BVBB Bürgerverein Berlin Brandenburg e.V.

Wer glaubt oder wünscht, dass nun nach Veröffentlichung der Verordnung über die Flugrouten für Berlin – Schönefeld (BER) die Diskussion beendet ist, der ist naiv und gutgläubig. Für ewige Wichtigtuer, Besserwisser, professionelle Volksbetrüger, St. Floriansjünger oder Schreibstuben, die ihre Hauptfunktion „im Drehen von Geschichten“ sehen, gibt das Thema auch in Zukunft noch genug her. Diese Spezies weiß natürlich immer exklusiv, was richtig oder falsch ist, den vom Fluglärm Betroffenen angetan werden muss oder auch nicht.

 

Die Liste von unbedeutenden, in der Sache wenig beleckten Lautsprechern ist bekanntlich darum schon ellenlang. Viele dieser in den letzten Monaten vielzitierten Wichtigtuer wussten eben vor 12 Monaten noch nicht, dass sie wegen der Abdrucke auch dümmster Schwätzerei oder als Interviewte in Hofberichterstattungssendungen zu Provinzberühmtheiten wurden. Sie werden, um ihren mehr oder weniger mühsam errungenen Status zu konservieren, ihrer Bedeutungshoheit eine angemessene Größe zu erhalten, munter weiter interpretieren, darüber spekulieren, was alles an Gutem und Bösen von den Flugrouten zu erwarten ist. Dass sie, wie nun durch die Verordnung sauber belegt, schon in der Vergangenheit fachlichen Unsinn in Wort und Schrift abgelassen haben, wird sie nicht stören. Schließlich gehört es zu ihrem Handwerk oder ihrem Charakter, das Publikum für so dumm zu halten. Es merkt schon nicht, wie viel Dummheiten sie schon zum Besten gegeben haben.

Wer in Anspruch nehmen konnte, wirklich etwas von der Funktion von Flugrouten zu verstehen, ihre Funktion richtig zu interpretieren, hat sich an dem ganzen Unsinn der Flugroutenhuberei darum nicht beteiligt. Der steht heute so sauber da wie gestern! Der hat nicht vertuscht, gelogen, irregeführt, Hoffnungen geweckt und der Charakterlosigkeit von St. Florian gedient. In dieser Feststellung liegt die Ursache, warum der BVBB geschnitten wurde. Seine Fach – und Sachkenntnis war so gefährlich, dass sie negiert werden musste. Nie ging es um Offenheit für die Wahrheit. Immer ging es nur darum, den wahren Grund für Fluglärm zu vertuschen. Diese Wahrheit lautet: Es gibt keine Flugrouten, die Fluglärm beseitigen – Schuld am Fluglärm haben Wowereit (SPD) und Platzeck (SPD) im Gefolge aller Protagonisten des Standortes Schönefeld.

Mitschuldig ist hier auch eine Berichterstattung, die den Unfug der Flugroutenhuberei durch Hochschreiben, Nachschreiben oder Sendeminuten befördert hat. Was sich insbesondere der öffentlich rechtliche RBB an Vertuschungs– und Vernebelungssendungen erlaubt hat, ist eines Senders unwürdig, der journalistische Ansprüche stellt. Von Alibi – Minuten abgesehen, waren Berichte so aufgezogen, dass das Kernproblem, die politische Dummheit der Standortdurchsetzung, in der Schweigespirale blieb.

Auf keinen Fall durfte berichtet werden, dass es nur eine Lösung gegen Fluglärm gibt: Der Standort muss weg! Statt dessen werden die politischen Versager, an der Spitze der ehemalige Ministerpräsident Stolpe (Schönefeld nicht mit mir, der Standort ist unmenschlich) und heute Platzeck (der Standort ist wegen der Belastung der Menschen ungeeignet) mit ihrer unnachahmlichen Wendehalspolitik: „Schönefeld, Schönefeld über alles! gehätschelt und gepäppelt. Sie und ihre Hofschranzen werden auch weiterhin die „Deutsche Flugsicherung“ (DFS) und das Bundesaufsichtsamt für Flugwesen (BAF) für den Fluglärm und seine Zukunftsentwicklung in Haftung nehmen. Das sind die Blitzableiter, die bösen Buben, die als Popanz für die Unterdrückung der Wahrheit herhalten müssen. Das Spiel geht also weiter, wenn es sein muss einhundert Jahre. Nur, das kann auch für die Politik furchtbar schiefgehen.

Immer mehr Menschen merken nun, nach Inbetriebnahme des BER, was ihnen angetan wird. Da hilft auch Schönrednerei, Schönschreiber – oder Schönsenderei nichts. Die harte Wirklichkeit, wie sie der BVBB vorausgesagt hat, wird sich durchsetzen. Dann wissen dann auch alle Bürger, wie sie von „ihrer Schutzgemeinschaft“ der Gemeinden, vertreten durch Bürgermeister und servile Gemeindevertretungen, jahrelang an der Nase herumgeführt wurden. Die Geschichte BER – Schönefeld ist eben nicht nur die Geschichte eines Pleiten-, Pech– und Pannenprojektes. Sie ist auch eine Geschichte des Verrats an Bürgern und ein Sonderbeispiel für politische Verkommenheit.

Sie ist ein Beitrag für den Verlust an Glaubwürdigkeit an unsere Rechtsordnung, die parlamentarische Demokratie. Wer dies negiert oder infrage stellt, der beweist nur, wie weit er schon vom Volk, von Lesern oder Sehern entfernt ist.