Sehr geehrter Herr Mücke! 25.01.2011
Wir haben zur Kenntnis genommen, dass Sie mit dem einstimmigen Beschluss in der Fluglärm-Kommission FLK und auf der Demo in Schönefeld Zustimmung für die Interessen von Zeuthen und Lichtenrade bekundet haben. Dass Sie sich in der Angelegenheit abknickender Routen für die Interessen der Zeuthener Bürger einsetzen, ist ja sehr löblich.
Leider vergessen Sie dabei, dass Sie eigentlich der Bürgermeister von Schulzendorf sind.
Schulzendorf ist die am meisten betroffene Gemeinde im Landkreis Dahme-Spreewald.
Damit gehören die Bürger von Schulzendorf zu den Schwerstbetroffenen des Projektes BBI.
Sie müssen sich um sozialen Abstieg und um ihre Gesundheit zu Recht Sorgen machen.
Egal, wie die Routen verlaufen, Schulzendorf hat den Lärm immer aus erster Hand. Daher ist für uns die Flugroutendiskussion nur ein Ablenkungsmanöver, an dem Sie sich aber nach Kräften beteiligen. Für Schulzendorf bringt die abknickende Route der Südlandebahn nur eine andere Verteilung des Lärms im Ort.
Zu den Größenordnungen. Nach den Windverhältnissen gibt es eine statistische Verteilung
auf der Ostseite des Flughafens von 80% der Landungen (etwa 280 Tage pro Jahr) und 20% der Starts (etwa 70 Tage pro Jahr).
Die vorgeschlagenen abknickenden Routen gelten ausschließlich für die startenden Flugzeuge. Die Landungen können aus Sicherheitsgründen nur auf einer geraden Route erfolgen.
Nach Ihrer Meinung sollen nun die unter den Geradeaus-Routen wohnenden Bürger des Eichbergs, die schon an 280 Tagen durch den Landeverkehr belastet werden, natürlich auch noch die Belastung der übrigen Tage mit startenden Flugzeugen ertragen.
Auch Ihnen sollte daher klar sein, das die sogenannten „alten“ Routen nicht die Lösung sein können.
Trotzdem propagieren Sie die Rückkehr zu den „alten“ Routen in der Öffentlichkeit.
Der Flächennutzungsplan sieht den Eichberg als reines Wohngebiet vor. Hierfür sind Sie beauftragt, den Schutz der Bürger sicherzustellen. Die Unterstützung der Bürger haben wir bei Ihnen mehrfach angemahnt. Trotzdem ist keine Aktivität von Ihnen außerhalb der Schutzgemeinschaft zu erkennen.
Ich fordere Sie daher auf, trotz Ihres „globalen“ Denkens, sich für die Interessen Schulzendorfs, deren Bürgermeister Sie sind, einzusetzen.
Schließen Sie sich endlich der Forderung nach einem Baustopp für den Standort Schönefeld an und tun Sie etwas für die betroffenen Bürger.
Die bisher verschwendeten Gelder können kein Argument sein, denn andererseits müsste eine großflächige Umsiedlung erfolgen. Die Schallschutzmaßnahmen, die durchgeführt werden sollen, sind völlig unzureichend und auf der anderen Seite auch unzumutbar.
Unsinnige Bauvorhaben muss man abbrechen, damit nicht noch größerer Schaden entsteht. Setzen Sie sich endlich für die Interessen Schulzendorfs ein und nehmen an den Demonstrationen teil, auf denen diese Interessen vertreten werden.
Bernd Puhle
Fraktionsvorsitzender BürgerBündnis freier Wähler
Die Antwort des Bürgermeisters vom 28.01.2011
Sehr geehrter Herr Puhle,
Ihren "offenen Brief", datiert am 25.01.2011, habe ich am 26.01.2011 erhalten, vielen Dank.
Wir beide wissen, dass Ihre Darlegungen in diesem Schreiben nicht der Wahrheit entsprechen. Wir beide wissen auch, warum Sie so etwas verbreiten.
Deshalb stimmen Sie mir sicher auch zu, dass eine inhaltliche Beantwortung meinerseits überflüssig ist.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Mücke
Bürgermeister
Gemeinde Schulzendorf
Richard-Israel-Straße 1
15732 Schulzendorf
Tel : 033762 43112
FAX : 033762 43166
WEB: http://www.schulzendorf.de
zum Download