BVBB Bürgerverein Berlin Brandenburg e.V.

Auf einer öffentlichen Anhörung der Landes CDU, am 22. 08.2011 im Seebad Casino, Rangsdorf, haben die Vertreter der Brandenburger Flughafen BIs, Dr. Schubert Kleinmachnow), Brenneis (Teltow - Stahnsdorf), Kreilinger (Havelseen/Potsdam), Dr. Borkenhagen (Südost), Prof. Augustin (Experte für Lärmakustik), Astrid Bothe und Ferdi Breidbach (Kernbereich Betroffenen-BVBB) der CDU ihre Sorgen und Positionen zum BBI/BER vorgetragen. Mit über 400 Teilnehmern im Publikum war die Halle im Seebad – Casino „ausverkauft“. Es ging um Flugrouten, Fluglärm, Größe und Funktion des Flughafens, Nachtflug, Lärmschutz und um eine möglich/notwendige Aufgabe des Standortes Schönefeld. Die BI-Vertreter haben Klartext gesprochen und klar gemacht, dass und was sie von der Politik erwarten.

Sie wurden unterstützt von Diskussionsbeiträgen aus den Reihen von Teilnehmern, die die Argumente der BI – Vertreter noch verstärkten. Im Ergebnis musste die CDU registrieren, dass es keinen Glauben mehr an Flugrouten gibt, die den Fluglärm beseitigen und dass ganz hart für die Nachtruhe gekämpft wird sowie dass die durch Überflüge angerichteten Schäden für Erholungs – und FFH – Gebiete (Rangsdorfer See, Müggelsee) verurteilt werden.

 

Alle BI – Vertreter erklärten ihren Respekt vor dem Mut der CDU – Vorsitzenden, der sich deutlich von der Feigheit und Drückebergerei unterscheidet, die Wowereit und Platzeck auszeichnen. Dass nun erstmals nach 15 und mehr Jahren die Bereitschaft einer Parteiführung bestand mit den Betroffenen öffentlich zu reden, wurde von vielen Teilnehmern als sensationell gewertet.

Dabei musste sich Frau Dr. Ludwig und andere anwesende Landtagsabgeordnete keine Freundlichkeiten anhören. Schließlich hat sich, was sie auch zugab, auch die CDU in der Flughafenfrage nicht mit „Ruhm bekleckert“. Überaus deutlich wurde in Reden und Diskussionsbeiträgen, dass kein BI-Sprecher oder Diskussionsredner mehr daran glaubt, dass der Standort Schönefeld wegen seiner kommenden Belastungen eine Zukunft hat.

Den stärksten Beifall gab es darum auch immer, wenn der Standort BBI - Schönefeld infrage gestellt oder seine Aufgabe gefordert wurde. Die Zukunft des Großflughafens liegt in Sperenberg, erklärte der BVBB Ehrenvorsitzende Ferdi Breidbach unter Beifall der Teilnehmer. Schönefeld kann und soll sinnvoll nachgenutzt werden, so wie es der BVBB in seinem Konzept „Zentralflughafen für Deutschland (in Sperenberg) und Nachnutzung BBI-Schönefeld" vorschlägt.

Der Leiter der Anhörung, der verkehrspolitische Sprecher der CDU Fraktion, Rainer Genilke, MdL, bedankte sich für aufklärende und klare Worte. Die Vorsitzende der CDU und der Landtagsfraktion, Dr. Saskia Ludwig bekannte offen, dass sie nach diesem Dialogauftakt mit den BIs keine Versprechungen in der Sache machen will und kann. „Ich reihe mich nicht ein in die Prozession derjenigen, die den Betroffenen schon alles Mögliche versprochen haben.“ lies sie verlauten. Sie habe aber viel gelernt und festgestellt, dass es beachtliche Informationslücken auch in ihrer Fraktion gäbe.

Sie lies in ihrem Schlusswort auch durchblicken, dass die Beschlusslage der CDU nicht in allen Fragen identisch ist mit den Forderungen, die sie auch heute gehört habe. „Aber ich sage zu, das war und ist nicht das letzte Treffen zur BBI/BER Problematik zwischen Bürgerinitiativen und der CDU. Wir werden in Kürze, auch nach Auswertung dieser Anhörung, einen Vorschlag machen, wie wir in Zukunft miteinander umgehen, uns die Meinung sagen und den Versuch wagen gemeinsame Lösungen zu finden. Dabei weiß ich natürlich, dass eine Oppositionspartei in ihren Gestaltungsmöglichkeiten begrenzt ist. Aber eine Oppositionspartei, die nicht zuhört, nicht bereit ist konstruktiv an Zukunftslösungen zu arbeiten, wird nie auch gestaltende Regierung."

Jetzt ist es an der CDU, kommentierte die BVBB – Vorsitzende Astrid Bothe, zu zeigen, dass Politiker aus Fehlern lernen und aufhören daran zu glauben, dass die Politik alleine weiß, was für die Menschen richtig ist. Der BBI in Schönefeld ist es jedenfalls nicht!