Die Gemeindevertretung Blankenfelde-Mahlow beschloss gestern abend mit den Stimmen der Fraktionen SPD/Die Grünen, DIE LINKEN sowie des Vertreters der FDP, dass sie die am 20. März 2012 festgesetzte, besonders gesundheitsschädliche Doppelbelastung tausender Bürger des nördlichen Kerngebiets von Blankenfelde-Mahlow durch Starts und Landungen von der Nordbahn des künftigen Flughafens BER kategorisch ablehnt.
Die Gemeinde wird gegen diese unzumutbare und keineswegs alternativlose Doppelbelastung klagen. Darüber hinaus stellt sie beim Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) Antrag auf einstweilige Anordnung der ausschließlichen Abwicklung aller BER-Weststarts von der Südbahn, solange die Klage gegen die Doppelbelastung nicht verhandelt wurde.
Darüber hinaus fordert die Gemeinde die Deutsche Flugsicherung (DFS) auf, zu prüfen, ob praktizierbare, westseitige, eine Verringerung der Zahl der von einem eindeutig gesundheitsschädlichen Dauerlärmpegel größer 55 dB (A) betroffenen Bewohner der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow bewirkende Flugroutenalternativen existieren oder entwickelt werden könnten. Die DFS soll jede praktizierbare, westseitige Start- und Landeroutenkonfiguration durchgängig einer Gesamtlärmbetrachtung unterziehen. In besonderem Maße soll sie dabei besonders schutzwürdige, sensible Einrichtungen wie Schulen, Kindertagesstätten und Horte berücksichtigen.
Bürgermeister Ortwin Baier äußerte sich zu diesem Beschluss wie folgt: „Den Gemeindevertretern, die für diesen Beschluss stimmten, war sicher bewusst, dass durch eine mögliche Nordabkurvung der Nordbahnstarts Neubetroffene entstünden. Ich halte jedoch nichts davon, abstrakt von Betroffenheit zu sprechen. Es muss auch gefragt werden, wie viele Menschen wie stark mit gesundheitsschädlichem Lärm belastet werden. Die Forderung nach Fluglärmfreiheit für einige zu Lasten einer doppelten Lärmbelastung vieler ist in meinen Augen nicht vertretbar.“
Die 25.500 Einwohner zählende Gemeinde Blankenfelde-Mahlow befindet sich in unmittelbarer westlicher Nachbarschaft zum künftigen Flughafen BER. Sie wird zukünftig in einem extremen Ausmaß von dessen Lärm und Abgasen betroffen sein.