30 Minuten Deutschland - Ein Dorf greift an! Kampf gegen eine neue Startbahn
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Wer wie Familie Buchberger in 85356 Attaching lebt, hat alles, was Heimat in Bayern ausmacht. Die knallroten Geranien unter dem Ortsschild, den Maibaum, das Kriegerdenkmal, die Kirche, den Kramerladen, die Bauernhöfe, das gepflegte Sportgelände. Doch diese Heimat ist in Gefahr...
Der Flughafen München plant nämlich im Erdinger Moos neben den bereits zwei existierenden Bahnen eine dritte Start- und Landebahn: 4.000 Meter lang, 60 Meter breit, Kosten etwa 1,2 Milliarden Euro. Attaching würde die geplante Expansion des Münchner Flughafens am härtesten treffen, denn der Flughafen-Ausbau würde eine Schneise durch das Dorf mit seinen rund 1.000 Einwohnern schlagen: Der einen Hälfte droht Zwangsabsiedelung, die andere Hälfte muss bleiben - in wertlos gewordenen und wohl unverkäuflichen Häusern und Grundstücken. Und auch die katholische Kirche müsste enteignet werden, die das aber nicht will. Wird der Staat Bayern diesen Plan des Flughafenausbaus wirklich durchsetzen?
2012 haben die Münchner sogar in einem Bürgerentscheid den Bau der dritten Startbahn abgelehnt, doch der ist nur ein Jahr gültig gewesen. Jetzt liegen 17 Klagen rund um den Flughafenausbau vor.
Es geht um die Frage, was rechtlich schwerer wiegt: das Wohl des Einzelnen oder das Allgemeinwohl. Und in den Prozessen muss geklärt werden, was das Allgemeinwohl eigentlich ist: wirtschaftliche Entwicklung, Wert der Gesundheit, Heimat oder die Unversehrtheit der Natur?