Aufgrund des deutlichen Votums der Münchener gegen den Bau einer dritten Start- und Landebahn am dortigen Flughafen fordert der BVBB einen sofortigen Baustopp für den BER in Schönefeld sowie die umgehende Neuplanung an einen menschenverträglichen Standort.
Die Forderung nach Baustopp kann nunmehr keineswegs als Phantasterei abgetan werden, da selbst Experten die BER-Inbetriebnahme am 17. März 2013 in Frage stellen und eine Fertigstellung oder Inbetriebnahme vor 2014 oder 2015 als unwahrscheinlich ansehen.
Die Entscheidung in München zeigt, dass der rücksichtslose Ausbau selbst stadtferner Flughäfen wie München in der Bevölkerung keine Mehrheiten mehr findet. Die Zeiten, in denen sich Bürger mit zweifelhaften Wohlstands- und Arbeitsplatzversprechen auf Grundlage von Gefälligkeitsgutachten überrumpeln ließen, sind für immer vorbei.
Umso mehr gilt dies für einen stadtnahen Flughafen BER in Schönefeld, der nie an Akzeptanz in der Bevölkerung gewinnen wird, weil am Anfang allen Übels die politische Fehlentscheidung zum Standort und Planungsbetrug standen.
Niemand zweifelt heute mehr daran, dass Schönefeld der falsche Standort ist. Angezweifelt wird allenfalls, dies nicht ändern zu können.
Wowereit und Platzeck muss nun klar sein, dass der BVBB und andere Bürgerinitiativen bestärkt durch das Ergebnis der Volksbefragung in München nun erst recht keine Ruhe geben werden, bis sie zu einer Korrektur ihrer Standortfehlentscheidung bereit sind.
Für die deutsche Luftverkehrswirtschaft brechen nun harte Zeiten an. Daran ist sie nicht ganz unschuldig, denn sie hat es bisher versäumt, in Fragen der Flughafenplanung ihre Kompetenz in die politische Entscheidungsfindung einzubringen.
Der BVBB fordert deshalb die Luftverkehrswirtschaft auf, nicht weiter auf die (Un-)Fähigkeit der Politik zu vertrauen, sondern sich mit den Bürgerinitiativen an einen Tisch zu setzen.
Als Grundlage für einen leistungs- und entwicklungsfähigen Flughafen in Berlin und Brandenburg bzw. eines Zentralflughafens für Deutschland kann das BER-Nachnutzungskonzept des BVBB dienen.