BVBB Bürgerverein Berlin Brandenburg e.V.

BVBB-Presseinfo vom 29.12,2011

CDU Landesvorsitzende Dr. Saskia Ludwig: Keine Kapazitätserweiterung, keine 3. Start – und Landebahn am BER


Allen Träumen von Wowereit (SPD) und Platzeck (SPD)  den Flughafen Schönefeld (BBI/BER) in Zukunft auszubauen, die Kapazität zu erweitern und schließlich eine 3. Start – und Landebahn zu bauen, erteilte die brandenburgische CDU Landesvorsitzende eine unmissverständliche Absage. Hierzu erklärte sie in einem Interview für die Webseite des „Bürgervereins Brandenburg Berlin e.V. (www.bvbb-ev.de).

„...Aber am Standort Schönefeld wäre eine Kapazitätserweiterung gerade unter dem Aspekt Gesundheitsgefahren und der Betroffenheit zigtausender Menschen grob fahrlässig. Und was notwendige Kapazitätserweiterungen betrifft, brauchen wir nur nach Frankfurt/Main und München schauen. Mit einer ähnlichen Entwicklung muss ich auch für den ganzen Süden und Südosten Brandenburgs rechnen. Das will ich nicht. Darum muss eben ohne Denkverbote nachgedacht und auch gehandelt werden......... Auf keinen Fall wollen wir eine Kapazitätserweiterung mit einer dritten Start- und Landebahn in Schönefeld, die bei Zielsetzung von Berlin und Bund wahrscheinlich nach 2025 fällig ist. Eine Flughafenpolitik, die die südlichen und südöstlichen Landkreise an der Berliner Stadtgrenze in ihrer Entwicklungsfähigkeit endgültig opfert und die dortige Bevölkerung unabsehbaren Gefahren für Gesundheit und Lebensqualität aussetzt, gibt es mit der Union nicht. Es wird auch gern vergessen, dass laut Prognosen die Hälfte der Brandenburger schon im Jahre 2030 genau in den betroffenen Regionen wohnen wird. Im Übrigen sehen wir doch, was in Frankfurt/Main oder München los ist, was sich dort in 20 Jahren entwickelt hat und was dort vor 20 Jahren gesagt wurde....“

Offensichtlich gemünzt auf die Aussage von Platzeck, nach der die Betroffenen die Folgen des BBI/BER wegen der wirtschaftlichen Notwendigkeiten ertragen müssen, erteilte Dr. Saskia Ludwig Platzeck eine geharnischte Antwort, die sie als den grundsätzlichen Unterschied in der Wahrnehmung politischer Verantwortung zwischen SPD und CDU herausstellt.

„...Die Aufrechnung von Arbeitsplätzen oder Wirtschaftserfolg gegen gesundheitliche Schäden oder Eigentumsvernichtung von Betroffenen ohne Ausgleich lehne ich strikt ab. Diese von Platzeck praktizierte Aufrechnung ist unethisch und unmoralisch zugleich. Diese Auffassung widerspricht auch dem christlichen Menschenbild, dem wir uns verpflichtet fühlen. Zwangläufig ergibt sich aus dem christlichen Menschenbild, gestützt auch durch das Grundgesetz, dass sich wirtschaftliche und unternehmerische Tätigkeiten mit dem Wohl des Menschen vereinbaren lassen müssen....“

Dr. Ludwig kündigte an, dass die CDU im März mit eigenen Vorstellungen zu Problemen des BBI/BER, seinen Folgen für die Betroffenen, den in Rangsdorf mit den Bürgerinitiativen begonnen Dialog in einer „Rangsdorf 2“ Veranstaltung fortsetzen wird.

Die BVBB Vorsitzende Astrid Bothe erklärte zu den Aussagen der CDU-Vorsitzenden:
Wir werden Frau Dr. Ludwig und die CDU beim Wort nehmen. Für uns und die 200 000 vom Fluglärm betroffenen Bürger in Berlin und Brandenburg eröffnet sich eine Perspektive auch im Hinblick darauf, dass die Bürgerinitiativen politisch ernst genommen werden. Wir widersprechen darum auch nicht, wenn Frau Dr. Ludwig zugibt, dass es daran in der Vergangenheit gemangelt hat und bei der SPD, den Linken und den Grünen immer noch mangelt. Besonders begrüßen wir, dass die CDU-Landtagsfraktion in Sachen Lärmschutzumsetzung und im Einsatz für eine Lärmrente politischen Druck macht und die Landesregierung an ihre Pflicht erinnert.
(Das vollständige Interview auf www.bvbb-ev.de)

Kristian-Peter Stange

BVBB-Pressesprecher

Fon: 030-65942439