Neue Forschungsergebnisse der Universitätsklinik Mainz belegen, dass nächtlicher Fluglärm krank macht. Zwar ist schon seit längerem bekannt, dass Fluglärm zu Bluthochdruck, Herzinfarkt und auch Schlaganfall führen kann, aber mit der neuen Studie wird nun erstmalig eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen Fluglärm und Gefäßschäden hergestellt.
Während der Untersuchung stellten die Wissenschaftler fest, dass nächtlicher Fluglärm die Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin verstärke und damit eine signifikante Verschlechterung die Funktion der Blutgefäße einhergehe. Dazu war es schon ausreichend, die Probanden in nur einer Nacht während des Schlafs zu beschallen. Überrascht waren die Forscher auch über die Beobachtung, dass sich der Mensch offensichtlich nicht an den nächtlichen Fluglärm gewöhnen kann.
Der Vorsitzende des Bürgervereins Brandenburg-Berlin (BVBB), Matthias Stefke, fordert die Landesregierung von Brandenburg auf, nun unverzüglich dem Versprechen von Ministerpräsident Platzeck (SPD), sich nach dem erfolgreichen Volksbegehren für mehr Nachtruhe am BER einsetzen zu wollen, Taten folgen zu lassen. Die durchschaubare Taktik der rot-roten Landesregierung die Menschen bis zur Eröffnung des BER nur hinhalten zu wollen, muss angesichts der neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse ein Ende haben. Dazu liefert der Änderungsvorbehalt des Planfeststellungsbeschlusses den geeigneten Rechtsrahmen, um auf Grundlage der Mainzer Studie ein achtstündiges Nachtflugverbot am BER noch vor dessen Inbetriebnahme durchzusetzen.
Den Versuch von Mehdorn mit Billigung des FBB-Aufsichtsratsvorsitzenden Platzeck den Schallschutz durch eine Revision des OVG-Urteils vom 25.04.13 oder aber einen Änderungsantrag auf ein Minimum absenken zu wollen, bezeichnete Stefke nach dem Bekanntwerden der neuen Studie als zynisch und menschenverachtend.
Weitere Informationen: http://eurheartj.oxfordjournals.org/content/early/2013/07/01/eurheartj.eht269.full.pdf+html