen, Wowereit und den Parteien hat er nicht geschadet. Woher die schlauen Wowereits dies wissen, so kommentieren, verraten sie nicht. Immerhin ist doch plausibel, dass bei den vielen Wahlverweigerern auch Menschen sind, die keine Partei mehr wählen, weil alle ihnen eine Zukunft unter Fluglärm verheißen.

Anstatt uns mit dem Schwachsinn von allen Wahlsiegern zu besudeln, sollten sich Kommentatoren und Wahlanalytiker lieber fragen, auf welchem Weg sich eine Demokratie befindet, in der 50% der Bürger eine Stimmabgabe verweigern. Hier liegen die Ursachen. Die Parteien haben  nicht nur, aber auch, in der Flughafenfrage den letzten Rest von Glaubwürdigkeit verloren haben. Wenn dann bei 50% Wahlbeteiligung eine Piratenpartei noch über 6% bekommt, in das Abgeordnetenhaus einzieht, dann ist dies ein weiteres Signal des Niedergangs. Das Programm dieser Piraten zählt dabei nicht. Sie ist für politisch bewusste Wähler offensichtlich die Protestpartei.

Wir lassen uns unsere Würde nicht nehmen, unsere Gesundheit nicht kaputtmachen, weil wir nicht bereit sind, uns täuschen zu lassen, uns belügen zu lassen, uns unsere Zukunft kaputtmachen zu lassen.

Wir fordern nichts Unverschämtes oder Unmögliches, weil wir auf dem Recht unserer körperlichen Unversehrtheit und dem Schutz unseres Eigentums bestehen.

Wir lassen uns von einer asozialen und unchristlichen Flughafenpolitik nicht krank und irremachen, weil wir mit unserem Widerstand vor allem für die eintreten, die sich als Kinder oder Enkel oder Urenkel noch nicht selbst wehren können.

Wir wollen und wir müssen zusammen stehen, weil wir alle das gleiche Ziel haben: keinen krankmachenden Fluglärm, wo immer wir wohnen. Wir wollen nicht Opfer von Fehlentscheidungen sein und fordern darum als einzig richtige Entscheidung:

Schönefeld muss wegen Unmenschlichkeit als Großflughafenstandort aufgegeben werden. Die Zukunftsperspektive heißt Sperenberg.