Eine-Million-EURO-Imagekampagne für BER ist ein Schlag ins Gesicht aller Anspruchsberechtigten von passiven Schallschutzmaßnahmen
Die gestrige Vorstellung einer Ein-Million-EURO-Imagekampagne für den BER durch den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und Ministerpräsident Matthias Platzeck ist aus Sicht des BVBB ein Schlag ins Gesicht aller Anspruchsberechtigten von passiven Schallschutzmaßnahmen und pure Verschwendung von Steuergeldern.
Während die Flughafengesellschaft (FBB) offenbar über einen üppigen Werbeetat verfügt, zeigt sie sich hingegegen bei der Umsetzung der passiven Schallschutzmaßnahmen gegenüber den Antragstellern äußerst knauserig und auch nach eigener Beurteilung „wenig bürgernah und zu bürokratisch“ (Zitat Flughafenchef Prof. Schwarz/MAZ 13.3.2012).
Seit Jahr und Tag machen die Antragsteller die Erfahrung, dass sie um jeden Lüfter und jedes Schallschutzfenster ringen müssen sowie zur Durchsetzung ihrer Anspruchsberechtigung auf eigene Kosten in juristische Auseinandersetzungen gezwungen werden.
Noch im März kündigte Prof. Schwarz zu allem Übel an, dass im Planfeststellungsbeschluss verbriefte und höchstrichterlich bestätigte Tagschutzziel von 0 x 55 dB(A) für den Innenbereich über einen sog. Klarstellungsantrag bei dem Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (MIL) „überprüfen“ zu lassen.
Sollte die FBB damit durchkommen, würde dies de facto einen neuerlichen Betrug an den Betroffenen bedeuten, da die Kostenerstattungsvereinbarungen noch stärker als bisher in Richtung Billigheimerlösung tendieren dürften und den Schallschutz vollständig ad absurdum führt.
Der BVBB hält die Millionen-Kampagne auch aus anderen Gründen für völlig unsinnig. Wie in den Medien dieser Tage vermeldet wurde, soll der Eröffnungstermin am 3. Juni nun tatsächlich in Frage stehen.
Es stellt sich die Frage, warum man einen konkurrenzlosen Single-Airport überhaupt bewerben muss.
Somit handelt es sich um eine Fortsetzung der Verschwendung von Steuergeldern im Zusammenhang mit dem BER.