BVBB Bürgerverein Berlin Brandenburg e.V.

BVBB-Presseinfo vom 13.09.2011

Die Wahrheit über den BBI – „Betriebskampfgruppenskandal“

Die Ausreden der Flughafengesellschaft sind nicht nur peinlich. Was die FBS als Reaktion zu ihrem Mitarbeiteraufruf für eine Pro Nachtflugdemo vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig an Dreistigkeit bietet, ist nur die konsequente Fortsetzung der Skandalgeschichte BBI, erklärte die Vorsitzende des BVBB, Astrid Bothe.

Der Anmeldebogen, vom BVBB veröffentlicht, für eine Teilnahme zur Mitarbeiterdemo am 20. September ist eindeutig. Meldet euch in der PR-Abteilung bei den Herren Elie und Bischofberger! Wer mit will, bekommt dienstfrei ohne Gehaltsabzug.

Jetzt, nachdem der BVBB den Vorgang öffentlich gemacht hat und entsetzte Reaktionen auch aus der Politik kommen, wird ein wohl auch verlogenes Trauerspiel aufgezogen. Der Aufruf sei von übereifrigen Mitarbeitern ohne Kompetenz und ohne Rücksprache mit der unwissenden Geschäftsleitung in die Welt gesetzt worden. So will FBS – Lautsprecher Kunkel der Öffentlichkeit die Geschichte vermitteln. Dass diese Geschichte dann auch sicher so kommuniziert wird, weil sie aus Berlins– und Brandenburg Allerheiligstem, dem BBI/BER kommt, ist nach Erfahrung von Kunkel zu erwarten.

Was hat Kunkel im Klartext gesagt: Da gibt es in unserer Gesellschaft dusselige Mitarbeiter. Sie überschreiten ihre Rechte und Kompetenzen und bringen so die Geschäftsleitung und den Aufsichtsratsvorsitzenden Wowereit (SPD) ins Zwielicht. Schlimmer noch, sie missbrauchen zudem die Mitarbeiter der PR-Abteilung namentlich mit Bild und Mailanschrift für eine illegale Aktion. Diese armen Mitarbeiter der PR-Abteilung waren sicher dann auch mehr als überrascht, als bei ihnen die ersten Anmeldungen eingingen. Was sie gemacht haben, wie sie sich gewehrt haben, um nicht in den Strudel illegaler unternehmensinterner Machenschaften zu kommen, hat Kunkel nicht verraten. Aber alles sei ja nicht so schlimm, assistiert dann auch noch der Betriebsrat. Schließlich seien die Mitarbeiter aufgebracht, bangen um ihre Arbeitsplätze, wenn es keinen Nachtflug gibt.

Nichts davon stimmt: die Geschichte von Kunkel nicht und nicht die Jammerei über den möglichen Verlust von Arbeitsplätzen, wenn es keinen Nachtflug geben sollte. Denn, wenn die Geschichten stimmen würden, dass weder die Geschäftsleitung noch der Aufsichtsratsvorsitzende von der „Mitarbeiteraktion“ gewusst haben, dann stimmt auf jeden Fall, dass die Geschäftsleitung, vertreten durch Flughafenchef Schwarz, den Laden nicht im Griff hat. In jedem Fall ist der Schaden dieser „Mitarbeiteraktion“ so schwerwiegend, dass er personelle Konsequenzen nach sich ziehen müsste. Entweder die „übermotivierten“ gegen alle Regeln handelnden Mitarbeiter müssen gehen oder sie gehen nicht, dann haben nicht sie, sondern die Geschäftsleitung die volle Verantwortung für die Aktion. D. h. auch, sie kann keine Konsequenzen ziehen, weil sie befürchten muss, dass dann die Wahrheit ans Licht kommt.

Sachstand jetzt: Kein Demokrat, kein anständiger Bürger kann weder die geplante Protestaktion noch den in Aussicht gestellten bezahlten Ausflug nach Leipzig verstehen. Weil dies kein anständiger Mensch verstehen kann, muss der wichtigste Mann im Unternehmen handeln. Aufsichtsratschef Wowereit ist gefordert, lückenlos aufzuklären und mit der Aufklärung Schaden vom Unternehmen abzuwenden.

Weil die Geschäftsführung unter dem Verdacht steht selbst betroffen zu sein, muss Wowereit unverzüglich handeln. Tut er dies nicht, deckt er die Geschäftsführung. Dies wiederum würde beweisen, dass auch Wowereit um die Wahrheit wusste.

Die Wahrheit lautet, nur das ist plausibel: die Aktion ist mit Wissen der Geschäftsführung in Szene gesetzt worden.


Kristian-Peter Stange
BVBB-Pressesprecher
Tel: 030-65942439