BVBB übt scharfe Kritik an Bundesverkehrsminister Ramsauer (CSU)
Der BVBB hält die “plötzliche” Erkenntnis von Bundesverkehrsminister Ramsauer (CSU), nach der Fluglärm krank mache, für eine reine Propagandaaussage, mit der die Betroffenen ruhig gestellt und von weiteren Protesten abgehalten werden sollen. Denn durch epidemologische Studien ist bereits seit Jahren bekannt, dass Fluglärm zu Bluthochdruck, Schlaganfall, koronaren Herzkrankheiten, Depressionen und Brustkrebs bei Frauen führen kann. Dabei steigt das Risiko mit dem Grad der Verlärmung.
Erst die bundesweiten Fluglärm-Proteste haben offensichtlich zu der Bereitschaft bei Ramsauer geführt, die von Medizinern bewiesenen Tatsachen anzuerkennen. Zweifel bleiben trotzdem angebracht, ob es der Minister ernst meint. Denn wie Hohn muss es für die Betroffenen klingen, wenn Ramsauer nun eine Studie des Bundesumweltamtes ins Feld führt, deren Veröffentlichung er noch vor kurzem wegen weiteren “Abstimmungsbedarfs” zu verhindern versuchte.
Bisher hat sich Ramsauer nur als Freund und Fürsprecher der Luftverkehrswirtschaft etabliert. So hat er es zugelassen, dass der Bundesverband der Luftverkehrswirtschaft (BDL) ausgerechnet den Chef der Deutschen Flugsicherung (DFS), Dieter Kaden, zum Gründungspräsidenten, und den DFS-Sprecher, Axel Raab, zum Pressesprecher des Verbandes machte. Ramsauer darf deshalb von den Betroffenen nun nicht erwarten, zu glauben, dass Aspekte des Lärm- und Immissionsschutzes der Menschen bei der DFS eine Rolle spielen würden.