BVBB Bürgerverein Berlin Brandenburg e.V.

BVBB-Presseinfo vom 28.01.2012

BVBB: Wenn der Standort Schönefeld nicht aufgegeben wird, muss die Absiedlung von Zehntausenden Betroffenen die Konsequenz sein

Die Vorsitzende des Bürgervereins Brandenburg Berlin e. V. (BVBB), Astrid Bothe, teilt mit, dass der BVBB nun die Durchsetzung eines Absiedelungsprogramm für die betroffenen Menschen zwischen Müggelheim und Großbeeren vorbereitet. Der BVBB wird es nicht hinnehmen, dass die Bewohner dieser Region über Generationen mit gesundheitsgefährdendem Lärm beschallt werden, ihnen ein Leben in Gemeinden aufgezwungen wird, die schon jetzt als Lärmhauptstädte Europas bezeichnet werden.

Darum müssen nun Wowereit (SPD) und Platzeck (SPD), die BER - Protagonisten in Parlamenten, Gemeindevertretungen und Parteien sich entweder im Sinne des BVBB Konzeptes „Zentralflughafen für Deutschland – Nachnutzung Schönefeld“ bekennen oder politisch gezwungen werden, den Betroffenen durch Absiedlung die Chance eines Lebens in Würde zu eröffnen. Die zynischen und höhnischen Aufforderungen, die gesundheitsgefährdenden Lärmbelastungen zugunsten einer politischen Standortfehlentscheidung hinzunehmen, sind unerträglich. Was sich Platzeck und Wowereit mit solchen Aufforderungen erlauben, liegt außerhalb ihrer verfassungsgemäßen Verpflichtungen. Sie treten damit die Grund – und Menschrechte mit Füßen und dürfen sich darum nicht wundern, wenn sie als Verfassungsfeinde bezeichnet werden.

Nachdem aufgrund gesicherter lärmmedizinischer Erkenntnisse Fluglärm über 55dB(A) krankmacht, haben alle Bewohner in Regionen mit dieser Fluglärmbelastung zum Schutz ihrer Gesundheit das Recht auf Absiedlung, bei einer  Verkehrwertentschädigung ihrer Immobilien nach Stichtag 2000. Der propagierte Lärmschutz ändert an den Lärmbelastungen nichts. Er zwingt zu einem würdelosen Leben in Wohnbereichen, die akustisch abgeriegelt sein sollen und künstlich belüftet werden.

Die Erfinder und Propagandisten dieser Art von Lärmschutz würden selber nie unter solchen Bedingungen leben wollen, zu denen sie andere zwingen.

Ausdrücklich warnt der BVBB vor der politischen Illusion, die Folgen der Standortfehlentscheidung folgenlos aussitzen zu können. Mit Inbetriebnahme werden die Betroffenen erst real wissen, was ihnen angetan wurde. Was dann auch an Protesten passiert, wird eine Folge davon sein, wie rücksichtslos und volksverdummend die Annahme befördert wurde, dass man den Betroffenen die Folgen zumuten muss. Wer Nichtbetroffenen solche Parolen offeriert will nichts anderes als die Beförderung egoistischer Instinkte.

Die Botschaft: seid froh, euch trifft es nicht. Beruhigt könnt ihr auch sein, weil ja geschützt wird.

Zunächst bereitet die BVBB Ortsgruppe Blankenfelde-Mahlow Diedersdorf) der unerträglich belasteten Gemeinde Blankenfelde-Mahlow eine Aktion „Absiedlung“ vor.
Innerhalb der ersten vier Wochen nach Inbetriebnahme des BER wird der BVBB per Fragebogen die Eigentümer und Mieter befragen, ob sie in Kenntnis der dann laufenden Flugpraxis und des realen Fluglärmterrors ihre und die zukünftige Heimat ihrer Kinder in der Gemeinde sehen oder zum Umzug in eine andere Region ohne Fluglärm bereit sind. Gefragt wird dann auch danach, welche Entschädigungen für Eigentum und Umzug erwartet werden.

In den Folgemonaten wird dann die Aktion auf andere schwerstbelastete Regionen ausgedehnt. Ende 2012 gäbe es dann einen ersten Richtwert, nach nur wenigen Monaten Flugbetrieb, der Handlungen durch politische Entscheidungen herausfordert.

Politiker die jetzt darauf spekulieren, dass der BVBB oder andere Bürgerinitiativen in betroffenen Regionen ihren zynischen und dummen Parolen nach „findet euch ab“ folgen würden, beweisen nur, dass sie immer noch nicht verstanden haben wie unglaubwürdig sie sich durch Lügen, Vertuschen und Verdummung gemacht haben. Sie sollten sich lieber darauf einstellen dass sie Proteste erwarten dürfen, die sie zu Konsequenzen zwingen. Falls sie an friedlichem Nebeneinander zwischen Bürger und Politik überhaupt noch ein Interesse haben sollten.


Kristian-Peter Stange
BVBB-Pressesprecher
Fon: 030-65942439